Namibia
Namibia ist ein Staat im südlichen Afrika, dessen Name sich von der Wüste Namib ableitet, die den gesamten Küstenraum des Landes einnimmt. Die Bezeichnung Namibia wurde bei der Unabhängigkeit am 21. März 1990 von Südafrika als neutrale Bezeichnung gewählt, damit sich keines der vielen namibischen Völker benachteiligt fühlt. Ursprünglich wurde das Land von den San und Damara besiedelt, bis im 14. Jahrhundert Bantu-Völker einwanderten. 1884 wurde Namibia deutsches Schutzgebiet und blieb bis zum Ende des Ersten Weltkrieges deutsche Kolonie. 1920 wurde das Land vom Völkerbund unter südafrikanisches Mandat gestellt. Faktisch war es eine südafrikanische Kolonie, die die Gesetze Südafrikas, wie beispielsweise die Apartheidsgesetze, übernahm.
Im Zuge des Namibischen Befreiungskampfes (Namibian liberation struggle/war), in dem die People’s Liberation Army of Namibia (PLAN, der militärische Zweig der Südwestafrikanischen Volksorganisation SWAPO) zwischen 1960 und 1989 gegen die südafrikanische Besatzung kämpfte, erlangte
Namibia am 21. März 1990 seine Unabhängigkeit. Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt Namibias ist Windhoek. Es gehört den Vereinten Nationen (VN), der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC), der Afrikanischen Union (AU) und dem Commonwealth of Nations an.
{tab Amtssprache | info}
Englisch
{tab Nationalsprachen | info}
Deutsch, Afrikaans, Oshivambo, Kwanyama, Ndonga, RuKwangali, Herero, Lozi und Khoekhoegowab
{tab Hauptstadt | info}
Windhoek (Windhuk)
{tab Staatsform | info}
Republik
{tab Regierungssystem | info}
Semipräsidiale Demokratie
{tab Staatsoberhaupt | info}
Präsident Hifikepunye Lucas Pohamba (seit März 2005)
{tab Regierungschef | info}
Premierminister Hage Geingob (seit Dezember 2012)
{tab Fläche | info}
824.116 km²
{tab Einwohnerzahl | info}
2,1 Millionen (2011)
{tab Bevölkerungsdichte | info}
2,56 Einwohner pro km²
{tab Währung | info}
Namibia-Dollar (NAD)
{tab Unabhängigkeit | info}
21. März 1990 (von Südafrika)
{tab Nationalfeiertag | info}
21. März (Unabhängigkeitstag)
{tab Zeitzone | info}
UTC+1
{tab Kfz-Kennzeichen | info}
NAM
{tab ISO 3166 | info}
NA, NAM, 516
{tab Internet-TLD | info}
.na
{tab Telefonvorwahl | info}
+264
{/tabs}
Allgemeine Landesdaten
Offizieller Name: Republic of Namibia
Städte: Windhoek (322.500), Rundu (61.900), Walvis Bay (Walfischbucht, 61.300), Oshakati (35.600), Swakopmund (44.700), Katima Mulilo (28.200), Grootfontein (16.400) (Einwohner Mikrozensus 2011)
Bevölkerungsgruppen: San (Buschleute, Ureinwohner, 1,8 %), Damara (Ureinwohner, 7,5 %), Ovambo (50 %), Kavango (10 %), Herero (6 %), Himba (3 %), Nama (5 %), Caprivianer (2 %), Rehobother Baster (1,5 %), Weiße (5 %, 90.000 Afrikaaner/Buren, 22.000 Deutsche [Deutsch-Namibier als auch neu eingewanderte deutschstämmige Siedler sog. Deutschländer], 5.000 Portugiesen)
Religion: Christen (87 %) - davon 50 % Lutheraner, 20 % Katholiken, 5 % Mitglieder der Niederländischen Reformierten Kirche und 5 % Anglikaner zudem Baptisten, Adventisten, neuapostolische Christen und African Methodist Episcopal Church. Die restlichen 13 % der Einwohner (insbesondere San, Himba und Caprivianer) sind Anhänger traditioneller Naturreligionen. Der Islam spielt in Namibia praktisch keine Rolle.
Lebenserwartung: Die geringe Lebenserwartung von 47 Jahren bei Männern und 46 Jahren bei Frauen (2012) ist auf die mit 17 % hohe Zhal HIV/AIDS-Infizierter zurückzuführen.
Auskunft
Besonderheiten
Alkohol
In Namibia dürfen nur ganz spezielle Geschäfte, Hotels, Pensionen, Lodges und Gästefarmen alkoholische Getränke und Esswaren anbieten.
Sprachen
Bevor Namibia am 21. März 1990 die Unabhängigkeit erlangte, waren Englisch, Afrikaans und Deutsch gleichberechtigte Amtssprachen. Die Regierung entschied sich danach für eine nicht durch Kolonialisierung vorbelastete Sprache und nahm Englisch als einzige Amtssprache an, dennoch sind unter der weißen Bevölkerung Afrikaans (60 %) und Deutsch (35 %) noch weit verbreitet. Außerdem werden noch eine Vielzahl von einheimischen Sprachen wie z. B. Herero, Ovambo, Damara und Nama gesprochen. Interessant ist, dass als Unterrichtssprache in ersten drei Schuljahren jeweils die Sprache, die im Gebiet der Schule als Umgangssprache gilt (auch Deutsch), gesprochen wird. Erst mit dem 4. Schuljahr wird auf Englisch „umgestellt“ und die Muttersprache als „First Language“ weitergeführt. Im Allgemeinen kommt man mit Deutsch und Basiswortschatz an Englisch überall im ganzen Land gut durch.
