Peru
Auskunft
Peru unterhält weder in Deutschland noch in der Schweiz oder in Österreich Tourismusbüros. Informationen erhalten Sie in deutschen Reisebüros, über die Tourismusabteilungen der Botschaft oder im Internet unter www.peruonline.net.
Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika
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74219 Möckmühl
Tel.: 06298 929277
Fax: 06298 929278
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Besonderheiten
Gesetzliche Feiertage
1. Jan. 2002 Neujahr. 28. März Gründonnerstag (Nachmittag). 29. März Karfreitag. 1. Mai Tag der Arbeit. 24. Juni Bauerntag. 29. Juni St. Peter und St. Paul. 28./29. Juli Unabhängigkeitstage. 30. Aug. Santa Rosa de Lima (Prozessionen zu Ehren der Heiligen). 8. Okt. Schlacht bei Angamos. 1. Nov. Allerheiligen. 8. Dez. Mariä Empfängnis. 24. Dez. Heiligabend (Nachmittag). 25. Dez. Weihnachten. 1. Jan. 2003 Neujahr. 17. April Gründonnerstag (Nachmittag). 18. April Karfreitag. 1. Mai Tag der Arbeit. 24. Juni Bauerntag. 29. Juni St. Peter und St. Paul. 28./29. Juli Unabhängigkeitstage. 30. Aug. Santa Rosa de Lima (Prozessionen zu Ehren der Heiligen). 8. Okt. Schlacht bei Angamos. 1. Nov. Allerheiligen. 8. Dez. Mariä Empfängnis. 24. Dez. Heiligabend (Nachmittag). 25. Dez. Weihnachten.
Weltkulturerbe
Stadt Cusco; Ruinenstadt Machu Piccu; Ruinenstadt Chavin; Ruinenstadt Huascaran; Nationalpark Manu; Ruinenstadt Chan Chan; Nationalpark Rio Abiseo mit archäologischem Park; Altstadt von Lima mit Franziskanerkloster; Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampas de Jumana.
Bilder
Bilder aus Peru.
Diplomatische Vertretungen
in Deutschland
Botschaft von Peru
Godesberger Allee 125–127, 53175 Bonn, Tel.: 0228 373045, Fax: 379475, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (ein Umzug nach Berlin ist geplant)
in Österreich
Botschaft von Peru
Gottfried-Keller-Gasse 2-8, 1030 Wien, Tel.: 01 7134377, Fax: 7127704
in der Schweiz
Botschaft von Peru
Thunstrasse 36, 3005 Bern, Tel.: 031 3518555, Fax: 3518570
in Peru
Deutsche Botschaft
Av. Arequipa 4 204 – 4 210, Miraflores, Lima 18, Tel.: 01 4224919, Fax: 4226475
Österreichische Botschaft
Edeficio „De las Naciones“, Av. Central 643, Piso 5, San Isidro, Lima 27, Tel.: 01 4421807, Fax: 4428851
Schweizer Botschaft
Av. Salaverry 3 240, San Isidro, Lima 27, Tel.: 01 2640305, Fax: 2641319
Flora & Fauna
Die Flora Perus ist sehr abwechslungsreich und vielfältig. In den trockenen und sandigen Küstenebenen wachsen nur wenige Gräser und Sträucher. In den Regenwaldregionen findet man hingegen eine große Fülle an Pflanzen. Vertreter dieser Vegetationen sind unter anderem Kautschuk- und Mahagonibäume, Zedern und Vanillepflanzen. Im Hochgebirge herrscht auf Grund der natürlichen Bedingungen nur eine spärliche Pflanzenvielfalt vor. Hier wachsen hauptsächlich Trockenpflanzen (Xerophyten), wie etwa Kakteen und Mesquiten. Ebenso wie die Flora hat auch die Tierwelt Perus eine große Vielfalt zu bieten. In der Küstenebene und auf den Küsten vorgelagerten Inseln leben Möwen und Seeschwalben, Eidechsen, Skorpione, Robben und Pinguine. In den peruanischen Küstengewässern findet man unter anderem Sardinen, Hummer und Makrelen. Tiere der fruchtbareren Regionen im Osten sind beispielsweise Gürteltiere, Alligatoren, Jaguare, Pumas, Papageien und Flamingos.
Fotografieren
Tipps zum Fotografieren:
Licht
Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.
