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Andorra

 

Allgemeines

Flagge AndorraAndorra ist ein Kleinstaat in Europa, der in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich liegt. Er wurde am 8. September 1278 gegründet und ist der größte unter den fünf europäischen Zwergstaaten.

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: Principat d'Andorra (Fürstentum Andorra)

Fläche: 468,7 km² (etwa halb so groß wie die Fläche Berlins)

 Einwohnerzahl: 83.900 Einwohner (2010)

Größte Stadt: Andorra la Vella (Hauptstadt) – 21.609 (2008)

Offizielle Landessprache: Katalanisch

Bevölkerungsgruppen: Andorraner 36,7 %, Spanier 33,0 %, Portugiesen 16,3 %, Franzosen 6,3 %, Britten 1,3 %, Argentinier 0,8 %, Marokkaner 0,6 %, Andere 5,0 % (2008).

Religion: Römisch-katholisch 89,1 %, andere Christen 4,3 %, Muslime 0,6 %, Hindus 0,5 %, Nichtreligiöse 5,0 %, Andere 0,5 % (2000)

Lebenserwartung: Männer – 80,4; Frauen – 85,4 (2007)

 

Karte Andorra, Autor: TUBS
Karte Andorra, Autor: TUBS

Regierung

Co-Fürsten:

  • Staatspräsident von Frankreich: Nicolas Sarkozy (seit 2007)
  • Bischof von Urgell: Joan Enric Vives i Sicília (seit 2003)

Regierungschef:

  • Vorsitzender der Regierung Jaume Bartumeu Cassany (2009–28. April 2011)
  • Vorsitzender der Regierung Pere López Agràs (28. April 2011–12. Mai 2011) (kommissarisch)
  • Vorsitzender der Regierung Antoni Martí Petit (seit 12. Mai 2011)

Staatsform

Parlamentarisches Fürstentum (seit März 1993)

Gründung

8. September 1278

Bevölkerung

85 Tausend Einwohner (2010), 180,8 Einwohner pro km²

Währung

Euro

Zeitzone

UTC +1

Nationalhymne

El Gran Carlemany

 

 

Kfz-Kennzeichen

AND

Internet-TLD

.ad

Vorwahl

+376

Das Wappenschild von Andorra

Wappen Andorra Die Farben der Flagge sind blau, gelb und rot. Auf dem gelben Streifen ist ein Wappenschild mit vier Quadraten abgebildet. In dem Quadrat links oben ist eine goldene Mitra und ein goldener Bischofsstab zu sehen; die vier Streifen auf goldenem Hintergrund in dem Quadrat links unten sind Sinnbild für die katalanischen Häuser; im Quadrat rechts oben liegen die drei Streifen der Grafschaft von Foix auf einem goldenen Hintergrund; im Quadrat rechts unten sind die Kühe der Burggrafschaft von Béarn, mit einem blauen Halsband, einer Glocke und Hörnern auf einem goldenen Hintergrund abgebildet.

Unter dem Wappenschild befindet sich die Inschrift: Virtus Unita Fortior (Eintracht bringt Macht).

Daten

Bruttosozialprodukt: 3,712 Mrd. Euro (2008) 

Maße und Gewichte: metrisches System 

Netzspannung: 240 Volt 

Höchste Erhebung: Coma Pedrose (2946 m) 

Nationalfeiertag: 14. März

Bevölkerung

Andorra hat 65.844 Einwohner, davon sind Katalanen 36,0 % Spanier 40,6 % Portugiesen 10,2 % Franzosen 6,5 % Sonstige 6,7 % Der überwiegende Teil der Andorraner spricht Spanisch (58 %), Katalanisch wird von 35 % gesprochen, Französisch von 7 %. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 5,0 % Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 80 Jahre. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 0,6 %, die Kindersterblichkeit 0,7 %. Der überwiegende Teil der Andorraner bekennt sich zur römisch-katholischen Kirche.

Die größte Bevölkerungskonzentration befindet sich in den zwei größten Städten, Andorra la Vella und Escaldes-Engordany, die gemeinsam mit Pas de la Case die großen Handels- und Geschäftszentren des Landes verkörpern. Die anderen Orte mit einer nennenswerten Einwohnerzahl, Encamp und Sant Julià de Lòria, haben allerdings nicht deutlich weniger kommerzielle Stadtzentren als die Hauptstadt samt Umgebung.

Junge und bunte Bevölkerung

Das Durchschnittsalter von Andorra beträgt 36 Jahre. Der beträchtliche Prozentsatz an Einwanderern seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellt den Grund für die große Anzahl verschiedener Nationalitäten dar. Denkwürdig ist, dass lediglich 35,7 % der Bevölkerung die andorranische Staatsangehörigkeit besitzen, sodass demzufolge ein seltenes Phänomen in Bezug auf die Nationalitäten existiert: Menschen mit einer ausländischen Nationalität bilden die größte Bevölkerungsgruppe, nämlich die Spanier. Den dritten Platz haben die Portugiesen inne, die seit einigen Jahren die Franzosen verdrängt haben; und schließlich gibt es noch jene Gruppe, die sich aus über 17 Nationalitäten zusammensetzt.

Seit Inkrafttreten einer weniger strengen Gesetzgebung im Jahr 1995 zur Erlangung der andorranischen Staatsbürgerschaft ist folgerichtig ein Anstieg des Prozentsatzes andorranischer Bürger zu verzeichnen.

Obwohl die einzige offizielle Landessprache Katalanisch ist, wird im Alltag auf der Straße auch viel Spanisch und Französisch gesprochen.

Geografie

Das Fürstentum Andorra liegt im Herzen der Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien und nimmt eine Oberfläche von 468 km² ein und zählt ca. 84.000 Einwohner. Die Grenze zu Frankreich verläuft über 56,6 km in nordöstlicher Richtung, während die Grenze zu Spanien auf der südwestlichen Seite 63,7 km lang ist.

Geografie AndorraDurch jedes der drei großen Täler strömt ein Fluss, die gemeinsam den Buchstaben Y bilden. Die Flüsse heißen allesamt „Valira”, doch um sie zu unterscheiden, tragen sie alle einen Beinamen: „Valira del Nord”, „Valira d'Orient” und „Gran Valira”.