Feiertage
01. Januar: Neujahr (New Year); 21. März: Unabhängigkeitstag (Independence Day) wie in Deutschland Karfreitag und Ostermontag; 01. Mai: Tag der Arbeit (Workers Day); 04. Mai: Cassinga Tag wie in Deutschland Christi Himmelfahrt; 25. Mai: Afrika Tag (African Day); 26. August: Heldentag (Heroes Day); 10. Dezember: Tag der Menschenrechte (Int. Human Rights Day); 25. Dezember: 1. Weihnachtstag (Christmas Day); 26. Dezember: 2. Weihnachtstag (Family Day); darüber hinaus findet am letzten Wochenende im August im Gedenken an die Kämpfe mit den deutschen Schutztruppen im Jahre 1904 in Okahandja der Herero Tag statt.
Haustiere
Da Haustiere in den Naturschutzreservaten nicht erlaubt sind, kann eine Mitnahme nicht empfohlen werden. Zudem besteht für Vögel eine Quarantänepflicht. Wer dennoch seinen „Liebling“ mitnehmen will, kann entsprechende Formulare für die Ein- und Ausfuhr von Tieren über das Veterinäramt in Windhoek beziehen. Directorate of Veterinary Services Private Bag 120 22 Windhoek, Namibia; Tel.: 00264 61 2022163, Fax: 00264 61 22191962.
Safaris
Gelegentlich kommt es bei Safaris zu Schlangenbissen und Skorpionstichen. Deshalb sollten bei derartigen Exkursionen feste Stiefel getragen werden. Achten Sie darauf, keine Steine umzudrehen oder in Felslöcher zu greifen, da dies bevorzugte Aufenthaltsorte dieser Tiere sind. Natürlich gibt es in Namibia neben vielen ungiftigen auch giftige Schlangen. Obwohl die meisten Touristen nicht einmal eine „normale“ braune Hausschlange zu Gesicht bekommen werden, da Schlangen bei der kleinsten Erschütterung das Weite suchen, sollte man dennoch niemals barfuß durch den Busch rennen, denn man kann nie wissen, ob einer Schlange der Fluchtweg abgeschnitten wird, sodass diese keinen Ausweg mehr sieht und aggressiv wird. Am Abend sollte man immer eine Taschenlampe mitführen.
Schwimmen
Das Meer an Namibias Küsten eignet sich nicht zum Baden, da die Temperaturen des Antlantiks lediglich zwischen 12 und 16 Grad schwanken.
Wasser
Da Sie ein Wüstenland bereisen, gilt nur eine Devise: Sparen Sie Wasser und verschwenden Sie es nicht unnötig.
Bilder
Bilder eines faszinierenden Landes
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Ludwig Rahm zur Verfügung gestellt.
Diplomatische Vertretungen
Botschaft der Republik Namibia
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Zuständig auch für den Heiligen Stuhl, Polen und die Türkei.
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Windhoek
Vertretungen der Länder Österreich und Schweiz befinden sich nur in Südafrika und nicht in Namibia selbst.
Einreise und Ausreise
Für die Einreise ist ein noch mindestens sechs Monate über das Rückreisedatum hinaus gültiger Reisepass erforderlich. Der deutsche Kinderausweis wird anerkannt, ab dem 2. Lebensjahr mit Lichtbild. Reisende aus Deutschland können, sofern ihr Aufenthalt 90 Tage nicht übersteigt und sie keine Arbeit aufnehmen wollen, ohne Visum einreisen. Ansonsten wird ein Visum bei der Einreise für einen bis zu 90-tägigen Aufenthalt erteilt, wenngleich die Terminierung oft auf die Dauer des beabsichtigten Aufenthalts beschränkt bleibt. Sollte eine Überschreitung dieses Termins erforderlich werden, muss unbedingt rechtzeitig eine Verlängerung des Visums beim „Ministry of Home Affairs“, Independence Avenue/Ecke Casino St., Windhoek, beantragt werden.
Air Namibia fliegt von Frankfurt aus dreimal wöchentlich Windhoek an. Der Direktflug dauert 8,5 Stunden. Außerdem bedienen die Lufthansa und British Airways von Frankfurt aus diese Strecke (British Airways über London), LTU fliegt einmal pro Woche ab München und Düsseldorf. Der Zielflughafen Windhoek International Airport liegt 42 km östlich der Hauptstadt. Dort stehen nach der Ankunft internationaler Flüge zum einen Busse bereit, die Touristen ins Zentrum von Windhoek zu kutschieren, und zum anderen Prime Radio Taxis an, die günstige Preise und nette Fahrer haben.