Schnappschüsse
Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.
Geografie
Peru besitzt drei völlig unterschiedliche Klimaregionen: Costa (Küste; ca. 11 % der Staatsfläche) Sierra (Anden; ca. 15 %) Selva (Regenwald; ca. 64 %).
Costa
Die Costa steht unter dem Einfluss des Humboldtstroms und ist weitgehend eine Küstenwüste, in der nur entlang der aus den Anden kommenden Flüsse, in Flussoasen, Landwirtschaft möglich ist. Im Süden Perus, an der Grenze zu Chile, beginnt die trockenste Wüste der Erde, die Atacama-Wüste. Im südlichen Bereich der Costa bis nach Lima, das ungefähr auf der Hälfte des Küstenstreifens liegt, sind Regenfälle während des Jahres extrem selten. Nördlich von Lima nehmen Bodenqualität und Regenfall etwas zu, so dass hier auch Landwirtschaft außerhalb der Flussoasen möglich ist. Die Temperaturen schwanken zwischen 12 Grad im Winter und 35 Grad im Sommer.
Sierra
Hinter der schmalen Küstenregion beginnt die Sierra. Sie besteht aus mehreren Bergzügen der Anden, die von Längstälern (span. callejón oder valle) unterbrochen werden. Typisch für die gesamte Andenregion sind dazu tief eingeschnittene Täler (Canyons) und Durchbrüche der Gebirgsketten (span. Pongo]] durch große Flüsse, an der West- und Ostseite der Kordillere. Einen typischen Querschnitt der Anden zeigt sich in der zentralen Region Ancash: Von West nach Ost sind das die „Schwarzen Kordilleren“ (Cordillera Negra, bis ca. 5.000 m), gefolgt vom Callejón de Huaylas (um 3.000 m). Der nächste Bergzug sind die „Weißen Kordilleren“ (Cordillera Blanca), hier befindet sich der höchste Berg Perus, der Huascarán (6.768 m). Weiter Richtung Osten erstreckt sich das Callejón de Conchucos (mit dem Fluss Marañón, einem Quellfluss des Amazonas), abgelöst von weiteren Bergketten. Höchste Berge: Nevado Huascarán (6.768 m), Yerupaja (6.634 m), Coropuna (6.425 m), Ampato (6.310 m), Chachani (6.075 m), Volcán Misti (5.822 m) Während im Norden des Landes die Anden nicht bis zur Schneegrenze reichen und sehr vegetationsreich sind (klimatische Zone des Paramo), zeigen sie sich im zentralen Gebiet sehr steil, teilweise mit breiteren Tälern und hohen Bergen mit ewigem Schnee und Eis (Gletscher). Im mittleren Süden Perus zeigt sich die Landschaft eher „hügelig“ zwischen 3.000 und 4.000 Metern, mit wenigen markanten schneebedeckten Bergmassiven über 5.000 Metern. Ab hier Richtung Süden treten ebenfalls Vulkankegeln mit teilweise noch aktuell sporadischer vulkanischen Aktivität auf, und die Andenkette verbreitet sich stark, mit Ausprägung von wenigen Gebirgsketten und dazwischenliegenden hügeligen Hochebenen. Im Süden des Landes zeigt sich insbesondere eine gewisse Abflachung der Hochebene, es bildet sich der sogenannte Altiplano, der seine typische Ausprägung um den Titicacasee erhält. Die mittlere Jahrestemperatur in 3.300 m Höhe liegt bei 16 Grad. Mitunter sind in der eher niederschlagsarmen Region heftige Regenfälle von Oktober bis April zu erwarten. Größere Städte in dieser Region sind Huaraz (ein Paradies für Bergkletterer) und Cuzco. In der Nähe Cuzcos liegt auch die legendäre Inka-Stadt Machu Picchu.
Selva
Östlich der Anden beginnt die Regenwaldregion („Selva“). Der Übergang ist dabei fließend, da es einen tropischen Bergwald gibt, in dem ein milderes Klima herrscht. In der durch Tageszeitenklima bestimmten Region beträgt die Jahresmitteltemperatur ca. 26 °C und der Jahresniederschlag erreicht bis zu 3.800 mm. Dort entspringen auch weitere Quellflüsse des Amazonas, der durch das Amazonasbecken in Richtung Brasilien fließt. Der peruanische Regenwald ist dicht und fast undurchdringlich. Die Flüsse, die von den Ketten der Anden in weiten Flussschlingen zum Amazonas strömen, sind die einzigen Verkehrsadern durch die weiten Waldgebiete. Die einzige größere und auch für den Tourismus wichtige Stadt in dieser Region ist Iquitos. Sie ist von Lima aus nicht auf dem Landweg erreichbar, sondern nur mit dem Flugzeug oder dem Boot.