Die Landschaft ist sehr bergig, 65 Gipfeln alleine über 2.000 m zeigen das deutlich. Die höchste Erhebung ist der „Pic de Coma Pedrosa” mit 2.942 m, während der niedrigste Punkt an der Grenze zwischen Spanien und Andorra (840 m) zu finden ist.

Im Winter verkörpert Andorra ein wahres Paradies für Skiliebhaber; im Sommer strömen Wanderer ins Land. Die Natur ist mit einzigartigen Reizen gesegnet.

Seine Lage in einem der hochgelegenen Gebiete der Zentralpyrenäen schenkt Andorra ein Bergklima. Der Atlantische Ozean hat einen starken Einfluss auf die Niederschlagsmengen, während das Mittelmeer für eine klare Atmosphäre sorgt. Hier herrscht kontinentales Klima vor mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die Temperaturen betragen etwa 15 °C im Frühling, 25–35 °C im Sommer, 15 °C im Herbst sowie 2–15 °C im Winter.

Parochies von Andorra

Parochies von Andorra

Das Grundgebiet des Fürstentums teilt sich in sieben lokale Verwaltungsgebiete auf, „Kommunen” (comuns) genannt: Canillo, Encamp, Ordino, La Massana, Andorra la Vella, Sant Julià de Lòria und Escaldes-Engordany. Dabei wird die Kommune vom Comú, dem Gemeinderat, verwaltet.

Die „Comuns”

Andorra La Vella (AD 500), Canillo (AD 100), Encamp (AD 200), Escaldes-Engordany (AD 700), La Massana (AD 400), Ordino (AD 300), Sant Julia De Loria (AD 600)

Andorra la Vella

Andorra la VellaDie Kommune Andorra la Vella liegt fast genau in der Mitte des Landes, sowohl in geografischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Verbindungsstraßen.

Andorra la Vella stellt auch die Hauptstadt des Fürstentums dar. Ihre Popularität verdankt sie vor allem ihrer Geschäftsstraße mit den zollfreien Geschäften, doch schon wenige Minuten außerhalb befindet man sich schon in der freien Natur.

In Andorra la Vella können einige Perlen der romanischen Kunst bewundert werden, wie etwa die Brücke von Margineda oder die Kirche von Santa Coloma. Natürlich sind Sie vollkommen frei, auch der Casa de la Vall, einem Gebäude von großer historischer Bedeutung, einen Besuch abzustatten. Hier tagt der Allgemeine Rat der Täler des Fürstentums.

Comú Andorra la Vella
Plaça Príncep Benlloch, 1
AD500 Andorra la Vella
Tel.: + 376 873 100
Fax: + 376 861 499

www.comuandorra.ad
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Canillo

CanilloCanillo bildet die größte Kommune Andorras. In den Dörfern können noch traditionelle Häuser aus Stein und Holz, so typisch für das Hochgebirge, bewundert werden. Daher nennt die Kommune viele architektonische Juwelen ihr Eigen, die stark von der romanischen Kunst beeinflusst wurden, u. a. die Kirchen von Sant Serni, Santa Creu oder die Kirche von Sant Joan de Caselles. Dort befindet sich auch das von Ricard Boffil entworfene Sanctuarium von Meritxell.

Zudem garantieren die beiden Wintersportorte Soldeu und El Tarter traumhaften Skispaß bei strahlendem Sonnenschein.

Comú Canillo
Edif. del Telecabina s/n
AD100 Canillo – Principat d’Andorra
Tel.: + 376 751 036

www.canillo.ad
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Encamp

EncampIhre Lage in der besonders schönen Umgebung ist dafür verantwortlich, dass die Kommune Encamp eine Menge Fans zahlreicher Sportaktivitäten anlockt. Bergsteigen, Wandern, Ausflüge zu Bergseen – und selbstverständlich die grandiosen Skipisten von Pas de la Casa und Grau Roig.

Ferner können Sie auch hier diverse Museen und romanische Kunstwerke besuchen.

Comú Encamp
Plaça dels Arínsols
AD200 Encamp
Tel.: + 376 873 200
Fax: + 376 832 532

www.encamp.ad
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Escaldes-Engordany

Escaldes-EngordanyDie Kommune Escaldes-Engordany ist vornehmlich für ihre heißen Quellen bekannt, mit einem Zentrum, Caldea, das eine wahre Ode auf die Wohltaten des Wassers singt. Einkaufshungrige kommen in den zahlreichen Boutiquen und Einkaufszentren auf ihre Kosten. Besuchen sollte man auf jeden Fall das Museum für romanische Kunstmodelle und die zahlreichen Kirchen, die sich über die ganze Kommune verteilen. Hier können Sie auch ausgedehnte Bergausflüge unternehmen.

Comú Escaldes-Engordany
Parc de la Mola 9
AD700 Escaldes-Engordany
Tel.: + 376 890 890
Fax: + 376 890 886

www.escaldes-engordany.ad
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Massana

MassanaDie Kommune La Massana liegt inmitten eines geschützten Naturgebiets, wo es eine Reihe von Siedlungen gibt, in denen der typische Charakter der Bergdörfer der Zentralpyrenäen nach wie vor erhalten geblieben ist. Im Winter können sich Groß und Klein in den Wintersportorten Arinsal und Pal austoben, während im Sommer endlose Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bestehen: Reiten, Forellen fischen, Mountainbike fahren u. v. a. m.

Comú La Massana
Av. Sant Antoni, 29
AD400 La Massana
Tel.: + 376 736 900
Fax: + 376 736 936

www.lamassana.ad
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Ordino

OrdinoNatur, Kunst und Kultur gehen hier Hand in Hand. Friedliche Dörfer verstecken sich in einer Naturlandschaft voll mit einzigartigen Kontrasten. Die Täler von Ordino sparen nicht mit zahlreichen Überraschungen, wie etwa das Museum von Areny-Plandolit und die romanischen Kirchen, die die Vergangenheit wieder zum Leben zu erwecken scheinen. Im Winter lockt der Pulverschnee Neulinge und erfahrene Skifahrer auf die Pisten von Ordino-Arcalis, wo man die prachtvollen, unberührten Wälder auf den Brettern erkunden kann.