Folgende Länder benötigen für die Einreise nach Namibia KEIN Visum:
- Angola, Armenia, Australia, Austria, Azerbaijan
- Belarus, Belgium, Botswana, Brazil
- Canada, Cuba
- Denmark
- Finland, France
- Georgia, Germany
- Iceland, Ireland, Italy
- Japan
- Kazakhstan, Kenya, Kyrgyzstan
- Lesotho, Lichtenstein, Luxemburg
- Malaysia, Macau, Malawi, Moldova, Mozambique
- New Zeeland, Netherlands, Norway
- Portugal
- Russia
- South Africa, Singapore, Spain, Swaziland, Sweden, Switzerland
- Tajikistan, Tanzania
- Ukraine, United Kingdom, United States of America, Uzbekistan
- Zambia, Zimbabwe
(Quelle: Botschaft von Namibia in Berlin)
Flora & Fauna
Angesichts der klimatischen Verhältnisse gedeihen in der Namib-Wüste nur Sukkulenten und die außergewöhnliche Welwitscha mirabilis, eine Wüstenpflanze, die die Feuchtigkeit der Seeluft aufnehmen kann. Die Welwitscha, oft als lebendes Fossil beschrieben, kann sehr alt werden (einige Exemplare werden auf etwa 2.000 Jahre geschätzt) und bildet im Laufe ihres Lebens nur zwei Blattpaare aus, zwei Keimblätter und zwei an der Basis weiterwachsende, bandförmige Blätter. Im Landesinneren wechselt die Landschaft und ist weniger karg; hier trifft man auf Trockensavanne mit ihren typischen Dornsträuchern und Hartgräsern und im äußersten Norden zudem Baumsavanne und Galeriewälder.
Dort und in den Wildreservaten – der Etoscha-Nationalpark gehört zu den größten Wildreservaten der Welt – lebt eine artenreiche Tierwelt, die charakteristisch für Südafrika ist und Giraffen, Elefanten, Zebras, Leoparden, Geparden, Paviane, Kudu-Antilopen, Löwen, Greifvögel und Flamingos umfasst. An der Küste leben Seelöwen.
Fotografieren
In der Regel stellt das Fotografieren von Menschen in Namibia kein Problem dar, jedoch sollte man, wie überall auf der Welt, vorher um Erlaubnis fragen und die Würde der Menschen wahren. Genauso wie die Himba-Nomaden im Kaokoveld erwarten auch die San im Kaudom Game Park einige Nahrungsmittel wie z. B. Mehl, brauner Zucker und biltong oder Tabak als Dank für die Fotos. Im Gegensatz dazu nehmen die Herero-Frauen in den Städten lieber ein paar namibische Dollar pro Fotoaktion. In den ärmlichen Townships freuen sich die Bewohner, dass sich ausländische Besucher für sie interessieren, auch hier sollte man sich erkenntlich zeigen. Sowohl Filmmaterial als auch Batterien sind in Namibia teurer als in Mitteleuropa und zudem schwerer zu bekommen. Angesichts des in der Regel grellen Lichts genügen Filme mit einer Empfindlichkeit von 100 ASA, die durch die feine Körnung besonders scharfe Bilder ermöglichen, bei Dämmerung mindestens 200 ASA. Es empfiehlt sich sogar, tagsüber farblose UV-Filter aufzusetzen. Ein Hauptproblem bleibt allerdings: Staub und Sand, sodass Filme nur in geschlossenen Räumen gewechselt werden sollten. Sollte dennoch Sand ins Kamerainnere gelangt sein, so hilft eine Bürste mit eingebautem Blasebalg, Reinigungsflüssigkeit und Linsentücher, die Kamera wieder sauber zu bekommen.
Tipps zum Fotografieren:
Licht
Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.
Schnappschüsse
Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.
Geld
Ein namibischer Dollar (NAD) hat 100 Cents, wobei Banknoten – alle mit dem Konterfei des ersten namibischen Freiheitskämpfers Hendrik Witbooi – zu 10, 20, 50, 100 und 200 namibische Dollar im Umlauf sind. Zudem werden südafrikanische Rand (auch Kleingeld) überall in Namibia als Zahlungsmittel im Verhältnis 1:1 angenommen.
Pro Person dürfen maximal 2.000 Namibia Dollar oder Rand (ZAR) eingeführt werden. EURO können in den üblichen Mengen im Land getauscht werden.
Kreditkarten sind weitverbreitet und werden von vielen Hotels, Lodges, Restaurants und Geschäften akzeptiert. Reisende mit Autos sollten beachten, dass an namibischen Tankstellen nicht mit Kreditkarten bezahlt werden kann, da in Südafrika ein Gesetz verbietet, Treibstoff gegen Kredit zu verkaufen.
Geografie
Die 80 bis 130 km breiten Sanddünen der Namib erstrecken sich entlang der 1.400 km langen Küste, bis sich nach dem 2.600 m hohen Brandbergmassiv welliges Hochland anschließt, das schließlich im Osten zur Kalahariwüste abfällt, die von Trockenvegetation bedeckt ist. Im Norden liegt in einer Höhe von knapp 1.000 m mit der abflusslosen Etoshapfanne eine der größten Salzpfannen des schwarzen Kontinents. Hauptstadt ist das in der Landesmitte liegende Windhoek mit 147.000 Einwohnern.
Geschichte
Die ersten Europäer, die in die Gegend kamen, waren Portugiesen; sie erreichten zunächst das Kreuzkap nördlich von Swakopmund. Man schrieb das Jahr 1486. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert wanderten allmählich bantusprachige Völker ein, ehe der Bremer Tabakimporteur Adolf Lüderitz am 12.5.1883 die deutsche Reisfahne hissen ließ und „Südwestafrika“ zum deutschen Schutzgebiet erklärte. Die koloniale Macht des Kaiserreichs Wilhelms II. währte allerdings kaum mehr als dreißig Jahre (1884–1915), dennoch ließ der Name Deutsch-Südwest das Nationalbewusstsein wachsen. Nach Aufständen der Nama und Herero zwischen 1904 und 1907, die vom deutschen General Lothar von Trotha blutig niedergeschlagen wurden, endete die deutsche Ära in Südwestafrika bereits 1915. Aus dieser Zeit blieben sowohl manche Ortsnamen als auch die deutsche Sprache bis in die Gegenwart erhalten. Nach der Kapitulation der Deutschen übertrug der Völkerbund das Land 1920 als Mandatsgebiet an Südafrika, das sich das Land 1946 als Provinz einverleiben wollte, was jedoch von der UNO zurückgewiesen wurde. Dennoch wird das Gebiet weiterhin von Südafrika wie eine eigene Provinz verwaltet.
