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Angola

 

 

 

Allgemeines

Angola ist ein Staat in Südwest-Afrika. Er grenzt an Namibia, Sambia, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantischen Ozean. Die angolanische Exklave Cabinda liegt ganz im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik. Die Hauptstadt ist Luanda. Der Name Angola leitet sich von dem Titel Ngola der Könige des Kongoreiches ab. Die Region erhielt ihren Namen durch die ersten portugiesischen Seefahrer, die an der angolanischen Küste anlandeten.

Karte Angola, Autor: Uwe Dedering
Karte Angola, Autor: Uwe Dedering

Name

Wappen AngolaRepública de Angola 

Republik Angola

Amtssprache

Portugiesisch

Hauptstadt

Luanda

Präsident

Jose Eduardo dos Santos

Premierminister

Fernando de Piedade Dias dos Santos

Staatsform

Präsidiale Republik

Gründung

8. September 1278

Unabhängigkeit

1975

Fläche

1.246.700 km²

Einwohnerzahl

10.978.552 (Juli 2004)

Bevölkerungsdichte

8,8 Einwohner pro km²

Währung

Kwanza

Zeitzone

WAT (UTC +1)

Nationalhymne

Flagge AngolaAngola Avante             

Kfz-Kennzeichen

ANG

Internet-TLD

.ao

Vorwahl

+244

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert ließen sich Bantu-Volksgruppen im Gebiet des heutigen Angola nieder. Im 14. Jahrhundert wurde im Norden Angolas das Königreich Kongo mit seiner Hauptstadt M'banza gegründet. Im Jahre 1483 landete der portugiesische Seefahrer Diogo Cão als erster Europäer in der Region, was in den folgenden Jahren zur Errichtung von Handelsstationen an der Mündung des Kongo und entlang der Atlantikküste führte. Hauptzweck dieser Niederlassungen war der Sklavenhandel mit Brasilien, was sich erst mit dem Verbot des Sklavenhandels 1869 änderte. 1576 wird die heutige Hauptstadt Luanda gegründet. Angola wird offiziell zu einer portugiesischen Kolonie. Eine kurze Unterbrechung der portugiesischen Herrschaft über Angola trat zwischen 1641 und 1648 ein. In dieser Zeit kontrollierten die Niederlande das Land. Zur mythischen Figur im Kampf gegen die Kolonialherren wird Königin Nzinga von Matamba (Jinga). Angolas Autonomiestatus änderte sich 1951, durch die Umwandlung in eine portugiesische Überseeprovinz. Der Aufstand nationaler Kräfte, der im Frühsommer 1959 begann, wurde 1964 blutig niedergeworfen. Als Folge der Revolution in Portugal („Nelkenrevolution“,1974) erlangte Angola im darauf folgenden Jahr (1975) die Unabhängigkeit und seine erste autonome, mehrheitlich schwarze, Regierung.

Die erste Regierung

Die erste Regierung wurde aus Mitgliedern der drei wichtigsten Befreiungsbewegungen (MPLA, UNITA und FNLA) gebildet. Erster Staatschef wurde der MPLA-Führer Neto. Kurz nach der Unabhängigkeit brach ein Bürgerkrieg zwischen MPLA, UNITA und der FNLA aus, in den auch ausländische Mächte eingriffen. Die marxistische MPLA wurde von der Sowjetunion und anderen sozialistischen Staaten mit Waffen und durch 50.000 kubanische Soldaten unterstützt. Die UNITA erhielt von den USA Finanzmittel und Waffen und wurde von Südafrika durch Luft- und Bodentruppen, Waffenlieferungen und Ausbildungsprogramme unterstützt. Die FNLA stieg später aus den Kämpfen aus. Im Jahr 1991 einigten sich die beiden Bürgerkriegsparteien darauf, ein Mehrparteiensystem umzusetzen. Nachdem der heute amtierende Präsident José Eduardo dos Santos (MLPA) die durch die UN überwachten Wahlen gewonnen hatte, brach abermals Krieg aus. Der Auslöser war, dass die UNITA überzeugt war, es handle sich um Wahlbetrug.