Comú Ordino
Carrer Major
AD300 Ordino – Principat d’Andorra
Tel.: + 376 878 100

www.comuordino.ad
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Sant Julià de Lòria

Sant Julià de LòriaSant Julià de Lória bildet die südlichste Kommune Andorras. Besucher sind frei, hier die vielfältige Berglandschaft zu genießen. Die Kommune beherbergt viele romanische Kunstschätze, darunter die Kirchen von Sant Cerni de Nagol oder Sant Miquel de Fontaneda, ein wahres Dorado für Liebhaber von Kunst und Geschichte. Das Kultur- und Kongresszentrum Lauredià bietet ganzjährig zahlreiche kulturelle Aktivitäten. Im Wintersportort La Rabassa können Sie die prächtigen Langlaufpisten erkunden. Außerdem gibt es da den Schießplatz von La Rabassa, der zu den besten Europas zählt. Liebhaber von Tontauben- und Bogenschießen werden voll auf ihre Kosten kommen.

Comú Sant Julià de Lòria
Av. Rocafort, edf. El Molí, 23 Sant Julià de Lòria – AD600
Tel.: + 376 871 700
Fax: + 376 871 735

www.comusantjulia.ad
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Flora und Fauna

Flora und FaunaAndorra schmückt eine reiche Flora und Fauna: Es gibt über 1.150 Arten. Die Pflanzenwelt auf den sonnigen Hängen und den tiefer gelegenen Gebieten unterscheidet sich naturgemäß stark von der auf den Weiden, Feldern und Äckern. Die Narzisse (Narcissus poeticus) verkörpert die symbolische Blume Andorras und gedeiht prächtig unter Rottannen, Eichen, Birken, Rhododendren, Haselnusssträuchern und Fichten. Die hiesigen Wälder aus Schwarztannen und Fichten der subalpinen Zone gehen dann still in für die andorranische alpine Zone typischen Bergweiden, Dickichte und schließlich in Geröll über. 

GamsDie andorranische Fauna steht insbesondere für Gämsen und Flussforellen. Erstere leben in den hohen Berggebieten, wo sie sich ihren Platz mit Schneehühnern, Maulwürfen, Mardern und zahlreichen Raubvögeln teilen müssen. Wer in den Wäldern des Fürstentums unterwegs ist, begegnet oft auch Eichhörnchen, Wildschweinen und wilden Birkhühnern. In den tiefer gelegenen Gebieten findet man Fuchs, Kaninchen, Hase, Wiedehopf, Rebhuhn und Wasseramsel und zahlreiche andere für die Bergfauna typische Arten an.

 

Politik und Geschichte

Die Geschichte des Fürstentums

Geschichte AndorrasDie ersten Spuren menschlicher Niederlassungen reichen bis zum Ende der ersten Eiszeit zurück – dennoch, der Legende nach gründete Karl der Große im Jahre 805 Andorra, und zwar als Dank für die Hilfe, die ihm die Einwohner im Kampf gegen die Sarazenen angedeihen ließen.

In der Einweihungsakte von Urgell finden die Kommunen von Andorra im Jahr 839 zum ersten Mal als Lehnsgut des Grafen von Urgell Erwähnung. Vom 11. Jahrhundert an gelangt Andorra allmählich in den Machtbereich der Bischöfe von Urgell, ehe es 1133 zu einer kirchlichen Herrschaft umgestaltet wird.

Geschichte Andorras 2Im 13. Jahrhundert werden die Kirche von Urgell und die Grafen von Foix in einen bewaffneten Streit um die Herrschaft in Andorra verwickelt, ein Konflikt, der 1278 endet, als beide Parteien die „Pariatge” ratifizieren (ergänzt durch eine zweite Urkunde aus dem Jahr 1288), die die Herrschaft über Andorra zwischen beiden Konfliktparteien aufteilt: Das Fürstentum Andorra ist geboren und das institutionelle Gleichgewicht gesichert.

Bis 1993 liegt die gemeinsame, ungeteilte Herrschaft über Andorra in den Händen des Bischofs von Urgell und des Präsidenten der Französischen Republik, die Co-Prinzen genannt werden. Am 14. März dieses Jahres ereignet sich Geschichtsträchtiges: Das Fürstentum verabschiedet die erste Verfassung seiner Geschichte und erlangt so den Status eines unabhängigen Staates unter einer demokratischen und sozialen Gesetzgebung. Die Befugnisse der Institutionen werden nochmals festgelegt, wodurch sich Andorra von der Vormundschaft der Co-Prinzen endgültig löst.

 


Andorra - Herz der Pyrenäen

 

Politische Informationen

Die Staatsoberhäupter: die Co-Prinzen

Der Artikel 43 der andorranischen Verfassung legt fest, dass die Co-Prinzen gemeinsam ein ungeteiltes Staatsoberhaupt und die höchsten Stellvertreter des Landes bilden. Diese Funktion wird vom Bischof von Urgell, derzeit Jian Enric Vives Sicilia, und dem Präsidenten der französischen Republik, derzeit Nicolas Sarkozy, ausgeübt. Das Besondere am andorranischen System besteht darin, dass es zwei Staatsoberhäupter gibt, eine Eigenheit, die auf die ‚Pariatges' zurückzuführen ist und aus der die einzigartige historische Entwicklung Andorras hervorgeht. Die Co-Prinzen fungieren bei der öffentlichen Machtausübung als Schiedsrichter und Schlichter, wobei sie ihre Funktion mittels Kontrasignatur durch den Regierungsvorsitzenden oder Síndic, den Parlamentsvorsitzenden, ausüben. Des Weiteren rufen sie u. a. allgemeine Wahlen aus, ernennen diplomatische Vertreter, erlassen Gesetze und setzen sie in Kraft. Obendrein erteilen sie die Genehmigung des Staates für internationale Verträge gemäß den in der Verfassung festgelegten Bestimmungen.