1966 entzieht die UNO Südafrika das Mandat und ein Buschkrieg der SWAPO gegen die südafrikanischen Besatzer beginnt, der zwei Jahre später mit der Umbenennung in Namibia endet, obwohl Südafrika trotz wiederholter Aufforderungen das Land nicht verlässt. 1971 erklärt der internationale Gerichtshof in Den Haag die Dominanz Südafrikas über Namibia für illegal. Gleichwohl versuchen die Machthaber in Pretoria, Pläne für eine namibische Selbstständigkeit nach eigenen Wünschen durchzusetzen. Doch erst die vereinzelten militärischen Erfolge der Befreiungsbewegung SWAPO und wachsender internationaler Druck führten zu größerer Eigenständigkeit und schließlich 1990 zur Unabhängigkeit Namibias. Im Jahr zuvor steigt nach den ersten freien Wahlen die SWAPO zur stärksten Kraft in Namibia auf. Bei den Parlaments- und Präsidentenwahlen am 30.11. und 1.12.1999 verteidigt der amtierende Präsident Sam Nujoma mit Zweidrittelmehrheit seiner Südwestafrikanischen Volksorganisation für weitere fünf Jahre die Macht im Land. Die rund 30 europäischen Wahlbeobachter kritisieren allerdings, dass die SWAPO im Wahlkampf ungerechtfertigte Vorteile genossen habe; so seien beispielsweise Gelder und Sendezeit im öffentlichen Fernsehen in Relation zur Zahl der Parlamentssitze vergeben worden, was der regierenden Partei einen ungerechtfertigten Vorteil gebracht habe. Darüber hinaus stellten die EU-Beobachter auch Einschüchterung und Schikanen von Oppositionellen fest.
Gesundheit
Zurzeit sind für Namibia keinerlei Schutzimpfungen vorgeschrieben, dennoch wird eine Malariaprophylaxe dringend empfohlen, besonders bei Reisezielen in den Etosha National Park und nördlich davon. Malaria kommt hauptsächlich im Norden Namibias vor, wenngleich in letzter Zeit auch in den zentralen Regionen und gelegentlich im Süden des Landes vereinzelte Fälle auftraten. Übertragen wird die Krankheit durch den Biss eines infizierten Moskitos, sodass insbesondere während der Abend- und Morgendämmerung die Gefahr am größten ist. Charakteristische Symptome der Malaria sind Schüttelfrost, hohes Fieber, starke Schweißausbrüche, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und starker Durst, ähnlich wie bei einer Grippe. Überall im Land kann Leitungswasser bedenkenlos getrunken werden. Wasser aus stehenden Gewässern sollte indes stets abgekocht werden. Magen- und Darmverstimmungen sind in Namibia das zentrale Gesundheitsproblem. Durchfall ist eine Reaktion auf für die Darmflora ungewohnte Bakterien. Aus diesem Grunde sollten in den ersten Tagen des Aufenthalts Leitungswasser, ungeschältes Obst, Salat und Speiseeis gemieden werden.
Rettungsdienste in Namibia
International SOS Assistance (Pty) Ltd
Reginald Walker Street, Lolopark, Olympia, Windhoek
P.O Box 31220, Pionierspark, Namibia
Mobil (+264) 81 707
Tel. (+264) 61 / 231236
Fax (+264) 61 / 231254
Für den Notfall (24 Stunden belegt)
Tel. (+264) 61 / 230505
Mobil wählen Sie 112
Walvisbay Tel. (+264) 64 / 205443
Internationale SOS-Nummer
Tel. (+264) 61 / 24977
Tsumeb (+264) 67 / 221911
EMED 24 Rescue – Windhoek-Walvis Bay-Otjiwarongo-Ongwediva
Tel. (+264) 61 / 41160
Mobil (+264) 81 / 924
Internet
http://www.namibia-tourism.com
Auch Internet-Präsenz und E-Mail gehören zum täglichen Leben in Namibia. Die meisten Unterkünfte und Reiseveranstalter können Sie daher per E-Mail oder über die Website erreichen. Internet Cafés findet man mittlerweile in allen größeren Orten.
Kleidung und Reisegepäck
Im Gelände sind leichte Baumwollkleidung und festes Schuhwerk zu empfehlen. Morgens und abends kann es besonders im Winter (Mai bis September) angesichts starker Temperaturschwankungen empfindlich kühl werden. Aus diesem Grunde ist es ratsam, sich gemäß Zwiebelprinzip an- und auszuziehen. Doch selbst im Sommer gehört eine warme Jacke immer ins Reisegepäck. Im Übrigen ist die Kleiderordnung recht leger. Eine gute Auswahl an Safari-Bekleidung bekommen Sie darüber hinaus vor Ort in Fachgeschäften. Ein Moskitonetz sollte ebenfalls nicht fehlen. In jedem Fall aber gehören Mittel gegen Durchfallerkrankungen in die Reiseapotheke.