Friedensvertrag

Das Lusaka Protokoll, ein Friedensvertrag zwischen der Regierung und der UNITA, sorgte 1994 für die Integration von ehemaligen UNITA-Rebellen in die Regierung. Eine nationale Einheitsregierung wurde 1997 ins Leben gerufen, dennoch begannen die blutigen Kämpfe wieder Ende 1998 und führten u. a. zur Vertreibung Hunderttausender Menschen. Präsident José Eduardo dos Santos setzte auf Grund des Konfliktes die Funktion der Demokratischen Instanzen außer Kraft. Am 22. Februar 2002 wurde Jonas Savimbi, der Führer der UNITA, erschossen, daraufhin wurde ein Waffenstillstand zwischen den beiden rivalisierenden Parteien geschlossen. Die UNITA gab ihren bewaffneten Kampf auf und nahm die Rolle der führenden Oppositionspartei an.

Angola heute

Obwohl sich die politische Lage in Angola zu normalisieren scheint, ließ Präsident dos Santos bis heute keine Demokratisierung des Landes zu. Heute zählen zu den ernsthaftesten Problemen Angolas die humanitäre Katastrophe und die große Zahl von Minenfeldern, beides als Resultate des 25 Jahre andauernden Bürgerkriegs. Die Guerillabewegungen im Norden des Landes die für die Unabhängigkeit der Enklave Cabinda kämpfen, stellen ebenfalls ein großes Problem für die Stabilisierung der Region dar.

 

 

Politik

Regierungsparteien: Fda- Foro Democrático Angolano FNLA – Frente Nacional da Libertação de Angola MPLA – Movimento Popular de Libertação de Angola (unter Führung von Jose Eduardo Dos Santos, Mehrheit in der Nationalversammlung seit 1975, bis 1991 Einheitspartei mit Marxistischer Prägung) PAJOCA – Partido Angolano da Juventude Operária PRD – Partido Renovador Democrático PRS – Partido de Renovação Social TRD – Tendência de Reflexão Democrática UNITA – União Nacional para a Independência Total (Übergangsleitung: Paulo Lukamba „GATO“, ist die stärkste Oppositionspartei und verfügt nach dem Protokoll von Lusaka von 1994 über 4 Minister und 7 Vizeminister in der Regierung) UNITA-Renovada  (Generalsekretär: Jorge Valentim, seit Oktober 2002 wieder Teil der UNITA)

Anmerkung: Über ein Dutzend weitere kleine Parteien stellten bei den Wahlen im Jahr 1992 Kandidaten auf. Diese bekamen aber nur wenige Sitze in der Nationalversammlung und haben somit nur geringen Einfluss auf die Politik des Landes. Gewerkschaften: UNTA (União Nacional dos Trabalhadores Angolanos) CGSILA (Confederação Geral dos Sindicatos Independentes e livres de Angola)

Verwaltungsgliederung

Die fünf größten Städte sind: Luanda (2.819.000 Einwohner) Huambo (203.000 Einwohner) Benguela (155.000 Einwohner) Lobito (150.000 Einwohner) Lubango (105.000 Einwohner) Angola gliedert sich in 18 Provinzen (portugiesisch: provincias, Singular – provincia); die Hauptstädte der Provinzen stehen in Klammern. Bengo (Caxito) Benguela (Benguela) Bie (Kuito) Cabindass(Cabinda) Cuando Cubango (Menongue) Cuanza Norte (N'Dalantando) Cuanza Sul (Sumbre) Cunene (Ondijiva) Huambo (Huambo) Huila (Lubango) Luanda (Luanda) Lunda Norte (Lucapa) Lunda Sul (Saurimo) Malange (Malanje) Moxico (Luena) Namibe (Namibe) Uige (Uige) Zaire (M'Banza Kongo)