Gewässer
Wichtigste Flüsse in Peru sind der Amazonas und seine Quellflüsse Río Apurímac, Río Urubamba, Río Ucayali und Río Marañón, außerdem die Amazonas-Nebenflüsse Napo, Putumayo und Huallaga. Die größten und wichtigsten Seen Perus sind der Titicacasee und der Lago di Junín zwischen den Andenketten.
Geschichte
Urzeit
Die Nasca-Linien Der archäologischen Theorie nach wanderten bereits um 40.000 v. Chr. über die damals trockene Beringstrasse Stämme vom asiatischen Kontinent ein und besiedelten den amerikanischen Kontinent. Die Einwanderung in Südamerika erfolgte demnach etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. Jedenfalls stammen aus diesem Zeitraum die Höhlenmalereien in der Gegend um die Stadt Ayacucho und den Lauricocha-Höhlen an der Quelle des Rio Marañón, die 1957 gefunden wurden. Etwa 4.000 v. Chr. begann der erste kultivierte Anbau von Kürbissen und Bohnen. In denselben Zeitrahmen fällt die Züchtung von Lamas.
Vorkoloniale Kulturen
Die Stadt Caral wurde 1996 entdeckt und ist die älteste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent. Die Stufenpyramide wurde 2001 auf das Jahr 2627 v. Chr. datiert. Gefunden wurden Häuser für zumindest 3000 Menschen, Amphitheater und Tempelanlagen. Künstliche Bewässerungssysteme sorgten für Fruchtbarkeit inmitten des Wüstengebietes. Weitere Funde beweisen, dass die Bevölkerung Handel mit den Küsten- und Amazonasgebieten trieben. Die früheste, heute noch erkennbare Hochkultur, war die der Chavín de Huántar, die etwa 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Die Motive zur Olmeken-Kultur, Raubkatze, Vogel und Schlange, legen eine Verbindung nahe. Die bis heute erhaltenen Ruinen sind Anziehungspunkt für den Tourismus im Norden Perus. In denselben Zeitrahmen fällt die Paracas-Kultur in der Gegend um die Hauptstadt Lima. Bis heute weiß niemand, ob eine eigene Kultur existierte oder die Toten wegen der trockenen, konservierenden Luft von weit her herangeschafft wurden. Machu Picchu Um den Titicacasee entwickelte sich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. Ob es tatsächlich ein Tiahuanaco-Reich gegeben hat ist nicht geklärt. Die Spuren dieser Kultur sind aber in Peru, Bolivien und dem Norden Chiles zu bemerken. Im engen Zusammenhang dürfte die Wari-Kultur stehen, die viel später um die Stadt Ayacucho existiert hat. Zwischen 300 v. Chr. und 600 n. Chr. fällt die Nazca-Kultur, die geheimnisvolle Linien in den Küstenboden scharrten und bereits Bewässerungskanäle kannten. Benannt wurde diese Kultur nach der nahe gelegenen Stadt Nazca, etwa 500 km südlich von Lima. Ab dem 1. Jahrhundert existierte im Norden die Mochica-Kultur, die im Wüstenstreifen an der Pazifikküste eine ertragreiche Landwirtschaft mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen betrieb. Sowohl die Keramik als auch die Metallverarbeitung waren hoch entwickelt. Neben Gold und Silber wurde auch Kupfer verarbeitet. Die Mochica hatten mehrere Fürstentümer, die Kultur verschwand aber im 7. Jahrhundert, vermutlich infolge eines El Niño-Ereignisses. Danach entwickelten sich die Chimus in der Zeit von 1000 bis 1470 mit der Hauptstadt Chan Chan in der Gegend um Trujillo. Ihre Fähigkeiten im Kunsthandwerk waren weniger ausgeprägt als bei den Mochica. Sie legten mehr Wert auf Massenproduktion und Nutzgegenstände. Am Ostrand der Anden lebten von 800 bis 1600 die Chachapoyas. Von ihnen ist nur sehr wenig bekannt. Berühmt sind die Felsengräber, die sie an hohen Steilklippen hinterlassen haben. Im 16. Jahrhundert verschwanden die Chachapoyas spurlos. Die bekannteste Kultur (ca. 1200–1532) ist die der Inka, deren militärischen und organisatorischen Fähigkeiten ein riesiges Reich geschaffen hatte. Dieses Reich war bei der Ankunft der Spanier allerdings zutiefst gespalten – es herrschte Bürgerkrieg zwischen den Brüdern Atahualpa (Sitz in Quito) und Huascar. Das Reich fand durch die Eroberung von Francisco Pizarro ein Ende.