Der Allgemeine Rat

Dem Allgemeinen Rat (Exekutive) ging der im Jahr 1419 gegründete „Consell de la Terra“ voraus, in dem alle Vertreter der Kommunen zweimal im Jahr tagten. Der Allgemeine Rat vertritt das andorranische Volk, übt die gesetzgebende Macht aus, bewilligt den Staatshaushalt und sorgt für die Ausführung und Kontrolle der politischen Maßnahmen der Regierung.

Die Wahl der Ratsmitglieder für einen Zeitraum von vier Jahren erfolgt durch allgemeine, freie, gleichberechtigte, direkte und geheime Wahlen. Der Allgemeine Rat setzt sich aus Ratsmitgliedern zusammen, zwischen 28 und 42, von denen die eine Hälfte in den regionalen Wahldistrikten (sieben Kommunen) und die andere Hälfte auf nationaler Ebene gewählt wird.

Die Sindicatura verkörpert das Verwaltungsorgan des Allgemeinen Rats. Dem Síndic und Sub-Síndic ist es nur erlaubt, ihre Funktion während zwei aufeinander folgender Mandate auszuüben. Der Allgemeine Rat tagt in herkömmlichen, ordentlichen und außerordentlichen Sitzungen, wobei er in Plenarsitzung und Kommissionen seine Arbeit leistet. Bewilligungen müssen zumindest von der Hälfte der Ratsmitglieder des Allgemeinen Rates genehmigt werden, bevor sie in Kraft treten können. Sowohl der Allgemeine Rat als auch die Regierung können gesetzgebend initiativ werden, während es dreier Comuns (lokale Behörden) gemeinsam oder einem Zehntel der nationalen Wahlliste bedarf, um beim Allgemeinen Rat Gesetzesvorschläge einreichen zu können.

Sobald der Allgemeine Rat ein Gesetz verabschiedet hat, legt der allgemeine Síndic es den Co-Prinzen vor, damit diese es innerhalb von acht bis vierzehn Tagen bekräftigen, erlassen und im Butlleti Oficial del Principat d'Andorra veröffentlichen können.

Die Regierung

Die Regierung leitet die nationale und die Außenpolitik des Fürstentums, verwaltet den Staat und übt die Legislative aus. Die andorranische Regierung besteht aus dem Regierungsvorsitzenden und den Ministern. Sie erarbeitet jährlich den allgemeinen Haushaltsplan, bevor sie ihn dem Allgemeinen Rat vorlegt.

Die Comuns

Andorra ist, wie bereits beschildert, verwaltungstechnisch in sieben Kommunen aufgeteilt: Canillo, Encamp, Ordino, La Massana, Andorra la Vella, Sant Julià de Lòria und Escaldes-Engordany. Die Comuns bilden die Körperschaften, die die Kommunen vertreten und verwalten, die kommunalen Haushalte genehmigen und vollstrecken, die öffentliche Politik bestimmen und ausführen und alle Güter im gemeinschaftlichen Besitz verwalten. Sie verfügen über eigene Mittel und erhalten aus dem allgemeinen Staatshaushalt stammende Gelder, damit ihre finanzielle Autonomie gewährleistet bleibt.

Kleidung und Reisegepäck

Klima

Aufgrund der Lage in einem Hochtal – mehr als ein Drittel Andorras liegt oberhalb der Waldgrenze – herrscht ein verhältnismäßig kühles Gebirgsklima vor. Im Januar liegen die Temperaturen durchschnittlich bei –7 °C, im Sommer klettert das Thermometer mitunter auf 26 °C.

Das Fürstentum Andorra genießt insgesamt ein mediterranes Bergklima, d. h. warme Sommer und kalte Winter mit ergiebigem Schneefall. Der Temperaturunterschied zwischen den tiefer gelegenen Gebieten und den Bergen liegt bei etwa 4–5 °C. Die durchschnittliche Mindesttemperatur beträgt ca. –2 °C und die durchschnittliche Höchsttemperatur 24 °C. Niederschlag geht vor allem zwischen Oktober und Mai nieder, im Winter in Form von Schnee und zum Herbstende als Regen (zwischen 700 und 1.000 mm pro Jahr).

„Servei de Transport per cable i Meteorologia del Ministeri d’Economia“ stellt einen von Meteo-France zur Verfügung gestellter spezieller Wetterdienst dar, der sich um die Prognose von Wetter und Lawinengefahr in Andorra kümmert.

Wetterinformationen erhalten Sie obendrein über die Nummer + 376 848 853

Durchschnittstemperaturen in Andorra

Januar 3,1 °C
Februar 6,0 °C
März 7,5 °C
April 6,2 °C
Mai 11,8 °C
Juni 16,6 °C
Juli 20,3 °C
August 18,2 °C
September 14,8 °C
Oktober 9,6 °C
November 4,5 °C
Dezember

3,0 °C

 

Naturressourcen

Das kleine Fürstentum verfügt, bis auf Wasser vielleicht, über keine nennenswerten Naturressourcen. Früher war Andorra trotz seiner Gebirgslage ein Agrarland, das sich im Laufe der Jahre allerdings weitgehend auf die Viehhaltung beschränkt hat.

Das Land lebt heute vor allem vom Tourismus (Wintersport!), wobei ungefähr 300 Hotels bzw. Sport- und Ferienzentren zur Verfügung stehen.

Parks und Naturschutzgebiete

Kommunaler Naturschutzpark Valls del Comapedrosa

Naturschutzpark Valls del ComapedrosaDer kommunale Naturschutzpark Valls del Comapedrosa befindet sich im Nordwesten des Fürstentums, im Herzen der Kommune La Massana, und hat eine Größe von 1.512,6 ha; diese Fläche dürfte jedoch in absehbarer Zeit noch bedeutend erweitert werden. Der Pic du Comapedrosa, der dem Park seinen Namen gibt, stellt mit seinen 2.942 m den Höhepunkt dar. Was dieses Gebiet so anziehend und interessant macht, sind die beeindruckende Berglandschaft und die vielen Seen, Teiche, Wasserfälle, Quellen und dergleichen. Hier existiert ein Netz von Wanderwegen und Berghütten, das unauslöschliche Ausflüge garantiert.