Alles für die Reise
Küche
In jedem größeren Ort Namibias können Lebensmittel gekauft werden, wobei das Angebot in Windhoek, Swakopmund und Otjiwarongo besonders groß ist; lediglich in weit entlegenen Gebieten kann nur ein begrenztes Angebot an Obst und Gemüse erwartet werden. Die Preise sind niedrig. Alle Nahrungsmittel können ohne Bedenken gegessen werden. Leitungswasser ist trinkbar (siehe auch Gesundheit) und insbesondere auf Farmen sehr naturbelassen, da die Förderung direkt aus dem eigenen Brunnen kommt. Fleisch in jeder Form stellt in Namibia das Nahrungsmittel Nr. 1 dar. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Wildfleisch vom Kudu, Oryx und Strauß, das besonders zu empfehlen ist; gelegentlich kommt auch Fleisch vom Krokodil oder Zebra auf den Tisch. Fischgerichte gibt es vor allem an der Atlantikküste in Swakopmund, Lüderitz und Walvis Bay (u. a. Hummer, Austern). Eine südafrikanische Spezialität ist das „braaivleis“, dahinter versteckt sich Grillfleisch, das jeder Gast auf einer Farm probieren sollte.
Kultur
Die namibische Kultur ist sowohl von den Einflüssen der britischen und deutschen Kolonialherren geprägt als auch vom Zusammenspiel verschiedener schwarzafrikanischer Traditionen. Angesichts des langjährigen Bürgerkriegs und der wirtschaftlichen und kulturellen Abhängigkeit von Südafrika konnte erst nach der Befreiung des Landes eine eigene namibische Kulturszene entstehen.
Medien
Tageszeitungen
The Namibian, englisch, otjivambo (Auflage: 9.000) – Die Republikein, afrikaans (Auflage: 12.000) – Allgemeine Zeitung, deutsch, erscheint fünfmal die Woche (Auflage 5.500) Wochenzeitungen: – New Era (regierungsfinanziert), englisch, afrikaans, otjivambo (Auflage: 10.000) – Windhoek Observer, englisch (Auflage: 10.000).
Rundfunk und Fernsehen
Namibian Broadcasting Corporation: Fernsehen und Hörfunk (NBC), staatlich – Private Musikradiosender und privates satellitenübertragenes, Bezahlfernsehen mit ausländischen Programmen.
Netzspannung
Das Stromnetz in Namibia ist auf 220/240 Volt Wechselstrom ausgelegt. Es werden 3-polige Stecker benutzt. Entsprechende Adapter können im Land gekauft werden. Darüber hinaus gibt es Gästefarmen und Lodges, die wegen der Entfernung nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, sodass der Strom mit eigenen Generatoren hergestellt wird und in der Regel nicht den ganzen Tag zur Verfügung steht.
Notruf
Ambulanz (jeweils Vorwahl 061): Zentralkrankenhaus Windhoek, Tel.: 2039111. Städtische Ambulanz: 2032270. Staatskrankenhaus: 2039111. Medi-Clinic: 222687. Feuerwehr: 211111.
Polizei: 10111
Landesweiter Notruf: 10111 und 11023, dann Standort angeben und nach der örtlichen Polizeinummer (local emergency police number) fragen.
Öffnungszeiten
Die meisten Geschäfte sind in der Regel den ganzen Tag über geöffnet, einige machen zwischen 13.00 und 14.30 Uhr Mittagspause. Größere Supermärkte haben gelegentlich samstagnachmittags und sonntags geöffnet. Öffentliche Gebäude sind in der Zeit von 12.30 bis 15.00 Uhr geschlossen. Banken sind in der Regel Mo.–Fr. von 9.00–15.30 Uhr und Sa. von 8.30–11.00 Uhr geöffnet. Normale Ladenöffnungszeiten: Mo.–Fr. von 8.30–17.30 Uhr, Sa. von 8.30–13.00 Uhr.
Post
Leider liegen uns zu diesem Punkt noch keine Informationen vor. Hinweise und Tipps von Ihnen wären daher hilfreich.
Reiseführer und Reiseberichte
Reisezeit
Die Jahreszeiten sind umgekehrt zu denen in Europa. Namibia besitzt ein heißes und trockenes Inland und eine relativ kühle Küste, wobei es zwei ausgeprägte Jahreszeiten gibt. Zum einen die trockene Zeit von Mai bis September mit Temperaturen von 20–25 °C tagsüber und kühlen Nächten und zum anderen die warme, regenreiche Zeit, die von Oktober bis April mit Temperaturen von 30–40 °C andauert. Die schwersten Niederschläge fallen in der heißesten Zeit des Jahres zwischen Januar und März, dem ungünstigsten Zeitpunkt für einen Namibia-Trip, auch wenn dann preisgünstige Nebensaisonangebote gelten. Doch auch im Oktober und November befindet man sich außerhalb der Hochsaison, und es gibt gute Angebote und zudem keinerlei Buchungsprobleme bei Unterkünften, Mietwagen oder Flugtickets. Während der namibischen Hauptferienzeit, die zwischen Anfang Dezember und Mitte Januar liegt, sind Hotels und Campingplätze häufig stark gebucht, was eine rechtzeitige Reservierung verlangt.
Sicherheit
Namibia ist im Allgemeinen ein sehr sicheres Reiseland, doch viele Einwohner besitzen nur einen Bruchteil von dem, was in Europa selbstverständlich erscheint. Daher sind auffälliger Schmuck, unvorsichtig gehandhabte Brieftaschen oder ein allzu großes Kameraequipment Verlockungen, denen mancher nicht widerstehen kann. Städte wie Windhoek und Swakopmund sind, was Kleinkriminalität betrifft, durchaus mit europäischen Städten zu vergleichen. Ein vollgeladener Wagen mit achtlos auf den Sitzen liegenden Fotoapparaten sollte tunlichst nicht unbeaufsichtigt in den Straßen stehen bleiben!