Kolonialzeit
„The Conquest of Peru, 1531–1533“ (1923)“ Im April 1532 landete Francisco Pizarro an der peruanischen Küste, nahm den Inka-Herrscher Atahualpa gefangen und ließ ihn am 29. August 1533 hinrichten. Am 15. November 1533 erreichte Pizarro die Hauptstadt Cuzco, die ihm ohne nennenswerten Widerstand übergeben wurde. Er setzte den jüngeren Bruder Huáscars, Manco Cápac II. als Inka ein, der 1536 einen knapp gescheiterten Aufstand wagte. Pizarro hatte für die spanische Krone damit das Inkareich erobert und König Karl I., auch bekannt als deutsch-römischer Kaiser Karl V. konnte von sich behaupten: „In meinem Reich geht die Sonne niemals unter.“ Pizarro gründete am 18. Januar 1535 die heutige Hauptstadt Lima. Nach Zwistigkeiten mit seinem Kampfgefährten Almagro, den er 1538 hinrichten ließ, wurde er am 26. Juni 1541 in seinem Palast in Lima ermordet. Die Spanier gründen 1543 das Vizekönigreich Peru mit Lima als Hauptstadt, dass Neu-Granada, die heutigen Länder Ecuador, Kolumbien und Venezuela, sowie Bolivien, Chile, Argentinien und Paraguay umfasste. Wegen des Reichtums an Edelmetallen (vor allem die Silberminen von Potosi) war das Vizekönigreich für die spanische Krone von großer Bedeutung. Im Jahr 1570 wurde die Inquisition eingeführt. Wegen eines angeblichen Indioaufstandes ließ der Vizekönig den eingesetzten Inka Túpac Amaru, der Sohn von Manco Cápac II., am 24. September 1572 hinrichten. Das folgende Jahrhundert war gekennzeichnet durch den totalen Niedergang der Indianer. Ihre Anzahl sank durch Infektionskrankheiten und Frondienste von geschätzten 10 bis 15 Millionen auf etwa 800.000. Mit den Eroberern kamen auch andere Völker in das neue Vizekönigreich. Portugiesen und Italiener versuchten für ihre Länder einen Handel aufzubauen. Sie waren dabei so erfolgreich, dass der Vizekönig um seinen Reichtum fürchtete und die Inquisition auf den Plan rief, der sie bis 1635 zum Opfer fielen. Damit war der Handel wieder in spanischer Hand. Lima wurde von den Spaniern zur Prachtstadt ausgebaut und als Stadt der Könige bezeichnet. Im ganzen Land wurden 50.000 Kirchen und 400 Klöster errichtet, die durch die Mitwirkung indianischer Steinmetze und Künstler einen eigenen Stil erhielten. Durch den enormen Bedarf an Kunstwerken mussten auch die Indianer in die Geheimnisse von Pinsel und Palette eingeweiht werden. Das Gebiet der heutigen Länder Ecuador, Kolumbien und Venezuela wurde 1739 vom Vizekönigreich Peru herausgelöst und als Vizekönigreich Neu-Granada konstituiert. Ebenso verfuhr man mit dem Gebiet des heutigen Bolivien, Chile, Argentinien und Paraguay 1776 und schuf das neue Vizekönigreich des Río de la Plata. Die Autorität des spanischen Vizekönigs verfiel mehr und mehr. 1780 erhob sich der Indianer José Gabriel Condorcanqui gegen die fremde Herrschaft und ernannte sich unter dem Namen Tupac Amaru II. selbst zum Inkakaiser. In Alto Peru, dem heutigen Bolivien brach gleichzeitig ein Aufstand unter Tomás Katari (auch Túpac Katari genannt) los. Neun Monate lang wurde La Paz belagert bevor der Aufstand niedergeschlagen wurde. Ein weiterer Aufstand erfolgte im Jahr 1814 und wurde ebenfalls blutig beendet. Überall im Land gärte und brodelte es gegen die Spanier bis Hilfe von den benachbarten Ländern eintraf.