Comú de la Massana
Av. de Sant Antoni 29
Casa Comuna
AD400 La Massana
Tel.: + 376 736 900
Fax: + 376 736 936
Principat d'Andorra
www.comapedrosa.ad

Naturschutzpark Vall de Sorteny

Naturschutzpark Vall de SortenyDas Sorteny-Tal gehört zur Kommune Ordino. Dieses Naturschutzgebiet ist über die Straße zu erreichen, die direkt zum Wintersportort Arcalís führt. Es stellt ein besonders interessantes Gebiet dar, und das nicht nur aus wissenschaftlicher, historischer und pädagogischer Sicht, sondern auch aufgrund der einzigartigen Landschaft. In einem kleinen Bergland wie Andorra dient der Naturschutzpark Vall de Sorteny trotz seiner geringen Oberfläche dem Schutz der Biodiversität und über seine Grenzen hinaus dem Erhalt des natürlichen und kulturellen Erbguts der Pyrenäen.

Plaça Major
Casa Nova Comú d'Ordino
Tel.: + 376 837 939

www.sorteny.ad
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Das Tal von Madriu

Das Tal von MadriuDas Gletschertal von Madriu-Perafita-Claror (Andorre-la-Vieille, Encamp, Escaldes-Engordany und Sant Julià de Lòria), 4.247 ha groß und UNESCO-Weltkulturerbe, bildet eines der authentischsten und erstaunlichsten Wandergebiete Andorras. Mit Berggipfeln, die sich bis zu 2.500 m in den Himmel erstrecken, stellt dieser Park die perfekte Reflexion des intensiven kulturellen und biologischen Lebens im Fürstentum dar.

Madriu, aus dem lateinischen „Madre Río”, war ursprünglich ein Gletscher, was die U-Form erklärt, die so charakteristisch für aus dem Eis entstandene Täler ist. Das Tal erstreckt sich von Ost nach West über eine Gesamtlänge von 11,8 km und liegt auf einer Höhe von 1.200 m – die höchsten Hänge reichen bis auf 2.500 m. Die größte Quelle des Reichtums verkörpert der Fluss, den seinerseits die unzähligen Seen im Talkessel von Gargantillar speisen. Aufgrund des sauberen, an allen Seiten einsickernden Wassers konnte in Escaldes-Engordany ein natürliches Warmwasserbassin mit Temperaturen von über 60 °C entstehen.

Wanderungen zum Talkessel

Abwechslungsreiche Landschaften, Trockensteinmauern, Bordas, jene typischen alten Häuser, und Hütten, Tierherden und die Betriebsamkeit von Menschen zeigen bedeutende Abschnitte der Geschichte dieser Menschen. Das Tal von Madriu-Perafita-Claror, das einen jahrhundertealten Pyrenäen-Bergpass kreuzt, verkörpert ein Mosaik der Evolution, das zudem vortrefflich gut erhalten geblieben ist. Hier findet man Biotope und Spuren menschlicher Anwesenheit, es stellt das vollkommene Beispiel eines vielschichtigen und intelligenten Modells für einen respektvollen und klugen Umgang mit dem Land dar.

Durch diese prachtvolle geomorphologische Umgebung, mit einem hydrografischen Seensystem von außerordentlicher Bedeutung, verlaufen diverse Wanderwege, die keinen hohen technischen Schwierigkeitsgrad aufweisen und bis zu fünf Stunden dauern können. Sie haben die Wahl aus dem das gesamte Tal durchquerenden GR7, dem bis auf 1.600 m zum Bergsee von Illa ansteigenden und dann vom Madriu in Richtung des Bergpasses von Vall Civera weiterführenden GR11 und dem am höchsten Punkt des Tals parallel zum GR7 beginnenden und am Talkessel endenden GRP (grande randonnée du pays).

Besuch der Hirtenbehausungen

Im Gletschertal von Madriu-Perafita-Claror besteht für den Besucher die Möglichkeit, den immensen kulturellen Reichtum und die Geschichte der Bevölkerung des Fürstentums kennenzulernen. Die Hütten der Hirten, erst kürzlich im traditionellen Stil der Trockensteinmethode restauriert, bieten ein gutes Beispiel dafür. Hier kann man darüber hinaus viele Ländereien bestaunen, die von Mauern umgeben sind, frühere Obstbaumgärten, Bordas und Grasflächen für die Herden. Absolut empfehlenswert ist eine Übernachtung in einer der drei Berghütten im Madriu-Tal, vor allem im Sommer.

Weitere Informationen: www.madriu-perafita-claror.com

Kunst und Kultur

Romanische Kunst und eine Vielzahl kultureller Aktivitäten

Kunst und KulturIm Laufe der 1000-jährigen Geschichte hat Andorra sein reiches architektonisches Kulturerbe erhalten können. Die jahrhundertealten Traditionen sind bewahrt geblieben und verleihen dem kleinen Fürstentum eine eigene, fest in der Vergangenheit verankerte Identität. Eine Wanderung durch die Täler kann als eine Reise in eine jahrhundertealte Geschichte angesehen werden, die kulturelle und volkstümliche Traditionen offenbart und die Gegenwart und Vergangenheit in perfekter Harmonie verschmelzen lässt.

Andorra steht für romanische Kunst und ist überall sichtbar; über die Täler verteilt liegen 40 Kirchen und zahllose Brücken aus dem Mittelalter. Besonders beachtenswert erscheinen die Kirchen von Santa Coloma (Andorre-la-Vieille, 9. und 10. Jahrhundert), eine der ältesten und die einzige mit einer runden Uhr, die aus dem 12. Jahrhundert stammt, und die Kirche von Sant Miquel d’Engolasters (Escaldes-Engordany, 12. Jahrhundert), die einen Glockenturm mit einer Höhe von 17,5 m aufweist. Die Wandmalereien und barocken Retabels von Sant Climent de Pal (11. und 12. Jahrhundert) und die Kirche von Sant Martí de la Cortinada (12. Jahrhundert) in Ordino scheinen nicht minder wertvoll zu sein.