Bevölkerung

Die Bevölkerung Angolas setzt sich mehrheitlich aus drei Bantu – Volksgruppen zusammen, von denen jede ihren eigenen Dialekt spricht. 37 % der Bevölkerung sind Ovimbudu, 25 % Kimbundu und 13 % Bakongo. Zahlenmäßig weniger stark vertretene Volksgruppen sind z. B. die Chokwe (auch Lunda), Ganguela, Nhaneca-Humbe, Ambo, Herero und Xindunga. Etwa 2 % der Bevölkerung sind von gemischter Ethnizität, Europäer, überwiegend mit Portugiesischen Vorfahren, machen ungefähr 1 % der Bevölkerung aus. Portugiesen sind, mit knapp 30.000 Menschen, auch die größte nicht-angolanische Volksgruppe im Land. Portugiesisch ist sowohl Amtssprache als auch die am weitesten verbreitete Sprache in Angola. Andere Sprachen und Dialekte sind z. B. Umbundu, Kimbundu, Kikongo, Tchokwe, Ngangela, Oshiwambo (Kwanyama, Ndonga) und Otjiherero. Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist größtenteils katastrophal.

Nur ca. 30 % der Bevölkerung haben Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur 40 % haben Zugang zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende Menschen an eigentlich leicht heilbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen. Daneben sind Meningitis, Tuberkulose und Erkrankungen durch Wurmbefall verbreitet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola. Aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung ist auch die Zahl der Frauen die während der Geburt sterben extrem hoch. Nach UN-Angaben liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Angola bei 44,6 Jahren.

Geografie

Die Republik Angola liegt zwischen 4° 22' und 18° 02' südlicher Breite sowie 11° 41' und 24° 05' östlicher Länge. Das Land gliedert sich grob in eine schmale Niederung entlang der Atlantikküste, die in Richtung Osten, zum Landesinneren hin, zum Hochland von Bie ansteigt: Es macht den größten Teil Angolas aus, ist im Süden flach und in der Landes-Mitte bergig. Der höchste Berg ist der in diesem Hochland liegende Serra Moco mit 2.610 m. Der Osten Angolas wird vom Sambesi durchflossen. Angola teilt sich in drei Klimazonen, an der Küste und im Norden des Landes ist es Tropisch, das Hochland im Zentrum und Süden des Landes ist gemäßigt-tropisch, im Südosten des Landes ist es überwiegend heiß und trocken.

Die Vegetation reicht klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden und in Cabinda, über Baumsavannen im Zentrum, bis zur trockenen Grassavanne, die durchsetzt ist mit Euphorbien (Wolfsmilchgewächse), Akazien und Affenbrotbäumen. Von Namibia ausgehend zieht sich entlang der Südwestküste ein Wüstenstreifen. Die Fauna Angolas ist reich an Wildtieren, es finden sich Elefanten, Flusspferde, Geparden, Gnus, Krokodile, Strauße, Nashörner und Zebras. Die Ausweitung der Landwirtschaft, aber auch die Zerstörungen durch die Bürgerkriege und der Handel mit Elfenbein gefährden das Überleben vieler Arten.

Der Schwarze Stein von Pungo Andongo Malange Angola

Wirtschaft

Angola besitzt reiche Erdöl-Vorkommen, Diamanten und Mineralien, die in Minen im Nordosten des Landes gefördert werden. Die Bodenschätze machen das Land zu einem der reichsten Länder Afrikas. Der Großteil der angolanischen Wirtschaft lebt vom Öl und seinen Produkten. Die Erlöse aus dem Handel mit Erdöl machen über 90 % der Exporte, über 80 % des Staatshaushaltes und ca. 50 % des Bruttosozialproduktes Angolas aus. Die wichtigsten Handelspartner für den Export von Gütern und Rohstoffen sind die USA, China, Frankreich, Belgien und Spanien. Importpartner sind überwiegend Portugal, Südafrika, USA, Frankreich und Brasilien. 

Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (2002): Agrarwirtschaft: ~85 % Industrie und Dienstleistungssektor: ~15 %

Kleidung und Reisegepäck