Unabhängigkeitszeit
Ab 1809 bildeten sich überall in Südamerika Unabhängigkeitsbewegungen, deren bedeutendste Führer der Argentinier José de San Martín, der Venezolaner Simón Bolívar und José de Sucre waren. Zwischen 1817 und 1825 führten sie zahlreiche Schlachten gegen die Spanier. Aus Chile wurden sie von Lord Cochrane tatkräftig unterstützt und besiegten in der entscheidenden Schlacht von Ayacucho die Spanier. 1824 wurde Peru unabhängig. Nach dem Rückzug von San Martín aus der Politik wurde Simón Bolívar zum Diktator ernannt. 1825 trennt sich als selbstständige Republik Bolivien von Peru ab. In der nachfolgenden Zeit wurden Präsidenten willkürlich ein- und abgesetzt. Rebellionen und Bürgerkriege verhinderten die Entwicklung eines modernen Staates. Nach außen hin gab es ständig Differenzen und Kriege mit den Nachbarstaaten. Der bolivianische Diktator Andrés Santa Cruz marschierte im Confederación Perú-Boliviana Krieg 1836 in Lima ein und vereinigte die beiden Länder. Diese Vereinigung zerbrach beim Sturz von Santa Cruz 1839 bei einem Konflikt mit Chile. Mit Spanien geriet Peru 1866 in kriegerische Auseinandersetzungen. Im Salpeterkrieg (1879 bis 1884) verbündete sich das Land mit Bolivien gegen Chile. Nach der Niederlage verlor Bolivien seinen Meerzugang und das salpeterreiche Atacamagebiet und Peru die südlichen Provinzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts standen sich drei Gruppen gegenüber: Die Militärs, die Oligarchie und die 1924 gegründete Alianza Popular Revolucionaria Americana (APRA). Die APRA war eine Massenbewegung, die die Interessen der sozialen Unterschicht (vorwiegend Indios) vertrat und gegenüber der herrschenden Oberschicht durchzusetzen versuchte. In verbissenen parlamentarischen und außerparlamentarischen Kleinkriegen bekämpften sie sich und stellten abwechselnd die Präsidenten. Im Peruanisch-Ecuadorianischer Krieg 1941 bis 1942 eroberte Peru Teile des Amazonasgebietes. Nach 1945 war neben der inneren Konsolidierung zur Demokratie die wirtschaftliche Abhängigkeit von den USA das Hauptproblem. Die verschiedenen Koalitionen und ihre Politik verwässerten notwendige Reformen um der Opposition keinen Anlass zu geben. Als die USA die Wirtschaftshilfe einstellte und ein Bestechungsskandal zugunsten einer amerikanischen Erdölgesellschaft aufgedeckt wurde, putschte das Militär gegen Präsident Belaúnde Terry am 3. Oktober 1968 und übernahm die Macht. Die Militärjunta versuchte ein sozialistisches System zu stabilisieren. Der verarmten indianischen Bevölkerung sollte durch Boden- und Wirtschaftsreformen geholfen werden. Dabei wurden die Ländereien neu eingeteilt oder in Genossenschaften umgewandelt. Erdbeben, schlechte Ernten und Misswirtschaft führten zu einem wirtschaftlichen Chaos.