Andere Schmuckstücke der romanischen Kunst, die man gesehen haben muss, sind der Christ en Majesté (12. Jahrhundert) und das Retabel (16. Jahrhundert) in der Kirche von Sant Joan de Casellas (11. und 12. Jahrhundert) in Canillo. Die Kirche von Sant Romà des Bons (12. Jahrhundert) in Encamp verkörpert einen weiterer Gipfel der romanischen Kunst. Ebenfalls einen Besuch wert sind die auf einem Felsen erbaute Kirche von Sant Serni de Nagol, die Wandmalereien aus dem 11. Jahrhundert zieren, sowie die Pont de la Margineda in Andorre-la-Vieille.

Natürlich dürfen La Casa de la Vall, das Sanctuaire del Meritxell und die typischen Dörfer Pal und Ordino ebenfalls nicht auf der Liste der sehenswerten Orte fehlen. La Casa de la Vall, ein traditionelles Herrenhaus mit gotischen, Szenen aus der Leidensgeschichte Christi darstellenden Fresken, wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet und ist heutzutage Hauptsitz des Parlaments und Gerichtsgebäude in einem. Das Sanctuaire del Meritxell wurde 1976 vom Architekten Ricardo Bofill neben einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die durch einen Brand verwüstet worden war, neu erbaut.

Zweirad-Museum

Andorra kann viele schöne Museen aufweisen, darunter das neu erschaffene, bemerkenswerte Zweirad-Museum in Canillo, eine Hommage an das Motorrad. Dieses Gebäude beherbergt die auffälligsten motorisierten Zweiräder der Zeitgeschichte. Die dynamische Kollektion ist im Laufe der Jahre stetig vergrößert worden.

Andere Museen und traditionelle Häuser

Kunstzentrum von Escaldes-Engordany Im Kunstzentrum von Escaldes-Engordany steht das Museum mit Modellen romanischer Kunst dem Besucher offen, wo 30 maßstabsgetreue Monumente ausgestellt werden, ebenso das Museum Viladomat, das 250 Werke des berühmten Bildhauers zeigt. In Sant Julià de Lòria befindet sich das in der alten Zigarrenfabrik Reig untergebrachte Tabakmuseum; dort läuft eine aufsehenerregende Ausstellung über die Tabaktradition in Andorra, in der so ganz nebenbei die best gehüteten Geheimnisse der Tabakherstellung des 20. Jahrhunderts aufgedeckt werden.

Liebhaber von Motoren sollten einmal Encamp besuchen, und zwar das Nationale Automobilmuseum, eine eindrucksvolle Zusammenstellung von 90 Wagen, 50 Motorrädern und 100 Fahrrädern aus der Zeit von 1898–1998.

Im Museum für Heilige Kunst in Santa Eulalia trifft man dagegen auf eine außergewöhnliche Auswahl an Edelschmiedkunst. Daneben können Sie nacheinander einen Blick in das Miniaturmuseum Siadristyi in Ordino, das Museum Sant Jordi für Ikonografie und Christentum, eine reizvolle Ausstellung religiöser Kunst, das Postmuseum und das Anstecknadelmuseum in Ansalonga (Ordino) werfen. 

Last, but not least ist ein Besuch der alten traditionellen Häuser zu empfehlen: Casa Cristo aus dem Jahr 1885 (Encamp), Casa Rull in Sispony (La Massana) und Casa d’Areny-Plandolit (Ordino), die allesamt an der touristischen Route der Landhäuser liegen. Die letzten beiden stammen aus dem 17. Jahrhundert und können sogar am ersten Sonntag jedes Monats kostenlos besucht werden. Der Schmiede Rossell in La Massana kommt ebenfalls eine große geschichtliche Bedeutung zu.

Am 17. Mai feiert Andorra den Internationalen Tag des Museums.

Das Land der „tausendundein Düfte“

Nicht nur an Parfümessenzen schnuppern, sondern auch selbst ein Parfüm kreieren oder in eine tausend Jahre alte Geschichte voll Verführung und Zauber eintauchen, das können Sie im kürzlich eröffneten Parfümmuseum Fondation Júlia Bonet in Escaldes-Engordany. Damit komplettiert das Fürstentum sein Kulturangebot und wird so zum Land der „tausendundein Düfte“. Dieses Museum huldigt die Tradition des Parfümhandels in einem Land, das auf nur 468 km² den Gästen insgesamt 109 Parfümerien beschert.

Interessante Kulturrouten für alle

Kulturrouten AndorrasAndorra bietet insgesamt elf Routen. „Le chemin vers la France” verläuft vom Sanctuaire del Meritxell zu den Dörfern von Canillo. „Entre hier et aujourd’hui” stellt eine Route dar, die durch Encamp führt. „Les vallées silencieuses” erstreckt sich von Ordino nach l’Ariège. „Recoins inoubliables” verläuft durch La Massana. „Le coeur qui bat” berührt Andorre-la-Vieille und Santa Coloma. „Passage à l’art” geht von Sant Julià de Lòria nach Aixovall und „La source de culture” von Escaldes-Engordany nach Engolasters.

Andere Routen gibt es natürlich auch noch, wie z. B. die Route des Eisens, die die Schmiede von Rossell tangiert, dem Weg von Arans nach Llorts folgt und schließlich Casa Areny-Plandolit und Sant Martí de la Cortinada einen Besuch abstattet. Auf dem Weg, der Arans mit Llorts verbindet, trifft man auf moderne Skulpturen, die auf die Tradition des Eisens in Andorra deuten, und in dem Dorf Llorts selbst existieren noch Minen, in denen früher der Erzabbau stattfand. Folgen Sie der Route der Landhäuser, so erreichen Sie drei ländliche Gebäude, wo sich gegenwärtig ein Museum befindet.

Und last, but not least gibt es ja auch noch die Route der sonnenüberfluteten Hügel und der tiefer gelegenen Gebiete in Escaldes-Engordany.

