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Mongolei

 

 

Allgemeines

Die Mongolei (Mongol Uls) ist ein Staat in Zentralasien. Er grenzt nördlich an Russland und südlich an China. In älteren Atlanten findet sich noch der Name Äußere Mongolei (im Unterschied zur Inneren Mongolei als Bestandteil Chinas). Die größten Städte der Mongolei sind die Hauptstadt Ulaanbaatar (850.000 Einw.), Darchan (90.000), Erdenet (62.000) und Tschoibalsan (43.000).

Name

Mongol Uls

Mongolei

Amtssprache

Mongolisch

Hauptstadt

Ulaanbaatar

Staatsoberhaupt

Natsagiin Bagabandi

Regierungschef

Tsakhiagiyn Elbegdorj

Fläche

1.565.500 km²

Einwohnerzahl

2,37 Millionen (Stand 2001)

Bevölkerungsdichte

1,72 Einwohner pro km²

Währung

1 Tugrik = 100 Mongo

Zeitzone

UTC +7, UTC +8

Nationalhymne

Bügd Nairamdakh Mongol

Kfz-Kennzeichen

MGL

Internet-TLD

.mn

Vorwahl

+976

Nationalfeiertag

Der mongolische Nationalfeiertag ist der 11. Juli und heißt Naadam. An diesem Tag gedenkt man der Revolution von 1921, bei der die chinesische Besatzerarmee vertrieben wurde. Dies geschah allerdings um den Preis einer großen Abhängigkeit zur damaligen Sowjetunion. Auch der 26. November ist Nationalfeiertag in der Mongolei. An diesem Tag wird der Gründung der Mongolischen Volksrepublik 1924 gedacht.

Geografie

Die Mongolei ist ein dünn besiedeltes Steppen-, Hochgebirgs- und Wüstenland. Aufgrund der starken Kontinentalität des Klimas schwanken die Temperaturen im Laufe des Jahres sehr stark: Im Winter liegen die durchschnittlichen Temperaturen bei –25 C°, im Sommer bei +20 C°. Die Jahresniederschlagsmenge liegt nur knapp über 200 mm.

Verwaltung

Die Mongolei ist in 20 Aimaks (Provinzen) und in 1 Chot (Stadt) gegliedert. Ein Aimak gliedert sich in Sum (vergleichbar mit unseren Landkreisen), diese wiederum in Bag (vergleichbar mit unseren Gemeinden). Es existieren 329 Sum, die sich in 1.620 Bag untereilen.

Die Hauptstadt Ulaanbaatar ist ein Bundesdistrikt. Das galt bis 1994 auch für die Stadt Erdenet. Aus dieser wurde aber 1994 zusammen mit einigen Sum des Bulgan-Aimaks der Orchon-Aimak geschaffen.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Geschichte

Nomadenwirtschaft 

Aufgrund der klimatischen Bedingungen mit ihren extremen Temperaturschwankungen war die Mongolei mit wenigen Ausnahmen kein Land, in dem sich Ackerbau und ein damit verbundenes sesshaftes Leben entwickeln hätte können. Man konzentrierte sich auf die spezialisierte Viehzucht von Pferden und Schafen, die die Lebensgrundlage bildeten, alles andere stellte allenfalls einen Nebenerwerb dar. Aber mit Viehzucht konnte man keine großen Völker ernähren und folglich auch keine große Kultur hervorbringen. Die Nomaden Eurasiens wurden so von ihren Nachbarn als Barbaren betrachtet, wobei die Chinesen sie in Rohe (feindliche) und Gekochte (freundliche) Barbaren unterschieden. Kleinere Zentren des Weizen- und Hirseanbaus gab es. Darüber hinaus wurden Ruinen von Städten der Samojeden und Uiguren im Gebiet von Tuwa an mehreren Stellen entdeckt. Auch im Ordos-Gebiet gab es unter chinesischem Einfluss kleinere Städte. Salz, Kohle, Gold und Silber wurden gelegentlich abgebaut. Ferner verfügte man über versklavte chinesische Handwerker zur Herstellung von Waffen und Webwaren.

Bis in die Neuzeit kannten die innerasiatischen Nomaden keine Grenzen. Sie waren aufgrund von weidewirtschaftlichen Erfordernissen zu ständigen Ortswechseln gezwungen. War die wirtschaftliche Situation aufgrund von Kälteeinbrüchen, Trockenheit oder zu großem Bevölkerungswachstum schlecht, schlossen sie sich zusammen und griffen die Nachbarländer an, um sich dort zusätzliche Nahrungsmittel, Weidegründe und Kulturgüter zu beschaffen. Die Nomaden lebten so in ständiger innerer Unruhe. Das Hauptziel der Stämme in der heutigen Mongolei, Mandschurei und an der Grenze zu Tibet war das reiche China. Wähnte man sich stark genug, so griff man das Land an. Erwies sich China als ein zu starker Gegenspieler, so wich man nach Westen und auf die Länder an der Seidenstraße aus. Die Nomaden waren mit ihrer hoch spezialisierten Nomadenwirtschaft auf den Handel zur Beschaffung fehlender Güter angewiesen, die sie wie viele Eisenwaren nicht selbst herstellen konnten. Deshalb schützten ihre Khane in aller Regel den Handel und die meist muslimischen Händler. Beschränkungen des Handels, wie sie von China im 15. und 16. Jahrhundert als politisches Druckmittel verwendet wurden, waren ein Kriegsgrund.