Aktuelle Hinweise finden Sie unter www.auswaertiges-amt.de.
Sport
Angeln
Angeln ist an weiten Teilen der Atlantikküste mit Ausnahme der Skelettküste ohne Angelschein erlaubt und sehr beliebt. Angelscheine für die Region Skelettküste erhält man beim Ministry of Fisheries and Marine Resources in Walvis Bay, Swakopmund und Lüderitz sowie bei der Polizei Station in Henties Bay. Der Angelschein für einen Monat kostet N$ 14.00. Eine Erlaubnis für das Süßwasserangeln bei den Dämmen muss vorher eingeholt werden, dann erst können Angelscheine jeweils am Eingangstor zu den Dämmen oder im Windhoeker Reservierungsbüro gekauft werden. Eine tägliche festgesetze Fangmenge an Fischen pro Angler darf jedoch nicht überschritten werden. Die folgenden Fischarten erfreuen sich großer Beliebtheit: Blaubarsch (Elf), Snoek, Katzenkreuzwels (Catfish), Geißbrasse (Dassie), Hundshai (Spotted Gully Shark), Grauhai (Cow Shark) und Kupferhai (Coppershark). Außerdem gibt es Hochseeangeln auf dem Atlantik, bei dem nach Tigerfischen, Bream und Squeaker im Caprivi gefischt wird. Last but not least werden Touren zur Beobachtung von Delphinen und Walen von Walvis Bay aus angeboten.
Golfen
Namibia entwickelt sich zu einem immer beliebter werdenden Reiseland für Golfer. Im ganzen Land kann mittlerweile auf verschiedenen 9- bzw. 18-Loch-Golfplätzen gespielt werden. Zu den schönsten Plätzen zählt der Wüstengolfplatz in Swakopmund.
Jagen
Viele Farmen begrüßen Jagdgäste, insbesondere zwischen Februar und November, und das nicht ohne Grund, denn die Trophäenjagd reguliert den Wildbestand und dient dem Naturschutz. Der Gastgeber schickt vorab gerne eine Jagdeinladung zu. Jagdgewehre dürfen selbstverständlich nur mit gültigem Waffenbesitzschein eingeführt werden. Es ist erlaubt, pro Waffe 80 Schuss Munition mitzuführen. Die Waffe bekommt man am International Airport Windhoek an einem bestimmten Schalter dann ausgehändigt, wobei die Einladung oder Ihre Anmeldung der Jagdfarm vorgezeigt werden muss.
Nähere Informationen erteilt:
Berufsjagdverband (NAPHA)
Postfach 1 12 91, Klein-Windhoek
Tel. (+2 64) 61 / 23 44 55
Fax (+2 64) 61 / 22 25 67
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet www.natron.net/napha
Wandern
Wanderungen sollten in den Hochsommermonaten von November bis März nicht zwischen 11.00 und 15.00 Uhr unternommen werden. Ansonsten ist das überwiegend trockene Klima mit geringer Luftfeuchtigkeit gut zu vertragen, wenn man darauf achtet, genügend Flüssigkeit auf- bzw. mitzunehmen. Wichtig bei Wanderungen sind außerdem eine Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel und eine Kopfbedeckung.
Telefon
Namibia steht im Begriff, sein Telefonsystem zu digitalisieren und auch das Netz für Mobiltelefone wird ständig erweitert, wobei zurzeit etwa 95 % des Landes abgedeckt ist. Bei Problemen hilft die Auskunft unter Tel.: 061 1188 und 1023 gerne weiter. Handys heißen hier im Übrigen wie üblich „Cell Phone“ oder „Mobile“.
Von Postämtern können Telefongespräche nach Europa geführt werden. Telefonkarten sind für 10, 20 und 50 NAD erhältlich.
Vorwahl von Deutschland, Österreich und der Schweiz: nach Namibia 00264. Umgekehrt ist die Vorwahl von Namibia: nach Deutschland 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041. Dahinter entfällt die 0 der Ortsvorwahl..
Trinkgeld
Service ist im Allgemeinen in den Preisen inbegriffen. Allerdings ist es üblich, in Restaurants 5 bis 10 % Trinkgeld zu geben. Gepäckträger erwarten etwa 2–3 NAD. An Tankstellen gibt man je nach Service 2–4 NAD.
Unterkünfte
Seit 1987 existiert die Hospitality Association of Namibia (HAN). Fast alle Hotels, Pensionen, Rest Camps, Lodges, Gästefarmen und Resorts sind Mitglieder dieser Organisation.