Andorranische Literatur und Malerei

Albert Salvadó, Antoni Morlel, Joan Peruga oder Josep Enric Dallerès sind nur einige von Andorras bekanntesten Schriftstellern. Große Namen aus der Welt der Bildhauerei sind: Àngel Calvente, Judith Gaset, Carme Mas, Sergi Mas, Francesc Galobardes, Carme Massana, Francisco Sánchez und Alfons Valdés, um nur einige zu nennen.

Max Frisch schrieb 1961 das Theaterstück „Andorra“, das allerdings in einem fiktiven, aber nicht dem realen Land Andorra spielt.

Klassische Musik, Jazz, Tanz und Theater

Musik spielt in Andorra eine wichtige Rolle, was sich in den vielen Events zeigt, die organisiert werden. Beispielsweise das Saisonfestival Couleurs de Musique in Escaldes-Engordany, wo das ganze Jahr hindurch „die Musik spielt“, und das Internationale Festival Narciso Yepes, das im Nationalen Auditorium von Andorra, in Ordino, bis in den Herbst hinein läuft und wo große Namen, wie z. B. Tenor José Carreras oder das Internationale Ballett von Cristina Hoyos, auf der Bühne standen. Ein weiteres internationales Top Event ist „Saison de musique et de danse“ von Andorre-la-Vieille, es findet von November bis Mai statt, mit Auftritten von u. a. Pianist Evgeny Kissin und Ainoa Arteta. Der „Concours international de piano Prix Principauté d’Andorre“ lädt im November in Escaldes-Engordany zum Zuhören ein und stellt ebenfalls ein bedeutendes Ereignis dar, was sich daran zeigt, dass es vom Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, Kultur und Zusammenarbeit unterstützt wird.

Die eigene musikalische Tradition wird mit Auftritten des Nationalen Klassischen Orchesters von Andorra und des Nationalen Chors Les Petits Chanteurs von Andorra fortgeführt, den wichtigsten Vertretern der klassischen Musik im Fürstentum. Im Juli richten die hiesigen Gemeinden zudem berühmte künstlerische Events aus, wie etwa Konzerte mit Jazz, Flamenco, spanischer Popmusik und moderner lokaler Musik, das Fest der Kelten- und Countrymusik, das Treffen der Dudelsackspieler, folkloristische Bälle und Tanzvorführungen folgen im August.

Einen beachtlichen künstlerischen Wert kommt der Theatersaison der Gemeinden Sant Julià de Lòria und Andorre-la-Vieille zu, die von Oktober bis Januar und von Februar bis Juni stattfindet. Schließlich führen die Gemeinden Ordino und Encamp die Saison des modernen Tanzes Dansand in den Monaten Mai und Juni durch.

Esbarts, Feste und Traditionen

Die Marratxa (Sant Julià de Lòria), der Ball von Santa Anna (Escaldes-Engordany), der Contrapàs (Andorre-la-Vieille), der Tanzabend (Sant Julià de Lòria) und die Sardane verkörpern einige traditionelle Tänze aus der andorranischen Folklore. Bei den hiesigen Volksfesten und anderen kulturellen Events präsentieren die Esbart Santa Anna, Esbart San Romà und Esbart Lauredià einige dieser charakteristischen Tänze, wobei alle Bräuche und Traditionen des Berglebens, kombiniert mit internationalen modernen Tänzen, gezeigt werden. Die Feste und volkstümlichen Traditionen fallen für gewöhnlich mit religiösen Feiern und/oder Naturzyklen zusammen. Folgendes sollte man auf keinen Fall verpassen: die Aplec (Zusammenkunft) von Canòlich im Mai, das Rosenkranzfest in Ordino im Juli, das Fest der Heiligen Jungfrau von Meritxell, der Schutzheiligen von Andorra, am 8. September und der Jahrmarkt von Andorre-la-Vieille im Oktober. Weitere wichtige Daten: der Tag von Sankt Georg am 23. April, der Jahrmarkt der Heiligen Lucia im Dezember, das Fest von Maria-Lichtmess in Canillo, der Karneval von Encamp im Februar und die von „Caramelles” (Flöten) begleiteten Chorkonzerte im März.

Post

Postdienste in Andorra

Der erste bekannte Postdienst stammt aus den Jahren 1828 und 1831, bei dem Briefe private Briefträger auslieferten. Das geschah folgendermaßen: Wer irgendwo hinfuhr, bekam die Schreiben mitgegeben. Vielleicht liegt hierin ja der Grund, weshalb Postsendungen im Inland nach wie vor noch gratis sind – einzigartig auf der Welt!

Im Vertrag von Bern bleibt Andorra ungenannt. Der spanische Postdienst wird erst in der Verordnung des spanischen Königs vom 28. November 1927 geregelt, die am 1. Januar 1928 in Kraft trat. Als Frankreich reagiert, unterzeichnen beide Länder am 30. Juni und 25. Juli 1930 einen entsprechenden Vertrag. Die französische Postverwaltung öffnet ihre Geschäftsräume am 16. Juni 1931.

Seitdem hat das Fürstentum zwei Besonderheiten: Wie gesagt, die einfache Inlandspost ist kostenlos und wird ohne Briefmarke, aber mit Stempel verschickt. Die französischen und spanischen Postverwaltungen sind gemeinsam mit der Ausführung dieses Dienstes beauftragt, und jedes Land gibt eigene Briefmarken für das Fürstentum Andorra heraus, bestimmt für die internationale Korrespondenz.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Unterkünfte

Mit insgesamt 319 Hotels, Aparthotels, Ferienwohnungen und Pensionen, die von superchic bis sehr einfach reichen, verfügt Andorra über eine Kapazität von 25.000 Betten.

 

 

Die Sternehotels bieten ihren Gästen eine Palette zusätzlicher Dienste an, wie beispielsweise Schwimmbäder, Fitnessräume, Saunen, Whirlpools, Spas, Tennisplätze, Squashbahnen, Gärten, Seminarsäle, Kitas und vieles andere mehr. Touristen können allerdings auch ein Zelt auf einem der 19 Campingplätze des Fürstentums aufschlagen.

Auch an die Naturliebhaber und Trekker wurde gedacht: 26 Berg- und Schutzhütten findet man in den Bergen.