Ethnisches Puzzle 

Im Laufe der Zeit wurden die mongolische Hochebene von verschiedenen bedeutenden Stämmen, wie den Hsiung-nu, Kök-Türken und den Mongolen beherrscht. Das Prinzip der Machtergreifung war immer das gleiche. Ein Fürst scharte Anhänger bunter Herkunft zusammen und versuchte so, seine eigenen Sippen besser unter seine Kontrolle zu bringen. Diese Leute legten sich Adelstitel zu und verfügten bald über eine eigene Dienerschaft und eigene Hirten. Der Fürst begann dann mit ihrer Hilfe die Nachbarstämme anzugreifen und furchtbar auszubeuten, bis ihm irgendein Umstand den Garaus machte. Man muss hier deutlich zwischen der direkten Gefolgschaft eines Stammes-Häuptlings (Khan) und dem von diesen Leuten abhängigen „Volk“ unterscheiden. Wurde die direkte Gefolgschaft des Khans besiegt, so lösten sich diese Stammes-Herrschaften auf. Der Namen des herrschenden Stammes war aber oft auf sämtliche vereinigte Stämme übertragen worden, auch wenn die Machthaber in den Wirren der Geschichte verschwanden. Die Historiker bemühen sich nun, die zahlreichen asiatischen Nomadenstämme nach gewissen sprachlichen, menschlichen, kulturellen und geschichtlichen Gesichtspunkten in Gruppen zu ordnen. Man unterscheidet sie so mehr oder minder begründet nach indogermanischer, hunnischer, türkischer, mongolischer, tibetischer oder tungusischer Herkunft. Wir verzeichnen folgende Stammeskonföderationen als Herren der mongolischen Hochebene, die zum Teil gleichzeitig auch in China regierten. Besonders bemerkenswert ist dabei die mongolische Staatsgründung unter Dschingis Khan 1206, mit ihrem Gesetzbuch, der Jassa. Zum mongolischen Weltreich: Die eurasischen Eroberungen Dschingis Khans und seiner Nachfolger (vgl. Tamerlan) wurden erst in Ägypten gestoppt und waren von außerordentlichem Einfluss von China bis nach Europa. Die Nomaden in der mongolischen Hochebene hingen meist dem Schamanismus an. Erst im 16. Jahrhundert konnte der tibetische Buddhismus unter Altan Khan und seinen Verwandten seinen Siegeszug antreten – auch wenn es vorher bereits vielfältige religiöse Kontakte zu Buddhisten, Moslems und nestorianischen Christen gab.

An der Schwelle zur Moderne 

Mit der immer weiteren Ausdehnung der Zivilisation ging der Einfluss der nomadischen Lebensweise zurück und wurde zu einem historischen Anachronismus. Nach dem Untergang der chinesischen Mandschu-Dynastie begann 1911 die langwierige Bildung der modernen Mongolei, die Beseitigung des Feudalismus und der jahrhundertelangen Rückständigkeit. Dabei löste sich die Äußere Mongolei gleichzeitig von China, da sich die aufständischen Khalka-Mongolen ohnehin nur der herrschenden Mandschu-Dynastie verpflichtet gefühlt hatten. In der Inneren Mongolei lagen die Dinge anders. Hier verfügten einflussreiche mongolische Adlige über Grundbesitz in China, speziell der Region von Peking, so dass die dortigen Unabhängigkeitsbestrebungen von Yuan Shikai blutig unterdrückt werden konnten. Und die Burjaten am Baikalsee gehörten längst zur russischen Einflusssphäre. Die Khalka nominierten am 28.11.1911 den buddhistischen Lama r-Je-btsan-dam-pa unter dem Titel Bogd Gegeen als neues Staatsoberhaupt. Er sollte mit einer kurzen Unterbrechung bis zu seinem Tod 1924 das nominelle Staatsoberhaupt bleiben, unter dem blutigen deutschen Abenteurer Ungern von Sternberg (hinger. 1921) und seinen Kosaken 1920/21 ebenso wie den Kommunisten des Suche Bator/Sukhbaatar (1921 – † 1923). Inzwischen arbeitete die internationale Diplomatie, 1912 kam es zu einem russ.-chin. Abkommen über die Mongolei. Analog dazu setzten sich 1912 3.000–5.000 Mongolen mit 1.000 russischen Gewehren nach Chovd (Kobdo) in Marsch. Die Chinesen mussten abziehen, nur 580 von dort ansässigen 5.000 Chinesen überlebten die Kämpfe und die anschließende Flucht. Gleichzeitig mit ihnen gingen der Mongolei die Arbeiter in den Goldbergwerken verloren und die Bauern für Gemüse, Mehl und Getreide, da die Mongolen nicht den Willen und die Fähigkeiten hatten, sie zu ersetzen. Gleichzeitig wurden alle Schulden (ein drückendes Problem) bei Chinesen annulliert. Dieser Unabhängigkeits-Prozess setzte sich nach einem von Baron Sternberg beendeten chinesischen Zwischenspiel (1918/19) unter kommunistischen Vorzeichen und dem Einfluss der Sowjetunion fort (1921–24). Aufgrund der Unterstützung Sowjet-Russlands konnte die Mongolei bis heute ihre Unabhängigkeit gegenüber der ökonomisch und militärisch weit überlegenen Volksrepublik China behaupten („Grenzzwischenfall“ am Ussuri-Fluss 1968/69).