Hotels
Viele Hotels in Namibia besitzen einen internationalen Standard, wobei alle Beherbergungsbetriebe des Landes vom Ministry of Environment and Tourism klassifiziert werden. Ein Stern bedeutet Standard-Hotel, zwei Sterne bedeuten gutes Hotel, drei Sterne wirklich gutes Hotel, vier Sterne sehr gutes Hotel, fünf Sterne absolute Luxusklasse. Auch Gästefarmen werden ähnlich wie Hotels eingeordnet. Ein Stern heißt gut, zwei Sterne sehr gut, drei Sterne exzellent. Darüber hinaus gibt es bestimmte Abkürzungen: T symbolisiert Übernachtung hauptsächlich für Touristen, YY Alkohollizenz für ein bestimmte Restaurant, YYY eine uneingeschränkte Alkohollizenz. Die Erlaubnis zur Übernachtung für die Nationalparks, Camps und Resorts Namibias muss über das zentrale Reservierungsbüro beim Ministry of Environment and Tourism erfragt werden, hier kann dann auch gebucht werden. Sinnvoll ist es, sich den kostenlosen, jährlich neu aufgelegten „Namibia Accomodation Guide for Tourists“ beim namibischen Fremdenverkehrsamt in Frankfurt zu besorgen. Schriftliche Reservierungen werden bis zu 18 Monate, telefonische bis zu 11 Monate im Voraus zugelassen. Ihr Schreiben sollte folgende Punkte enthalten: Passnummer, volle Heimatadresse mit Telefon- und Faxnummer, Art der gewünschten Unterkunft, Ankunfts- und Abreisetag, eventuelle Alternativen, Anzahl der Erwachsenen und der Kinder sowie deren Alter und zu guter Letzt die Kreditkartenangaben. Adresse: Ministry of Environment and Tourism, Private Bag 13267, Windhoek, Tel.: 061 23-6975, Fax: 22-4900.
Gästefarmen
Viele Farmen in Namibia begrüßen Gäste aus der ganzen Welt, wobei ihr Angebot neben Unterkunft und Verpflegung häufig auch Rundfahrten, Grillabende, Wanderungen, Ausritte und dgl. beinhaltet. In der Regel werden dort etwa sechs bis zehn Doppelzimmer angeboten. Wie für alle anderen Unterkunftsmöglichkeiten empfiehlt es sich auch hier, vorab zu reservieren.
Lodges
Lodges sind exzellente Unterkünfte von gehobenem Niveau, die häufig sogar mit eigenem Naturschutzgebiet, ausgebildeten Wildhütern und vereinzelt auch mit Kongressmöglichkeiten ausgestattet sind. Man findet sie überall im Lande.
Camping
In den Naturschutzgebieten und in einigen der privaten Gästefarmen und Lodges findet man gute Campingplätze vor. Angesichts begrenzter Kapazitäten an Stellplätzen ist eine Vorabreservierung ratsam. Allerdings kann die Sicherheit bei städtischen Campingplätzen nicht immer gewährleistet werden. „Wildes Campen“ ist nur in Ausnahmefällen gestattet, wobei der betreffende Farmer um Erlaubnis gefragt werden sollte.
Allgemeine Hinweise
- Offenes Feuer bildet immer eine akute Brandgefahr.
- Bitte hinterlassen Sie keinerlei Abfälle!
- Eine Vorabreservierung ist aufgrund der begrenzten Kapazitäten an Stellplätzen empfehlenswert
Da die Sicherheit bei städtischen Campingplätzen nicht immer gewährleistet werden kann, sollte man sich vorab unbedingt bei der jeweiligen Stadtverwaltung erkundigen.
Verkehrsmittel
Auto
Das namibische Straßennetz ist pro Kopf gesehen das am besten ausgebaute in ganz Afrika. Auf mehr als 6.500 km meist kurvenlosen Asphaltstraßen und 45.000 km Sand-, Schotter- und Salzstraßen kann das Land problemlos mit dem Pkw bereist werden. In Namibia herrscht Linksverkehr, und es wird auf Straßen aus Asphalt, Schotter, Salz und Sand gefahren, die zumeist in gutem Zustand sind und gerade deshalb zu überhöhten Geschwindigkeiten verleiten können. Es wird jedoch dringend empfohlen, sich an folgende Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten: Ortschaften max. 60 km/h, Asphaltstraßen max. 120 km/h, Schotterstraßen max. 70 km/h. Unter der Kategorie B verbergen sich Fernstraßen aus Asphalt, während die Kategorie C Nebenstraßen aus Schotter, Sand oder Salz bezeichnen. Den größten Anteil haben die Farmstraßen (Farmpads), die mit einer meist 3- oder 4-stelligen Nummer gekennzeichnet sind. Beachten sollte man zum einen, dass unerwartete Verspülungen oder Versandungen auf der Straße katastrophale Folgen haben können. Halten Sie daher immer das Steuer mit beiden Händen fest. Zum anderen sollte stets genügend Wasser und ein Extra-Benzinkanister mitgeführt werden. Mitglieder eines Automobil-Clubs können über AAN (Automobile Association Namibia) Informationen über Straßenverhältnisse erhalten.
Adresse: AAN, Postbox 61, Carl-List-Building 15, Windhoek, Tel.: +264 61 224201, Fax: +264 61 222446.
Bahn
Das namibische Eisenbahnnetz ist ca. 2.500 km lang und im Süden an das der Republik Südafrika angeschlossen. Ein weiterer Anschluss an das angolanische Schienennetz im Norden soll bis 2005 vollzogen sein. Die normalen Züge, die durch Land gondeln, sind nur für den geruhsamen Touristen ausgelegt, da sie sehr langsam fahren. Für Andere gibt es Schnellzüge wie den sehr luxuriösen Shongololo-Express, den Desert-Express, der Windhoek und Swakopmund verbindet, sowie den Rovos Rail.
Busse
Überlandbusse pendeln viermal wöchentlich zwischen den größeren Ortschaften Namibias. Darüber hinaus werden von Veranstaltern vor Ort Bustouren durchs Land organisiert.
