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Montana

 

 

Allgemeines

Montana ist ein Bundesstaat im Nordwesten der USA. Der Name Montana leitet sich wahrscheinlich von dem spanischen Wort „montaña“ vielleicht aber auch aus dem lateinischen „montaanus“ (beides zu deutsch: Berg, bergig, gebirgig) her. Mit 380.700 km² ist Montana der flächenmäßig viertgrößte Bundesstaat der USA und geringfügig größer als Deutschland aber mit rund 909.453 Einwohnern (2002) viel dünner besiedelt. Montana zählt zu den sogenannten „Mountain States“, die von den Rocky Mountains durchzogen werden. Die Hauptstadt von Montana ist Helena. Sein Spitzname „Treasure State“ (Staat der Schätze) begründet sich durch die Vielzahl an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen (Erdöl, Kohle, Kupfer, Silber und Gold).

Spitzname

Staat der Schätze (Treasure State)

Hauptstadt

Helena

Größte Stadt

Billings

Fläche

Rang (innerhalb der USA): 4

Insgesamt: 381.156 km²

Land: 377.295 km²

Wasser (%): 3.862 km² (1 %)

Einwohner

Rang (innerhalb der USA): 44

Insgesamt (2000): 909.453

Dichte: 2,4/km²

Mitgliedsstaat

Platz: 41

Seit: 8. November 1889

Geografie

Zeitzone: Mountain: UTC –7/–6

Breitengrad: 44°26'N bis 49°N

Längengrad 104°2'W bis 116°2'W

Breite: 450 km

Länge: 1.015 km

höchste Lage: 3.901 m

durchschnittliche Lage: 1.035 m 

tiefste Lage: 549 m

Im Norden grenzt Montana an die kanadischen Provinzen British Columbia, Alberta und Saskatchewan, im Osten liegen die US-Bundesstaaten North Dakota und South Dakota, im Süden Wyoming und im Südwesten und Westen Idaho. Der Westen Montanas besteht aus hohen, zerklüfteten Bergen (siehe Rocky Mountains), während der Osten durch weite Tiefebenen (siehe Great Plains) geprägt ist. Mit 89.847 Einwohnern ist Billings die größte Stadt in Montana. In Montana liegt der Glacier National Park sowie ein kleiner Teil des Yellowstone National Parks. Der Missouri, Milk, Flathead und Yellowstone sind die vier Hauptflüsse. Der kürzeste Fluss der Welt, der Roe River, fließt ebenfalls durch Montana.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Geschichte

Zwischen 1864–1889 wurde Montana als Territorium organisiert, es entstand aus der Umbildung des größeren Idaho Territory. Im ersten Jahr als Territorium war Bannack die Hauptstadt, Bannack wurde jedoch etwas später (1865) von Virginia City als Capitol City abgelöst. 1875 wurde der Hauptstadtsitz noch einmal, in die heutige Hauptstadt Helena, verlagert. Die Aufnahme in die Vereinigten Staaten von Amerika erfolgt im Jahr 1889 – Montana wird somit 41. Bundesstaat der USA. 

Zeitleiste 

1743 Die beiden Händler Louis-Joseph und Francois Vérendrye erreichen als erste Europäer das Gebiet des heutigen Montanas 1803 Im Zuge des Louisiana Purchase gelangt das Gebiet des heutigen Ost-Montana in die Hände der USA 1805–1806 Erkundung Montanas durch die Lewis-und-Clark-Expedition 1846 Das heutige Nordwest-Montana wird von Großbritannien im Zuge des Oregon-Vertrages den USA überlassen 1861–1864 Teil des Dakota Territory 1862 Beginn des Goldrausches am Grasshopper Creek und später in Virginia City 1864 Montana wird zu einem eigenständigen US-Territorium (erste Hauptstadt: Bannack) 1865–1875 Virginia City ist Hauptstadt des Montana Territory 1875 Helena wird neue Hauptstadt 1876, 25. Juni Schlacht am Little Bighorn River zwischen einem Regiment der 7. Kavallerie unter George Armstrong Custer und Indianern 1889 Montana wird als 41. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten aufgenommen. 1910 Gründung des Glacier National Park 1911 Fertigstellung des State Capitol in Helena 1916 Die Republikanerin Jeanette Rankin zieht als erste Frau in das Repräsentantenhaus ein 1972 Überarbeitung der Verfassung 1973 Die neue Verfassung tritt in Kraft 1988 Dürrekatastrophe, schwerste Dürre seit den dreißiger Jahren

Politik

Die gegenwärtige Gouverneurin ist Judy Martz (* 28. Juli 1943, Republikanerin). Der Gouverneur ist das Regierungsoberhaupt, wird alle vier Jahre von den Wahlberechtigten gewählt und kann unbegrenzt oft wiedergewählt werden. Weitere durch Wahl bestimmte Posten sind die des Vizegouverneurs, der Staatsminister und des Oberstaatsanwalts. Der Senat (50 Mitglieder gewählt auf 4 Jahre) und das Abgeordnetenhaus (100 Mitglieder gewählt auf zwei Jahre) bilden zusammen das Zweikammernsystem der Legislative. Auf nationaler Ebene wird Montana durch zwei Senatoren und einen Abgeordneten des Repräsentantenhauses vertreten. Als dünn besiedelter Bundesstaat hat Montana bei den Präsidentenwahlen nur drei Wahlmännerstimmen. Die zwei gegenwärtige US-Senatoren aus Montana sind Max Baucus (Demokrat) und Conrad Burns (Republikaner). 