Zurzeit arbeitet die Regierung eng mit dem Chambre de Commerce, Services et Industrie d'Andorre und der Association Hôtelière d'Andorre an einer Regelung zusammen, die sämtliche touristischen Übernachtungsmöglichkeiten im Fürstentum klassifizieren soll. Dahinter verbirgt sich vor allem die Absicht, die Qualität der touristischen Dienste sukzessive zu verbessern, wobei alle Übernachtungsmöglichkeiten in Kürze ein Schild erhalten sollen.

Verkehr

Reisen in Andorra

Durchaus empfehlenswert ist es, die Kommunalbezirke zu Fuß zu ergründen, zumal die Entfernungen nicht allzu groß sind, und Wandern ist ohnehin sehr interessant. Nebenbei bemerkt: In einzelnen Städten, wie etwa Andorra la Vella, Escaldes-Engordany und Santa Coloma, ist der Verkehr aufgrund der intensiven Verkehrssituationen äußerst kompliziert, was ein Zu-Fuß-Erkundung ohnehin besser erscheinen lässt. Die beste Lösung: Parken Sie Ihr Auto auf einem der vielen Parkplätze und entdecken Sie das Stadtzentrum zu Fuß.

Bus

Es gibt ein interkommunales Busnetz, das die Kommunalbezirke mit den größten Städten Andorras verbindet. Der Dienst besteht aus 8 Linien, die von Andorra la Vella aus abfahren. Die Busse verkehren von 7.00–21.30 Uhr.

Cooperativa Interurbana

8, Avenue du Príncep Benlloch
Andorra la Vella
Fürstentum Andorra
Tel.: + 376 806 556
Fax: + 376 863 707

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Taxi

Sie können auch ein Taxi nehmen, wobei es Standplätze nur in Andorra la Vella und Escaldes-Engordany gibt. Den Taxiruf erreichen Sie aber aus allen Teilen des Fürstentums.

Die Regierung hat folgenden Preis festgelegt: 0,99 €/km an Feiertagen. Es existieren zwei Zonen: Zone A (Andorra la Vella und Escaldes-Engordany) und Zone B (der Rest von Andorra).

Taxizentrale

Associacio de Taxis d'Andorra

Avinguda Tarragona, 44
AD500 Andorra la Vella
Tel.: + 376 863 000

Taxi express

Carrer de les Escoles, 26, 2n 4a
AD700 Escaldes-Engordany
Tel.: + 376 812 345

Zoll

Andorra verfügt über zwei Grenzübergänge: Pas de la Casa (französische Seite) und La Farga de Moles (spanische Seite), die beide 24 Stunden am Tag geöffnet sind (www.duana.ad).

Erforderliche Dokumente:

Einwohner von EU-Ländern: nationaler Personalausweis

Andere Personen: Reisepass oder Gleichwertiges

Wenn Sie volljährig sind, reicht ein gültiger Reisepass oder ein gültiger Personalausweis.

Minderjährige in Begleitung ihrer Eltern müssen folgende Dokumente besitzen:

  • entweder einen gültigen Reisepass
  • oder einen gültigen Personalausweis
  • oder sie müssen im Reisepass eines der Elternteile vermerkt sein.

Minderjährige ohne Begleitung haben folgende Dokumente vorzulegen:

  • eine Genehmigung, das Heimatland verlassen zu dürfen (im Rathaus abzuholen)
  • und einen gültigen Reisepass oder einen gültigen Personalausweis.

Reisen Sie mit Haustieren, so müssen Sie einen vor Kurzem ausgestellten Gesundheits- und Impfschein mit sich führen.

In Andorra ist grundsätzlich kein Visum erforderlich. Da Sie jedoch über Spanien oder Frankreich reisen müssen, um nach Andorra zu gelangen, dürfen Einwohner von Ländern, die nicht zum Schengengebiet gehören, nicht vergessen, dass sie für die Schengenstaaten bei der Ein- und Ausreise ein Visum benötigen.

Freistellung von Abgaben für Reisendewww.duana.ad.

Freimengen

Wenn Sie in Andorra einkaufen, müssen unbedingt die Zollabgaben beachtet werden. Die Produkte, die Sie ausführen dürfen, sind bis zu einer bestimmten Höhe steuerfrei. Wenn Sie eine bestimmte Summe überschreiten, müssen Sie dies angeben: Zollgrenzen und Geschäftsöffnungszeiten .

Wenn Sie in ein Land der Europäischen Union reisen, dürfen Sie die betreffenden Mengen der in Andorra gekauften Produkte, die in der Tabelle auf dieser Seite stehen, ohne zusätzliche Kosten mitnehmen.

Alle Produkte, die die in der Tabelle angegebenen Grenzwerte überschreiten, sind beim Zoll anzugeben. Die Freimengen dürfen nicht in Bezug auf den Wert zusammengerechnet werden, weder hinsichtlich der Reisenden noch in Bezug auf Landbau- und Industrieprodukte.

Alkohol, Tabak, Kaffee, Parfüm und Eau de Toilette sind Produkte, deren Menge begrenzt ist, ohne dass dabei der Wert berücksichtigt wird. Für andere Produkte, wie z. B. Milch, Butter, Käse, Zucker und Süßigkeiten, wird der Wert durchaus berücksichtigt.

Es ist nicht erforderlich, Produkte, die unter diesen Grenzwerten bleiben, beim EU-Zoll anzugeben, wenn diese für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind. Die erlaubten Mengen können auch je nach Alter des Reisenden variieren.

Schließlich können Sie sich auch in einem Büro des EU-Zolls über spezifische, eventuell geltende Beschränkungen in Bezug auf Tier- oder Pflanzenprodukte, lebende Tiere, vom Aussterben bedrohte Arten, Arzneimittel, Waffen und Munition, Kunstgegenstände und Sammlerobjekte, Valuta, Gold und Zahlungsmittel informieren.

 

Schutzhütten im andorranischen Refugium Perafita, Autor: Joan Simon
Schutzhütte im andorranischen Refugium Perafita
Joan Simon Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de

Literatur

Max Frisch schrieb 1961 das Theaterstück „Andorra“, das allerdings in einem fiktiven, und nicht dem realen Land Andorra spielt.