1979 ließen die Militärs eine neue Verfassung ausarbeiten und am 18. Mai 1980 fanden die ersten freien Wahlen statt. Belaúnde Terry wurde am 28. Juli 1980 als Präsident der Republik Peru für 5 Jahre in das Amt eingeführt. Die verstaatlichten Unternehmen, Banken, Zeitungen und Fischereibetriebe wurden in Privatbesitz übergeben. Ab 1982 begann die linksgerichtete Guerilla-Gruppe Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) mit wachsender Aktivität einen blutigen Krieg gegen die Staatsgewalt. Über die Provinz Ayacucho wurde der Ausnahmezustand verhängt. Die Gruppe brachte ein Viertel des Landes unter ihre Kontrolle. In abgelegenen Regionen des Berglandes kam es zu zahlreichen Massakern an der Landbevölkerung. Sowohl die Guerillas als auch das Militär bestraften damit die Zusammenarbeit der Dorfbewohner mit dem jeweils anderen Gegner. Zwischen 1985 und 1990 führte die Misswirtschaft unter Präsident Alán García Pérez zu einer Hyperinflation. Betroffen über die Korruption, die zunehmende Bedrohung durch den Sendero Luminoso und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes wählte die Bevölkerung den unbekannten Alberto Fujimori 1990 zum Präsidenten. Ihm gelang es die Inflation innerhalb von zwei Jahren von 7500 % auf 140 % zu senken und zahlreiche wirtschaftliche Reformen durchzusetzen. Staatsbetriebe wurden wieder privatisiert und günstige Bedingungen für ausländische Investoren geschaffen. Am 5. April 1992 löste Fujimori nach einem vom Militär gebilligten Staatsstreich das Parlament auf und setzte die Verfassung außer Kraft. Er ließ eine neue, auf ihn zugeschnittene Verfassung ausarbeiten, die am 29. Dezember 1993 in Kraft trat. 1995 wurde Fujimori neuerlich Präsident. Noch im selben Jahr am 9. April überfielen linksgerichtete Rebellen die Residenz des japanischen Botschafters in Lima und nahmen die Personen als Geiseln. Eliteeinheiten der Armee stürmten am 22. April 1997 die Residenz und befreiten 71 der 72 Geiseln.
Die Wiederwahl Fujimoris zum Präsidenten im Jahr 2000 führte zu heftigen Protesten im ganzen Land. Seiner Partei wurde Wahlbetrug vorgeworfen. Nach einem zusätzlichen Bestechungsskandal ließ er Neuwahlen ausrufen, bei denen er zwar antrat, aber kurz vorher aus dem Land flüchtete und sich nach Japan absetzte. Alejandro Toledo gewann im Juli 2001 die Wahlen zur Präsidentschaft. Er ist das erste Staatsoberhaupt indianischer Herkunft. Toledo versuchte die vergangenen Gesetzesverletzungen aufzurollen und unabhängige Gerichte einzusetzen. Seine Popularität beim Volk hat während der letzten Jahre abgenommen, nicht zuletzt weil Skandale und Korruption zum Vorschein gekommen sind. Im Mai 2003 streikten Bauern und Lehrer und errichteten landesweit Straßenblockaden. Toledo rief den Ausnahmezustand aus und beauftragte die Armee die Ordnung in den 12 Departments des Landes wiederherzustellen. Seither wächst die Unzufriedenheit der Bevölkerung gegenüber dem Präsidenten. Am 1. Januar 2004 überfiel der ehemalige Major Antauro Humala mit einer Gefolgschaft von etwa 100 Mann in der Stadt Andahuaylas in der armen Provinz Apurímac eine Polizeistation und nahm 10 Polizisten als Geiseln. Dabei wurden 3 Personen getötet. Die linksgerichtete Gruppe Etnocaceristas unter der Führung von Antauro Humala sowie dessen Bruder Ollanta Humala forderte Verurteilung und Tod des Staatspräsidenten. Die Etnocaceristas beziehen sich mit ihrem Namen auf den ehemaligen Präsidenten Andres Caceres, der trotz Niederlage im Salpeterkrieg gegen Chile den chilenischen Soldaten heftigen Widerstand leistete. Die Regierung entsandte Militäreinheiten in das betroffene Gebiet. Am 4. Januar legten die Aufständischen die Waffen nieder und ergaben sich dem Militär.
Gesundheit
Im Notfall hilft in Peru Indececopi (eine Institution von prom peru, 24-Stunden-Service): Tel.: 01 2247888 und 2248600.
Internet
Internet/E-Mail: Es gibt Internetcafés in Lima, Cusco und Iquitos.
Kleidung und Reisegepäck
Die Sonneneinstrahlung im Land ist sehr intensiv. Eine Sonnencreme mit hohem Sonnenschutzfaktor sollte daher jeden Tag aufgetragen werden (selbst bei bewölktem Himmel). Sonnenbrille und Sonnenhut gehören ebenfalls ins Gepäck. Die Kleidung sollte komfortabel sein und leger, auch wenn man sich in Peru am Abend etwas festlicher kleidet.