Zeittafel Mongolei im 20. Jahrhundert

1911: Mit dem Sturz der Mandschu-Dynastie und der Ausrufung der Chinesischen Republik trennt sich die Mongolei von China und erlangt seine Eigenstaatlichkeit. Starke Anlehnung an Russland (Schutzmacht gegen China). 1918/1919: China nutzt die Schwäche Russlands und besetzt die Mongolei. 1920/1921: Der einstige zaristische Offizier Ungern von Sternberg vertreibt die Chinesen und wird von der kommunistischen Revolution besiegt. 1921 (10.7.): Die Äußere Mongolei erklärt ihre Unabhängigkeit. Die Innere Mongolei bleibt unter chinesischer Herrschaft. 1921 (Nov.): Die Mongolei schließt mit Russland einen Freundschafts- und Beistandsvertrag. 1924 (26.11.): Proklamation der Mongolischen Volksrepublik. Das kommunistische Regime unter der Regierung der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP) betreibt eine enge Anlehnungspolitik an die Sowjetunion. 1937–1939: Politische „Säuberungen“ und Verfolgung des Buddhismus. seit 1945: Starker Aufschwung der industriellen Produktion (Öl, Kohle, Wolle, Fleisch, Leder) und planmäßiger Anbau und Export von Getreide.

1945: China erkennt die Mongolische Volksrepublik an. 1947: Die zu China gehörende Innere Mongolei wird Autonome Republik. seit 1950: Verbesserung der mongolisch-chinesischen Beziehungen. 1958: Kollektivierung der Viehzucht. 1960: Neue Verfassung und Erhebung des Großen Hural (Staatsrat) zum obersten Staatsorgan. 1969: Die Volksrepublik China stellt Gebietsforderungen an die Mongolei. 1980: Abkommen mit der Sowjetunion über den gemeinsamen Grenzverlauf. 1990 (März): Nach massiven Demonstrationen für mehr Demokratie tritt das Politbüro der Kommunistischen Partei MRVP zurück. Eine Verfassungsänderung ermöglicht die Gründung neuer Parteien. Damit endet die kommunistische Einparteienherrschaft in der Mongolei. Es folgen erste freie Wahlen (Juli), Aufhebung des Einparteiensystems, Demokratisierung und Wendung zur Marktwirtschaft. 1991: Wiederbelebung des unter den Kommunisten unterdrückten Buddhismus.

1992: Die letzten sowjetischen Truppen verlassen die Mongolei. 1992 (Juli): Verabschiedung einer neuen Verfassung. Abschaffung der Bezeichnung „Volksrepublik“. 1999: Nach einer verheerenden Dürre und einem sehr strengen Winter erlebt die landwirtschaftliche Produktion einen katastrophalen Einbruch. 2000 (Juli): In Parlamentswahlen gewinnt die seit 1996 oppositionelle exkommunistische Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP) 72 der 76 Sitze im „Großen Hural“ (Parlament), wo sie zuvor mit nur 26 Sitzen vertreten war.

Bevölkerung

Die große Mehrheit der Bevölkerung der Mongolei gehört zum Volk der Mongolen. Außerdem leben im Lande Kasachen und Angehörige anderer Länder. Das Bevölkerungswachstum der Mongolei beträgt 2,2 Prozent. Die Alphabetisierung unter Erwachsenen liegt bei 62,3 (1999,UN) Prozent.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Mongolei besteht vornehmlich aus Agrarwirtschaft (Getreide, Kartoffeln, Gemüse; traditionell: Fleisch, Milch, Schafwolle). Bodenschätze sind unter anderem Kohle, Erdöl, Silber und Gold.

Religion

Die größte Glaubensrichtung ist der tibetische Buddhismus (Lamaismus).

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