Mietwagen
Namibia ist ein ideales Land für Reisende, die im eigenen Fahrzeug auf Entdeckungsreise gehen möchten. Wer dazu gerne campt, kommt voll auf seine Kosten, denn es gibt Camper und Wohnmobile in allen denkbaren Größen. Wer über ein schmaleres Budget verfügt, dem sei ein Wagen der Golfklasse mit Zelt empfohlen. Für Abenteuerlustige, die in den Kaudom Game Park oder ins Kaokoland ansteuern wollen, kommen hingegen nur allradgetriebene Geländewagen in Frage, die man bei einigen Vermieters samt Ausrüstungsgegenstände wie Kocher, Dachzelt und Kühlschrank bekommen kann. Demzufolge gibt es viele Mietwagenfirmen in Namibia, wobei die Mitglieder der Mietwagendachorganisation CARAN, die sich regelmäßig im Interesse der Kunden einer bestimmten Leistungskontrolle unterwerfen, empfohlen werden können. Das Mitführen eines internationalen Führerscheins ist ratsam. Altersbeschränkungen für den Fahrer und die Möglichkeit grenzüberschreitender Fahrten können beim jeweiligen Vermieter erfragt werden.
Weitere Information bei: CARAN, Tel.: 00264 61 246708, Fax: 00264 61 246709.
Taxis
Der Taxi-Service in Windhoek ist gut, wobei Fahrzeuge mit Taxameter vorzuziehen sind, denn nur bei diesen kann man genaue Preise anhand der Entfernung erwarten. Bei Taxis ohne Taxameter ist der Preis Verhandlungssache.
Inlandflüge
Air Namibia bietet verschiedene Inlandsflüge vom lokalen Flugplatz Eros (5 km außerhalb von Windhoek) an. Flugziele sind: Etosha National Park, Katima Mulilo, Keetmanshoop, Lüderitz, Ondangwa, Oranjemund, Rundu, Swakopmund, Tsumeb und Walvis Bay. Private Chartergesellschaften haben neben Rund- und Safariflügen auch Inlandsflüge im Programm.
Zeit
Zur europäischen Sommerzeit ist es in Namibia eine Stunde früher, zur europäischen Winterzeit eine Stunde später. In Namibia wird die Uhr in der ersten Samstagnacht im April und in der ersten Samstagnacht im September umgestellt.
Zoll
Dinge des persönlichen Gebrauchs wie Kleidung, Wäsche, Schuhe, Toilettenartikel, Schmuck und dgl.; touristisches Zubehör wie Kameras, Videokameras, Filme, Walkman, Laptop oder Reiseschreibmaschine, Fernglas, Sportgeräte usw.; 1 Liter Spirituosen oder andere alkoholische Getränke, 2 Liter Wein; 50 ml Parfüm, 250 ml Eau de Toilette, 350 g Zigaretten oder Pfeifentabak; andere neue oder gebrauchte Gegenstände im Wert von NAD 500. Alle weiteren Mitbringsel, inklusive Lebensmitteln und hier Fleischwaren, unterliegen strengsten Zollbestimmungen. Quittungen sind in jedem Fall aufzubewahren. Bei eingeführten teuren Foto- oder Videogeräten sollte eine Kopie der Rechnung als Eigentumsnachweis mitgenommen werden.
Pinnwand
Entlegene Gebiete
Einige Tipps für Besucher im Kaokoland und Damaraland oder in anderen abgelegenen Gebieten: Nehmen Sie keine unnötigen Risiken auf sich. Vorsicht ist geboten vor Krokodilen am Kunenefluss, was allerdings generell bei allen wilden Tieren angebracht erscheint. Weichen Sie nicht unnötig von Straßen ab, da das fragile Ökosystem leicht Schaden nehmen kann und Autospuren über Jahre sichtbar bleiben. Gehen Sie zu Fuß zu den Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten. Es ist nicht ratsam, den Van Zyls Pass bergauf fahren zu wollen. Müll ruiniert die Landschaft; verbrennen Sie beispielsweise Ihr Toilettenpapier; sammeln sie Ihren Müll und nehmen in wieder mit. Sammeln Sie nicht mehr Feuerholz als nötig, wobei zu beachten ist, dass Bäume nicht beschädigt werden dürfen. Am besten kaufen Sie genügend Feuerholz ein und schonen die Umwelt. Vergraben sie Ihre Feuerstelle vor der Weiterfahrt und lassen Sie keinen unverbrannten Müll in der Asche zurück. Führen Sie immer ausreichend Wasser für mehrere Tage mit. Geben Sie acht auf die fragile Flora und Fauna des Landes: Sammeln und zerstören Sie keine Pflanzen, stören oder hetzen Sie keine Tiere. Es ist nicht ratsam, mit Motorrädern oder offenen Sportfahrzeugen in den Trockenflussbetten zu fahren, um wilde Tiere zu beobachten. Schlagen Sie Ihr Nachtlager niemals in der Nähe von Wasserlöchern auf. Ein Abstand von 2 bis 3 km vermeidet Störungen des Wildes. Verlassen Sie nicht das Fahrzeug, wenn wilde Tiere in der Nähe sind. Die Einwohner des Kaokofeldes, die Ovahimba, sind wegen ihrer ursprünglichen Lebensweise für viele Besucher von großem Interesse, begegnen Sie den Ovahimba immer mit dem nötigen Respekt. Höflichkeit und Bescheidenheit sind angebracht. Handeln Sie nicht mit Alkohol, Pharmazeutika o. Ä., sondern eher mit Mais, Zucker oder Tabak. Das Betreten und Fotografieren von Friedhöfen und Grabstätten ist nur mit Erlaubnis der Stammesführer gestattet. Scheinbar leer stehende Dörfer dürfen nicht betreten werden, da sie wegen des nomadischen Lebensstils nur vorübergehend verlassen sind.