Am 7.11.2000 stimmen 240.178 Bürger Montanas für den Präsidentschaftskandidaten George W. Bush, während nur 137.126 Wähler Al Gore ihre Stimme gaben. Somit gingen die drei Wahlmännerstimmen Montanas an das Team von George W. Bush und Dick Cheney. Traditionell werden in Montana bei den Präsidentschafts- und Gouverneurswahlen eher die Republikaner bevorzugt, während die Demokraten bei den Wahlen zum Kongress mehr Stimmen erhalten. Herausragende politische Persönlichkeiten aus Montana waren Michael Joseph Mansfield (*1903, †2001) und Jeannette Rankin (*1880, †1973). Michael Joseph Mansfield war von 1961 bis 1977 demokratischer Mehrheitsführer im US-Senat und später Botschafter in Japan. Jeannette Rankin war die erste Frau die in das Repräsentantenhaus gewählt wurde, dort vertrat sie konsequent ihre pazifistische Einstellung und stimmte sowohl während des Ersten als auch während des Zweiten Weltkrieges gegen den Kriegseintritt der USA.

Verwaltung und Gliederung

Der Bundesstaat gliedert sich in 56 einzelne Counties (vergleichbar mit den deutschen Landkreisen). Der bevölkerungsmäßig größte Kreis ist, mit über 129.000 Einwohnern, der Yellowstone County im Süden des Staates.

Bevölkerung

Montana ist mit 909,453 (2002) Einwohnern einer der bevölkerungsärmsten und am dünnsten besiedelten Bundesstaaten der USA. Zu 90,6 % besteht die Bevölkerung aus „Weißen“ mit weitem Abstand gefolgt von den Amerikanischen Ureinwohnern (Indianern) mit 6,2 % und den Lateinamerikanern mit 2,0 %. Die bedeutendsten Indianerstämme sind die Assiniboine, Blackfoot, Cheyenne, Absarokee, Flathead und Anishinabe. Circa zwei Drittel von ihnen leben heute in Reservaten. Zwischen 1990 und 2000 ist die Bevölkerung um insgesamt 12.9 % gewachsen. 

Indianerreservate in Montana 

Es gibt sechs verschiedene Indianerreservate in Montana: Fort-Peck-Reservation Northern-Cheyenne-Reservation Crow-Reservation Rocky-Boys-Reservation Blackfeet-Reservation Flathead-Reservation

Wirtschaft

Montana ist ein Bundesstaat reich an Bodenschätzen und anderen natürliche Ressourcen. Zu den wichtigsten Vorkommen an Rohstoffen zählen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Von ebenso großer Bedeutsamkeit sind die großen Vorkommen an Erdöl, Erdgas und Kohle. So basiert der Großteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der geförderten Rohstoffe (Erdöl- und Kohleprodukte, Erzverhüttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana wird Weizen, Mais und Gerste angebaut während im Süden die Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch große Teile der Nutzwälder in staatlicher Hand befinden.

Städte

Billings, die größte Stadt Montanas (89.847 Einwohner), Missoula (57.053), Great Falls (56.690), Butte (33.892), Bozeman (27.509), Helena, die Hauptstadt (25.780) Kalispell (14.223), Havre (9.621), Anaconda – Deer Lodge –(ein Stadtkreis mit 9.417), Miles City (8.487)

Sehenswürdigkeiten

Herausragende Sehenswürdigkeiten sind vor allem die beiden Nationalparks, der Glacier National Park im Norden und der Yellowstone National Park im Süden. Andere Touristenattraktionen sind das Little Bighorn Battlefield National Museum, die frühere Hauptstadt von Montana Virginia City, die Geisterstadt Nevada City, die Grant-Kohr's Ranch National Historic Sites und das Museum für die Geschichte der Prärieindianer in Browning. 

Nationalparks, Gedenkstätten und Denkmäler Big Hole National Battlefield Bighorn Canyon National Recreation Area Glacier National Park Grant-Kohrs Ranch National Historic Site Lewis & Clark National Historic Trail Little Bighorn Battlefield National Monument Yellowstone National Park

Persönlichkeiten

Gary Cooper, Schauspieler und Oscar-Preisträger A.B. Guthrie Jr., Schriftsteller Plenty Coups, Indianerhäuptling David Lynch, Regisseur und Drehbuchautor Jeannette Rankin, Politikerin und Pazifistin Charles M. Russell, Maler Evel Knievel, Stuntman Myrna Loy, Schauspielerin Mike Mansfield, Politiker Martha Raye, Schauspielerin Lester C. Thurow, Wirtschaftswissenschaftler

Flagge und Siegel

Die Flagge von Montana zeigt das Siegel des Bundesstaates auf blauem Grund. Sie entstand aus einer Truppenfahne, die ursprünglich von Freiwilligenverbänden im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 benutzt wurde. Die Flagge in ihrer jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1905, der Name „Montana“ wurde jedoch erst 1981 hinzugefügt. Das Siegel zeigt die Landschaft Montanas und die typische Gerätschaften der Siedler in der Zeit der ersten Besiedelung. Im Hintergrund geht über den Bergen, den Wäldern und den Wasserfällen des Missouri (siehe Great Falls) die Sonne auf. Im Vordergrund sichtbar sind die in der Landwirtschaft und im Bergbau genutzten Werkzeuge der ersten Siedler und Bewohner, Spitzhacke, Schaufel und Pflug. Das Band im unteren Teil enthält den spanischen Schriftzug „Oro y plata“ (deutsch Gold und Silber), ein Verweis auf die Geschichte der Gold- und Silberfunde.