Anden
In den Anden empfiehlt es sich, wärmere Kleidung mitzunehmen. Obwohl der Äquator nicht allzu weit entfernt ist, kann es in Höhen um 2500 m „schattig“ werden. Es sollten u. a. eine atmungsaktive Jacke gegen Regen und Wind, lange Hosen und festes Schuhwerk mitgenommen werden.
Amazonasbecken und Küste
Für diese Regionen empfehlen sich u. a. kurze Hosen, T-Shirts, Badeanzug, Regenjacke und Sonnenhut. Für Ausflüge in den Regenwald bieten sich Regenschutz, leichte lange Hosen und Hemden an, da die Haut weitestgehend bedeckt gehalten werden sollte (neben beißwütigen Ameisen gibt es zudem stachelige Pflanzen, die Verletzungen hervorrufen können).
Kultur
Die Kultur Perus ist einerseits geprägt durch die spanischen Eroberer und dem von ihnen mitgebrachten katholischen Glauben. Andererseits sind, besonders in den ländlichen Gebieten, viele Traditionen erhalten geblieben, die auf die Inkas oder andere Kulturen zurückgehen, die bereits vor der spanischen Eroberung existierten. Etwa 89 % der Peruaner sind katholisch (eine Folge der teilweise zwangsweisen Missionierung durch die Eroberer), jedoch lebt ein gewisser Teil ihrer Urtraditionen auch in christlichen Ritualen weiter (neuerdings erzielen auch evangelische Kirchen einen großen Zulauf). In Lima kann man viele prachtvolle Bauten im Kolonialstil bewundern. Das kulturelle Leben konzentriert sich auf die wenigen großen Städte. Allein in Lima lebt ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Diese durch Landflucht ausgelöste Tatsache hat große soziale Probleme zur Folge: Armut und Kriminalität sind in Lima nicht zu übersehen.
Netzspannung
In Peru benötigt man häufig einen Adapter (US-Flachstecker) für die elektrischen Geräte. Die Netzspannung kann 110 oder 220 Volt betragen.
Notruf
Im Notfall hilft in Peru Indececopi (eine Institution von prom peru, 24-Stunden-Service): Tel.: 01 2247888 und 2248600.
Öffnungszeiten
Geschäfte sind Mo.–Fr. von 9.30–13.00 Uhr und 15.00 oder 15.30–19.00 oder 20.00 Uhr (Souvenirmärkte auch bis 21.00 Uhr), Sa. von 9.00–13.00 Uhr (Souvenirmärkte, große Supermärkte und kleine Tante-Emma-Läden auch länger) geöffnet; Postämter: Mo. bis Fr. von 8.00–20.00 Uhr, Sa. von 8.00–19.00 Uhr; Banken: Mo.–Fr. von 9.00–12.30 und 15.00–18.00 Uhr.
Post
Luftpostkarten und -briefe bis 20 g kosten nach Europa umgerechnet etwa 1,30 Euro Porto; sie sind etwa zehn bis vierzehn Tage unterwegs.
Reiseführer und Reiseberichte
Sicherheit
Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.
Spanisch lernen
Spanisch lernen in Cusco, Peru in der Wiracocha Spanish School
Wiracocha ist eine Spanischschule mit innovativen Ausbildungsmethoden. Unsere Professoren legen ihr Hauptaugenmerk auf das Gespräch mit den Schülern. Unsere Schüler lernen nicht nur spanisch, sie „leben“ es auch, da die Gelegenheit geboten wird mit lokalen Leuten zu sprechen und Besuche zu den Märkten, Reisebüros, zur Universität, Supermärkten, etc. organisiert werden. Dies hilft besonderes das Gelernte rasch anzuwenden, zu verstehen und umzusetzen.
Telefon
Vorwahlen: nach Peru: 0051, von Peru nach Deutschland: 0049, nach Österreich: 0043, in die Schweiz: 0041
Unterkünfte
Verkehrsmittel
Die wichtigsten Verkehrswege für das Land sind die Panamericana und die Seewege nach Nordamerika, Ostasien und Europa. Peru besitzt 3.462 km Eisenbahnstrecke, 72.900 km Straßen und 254 Flughäfen. Durch die extrem großen Höhenunterschiede der Anden bestehen größere infrastrukturelle Probleme vor allem entlang der West-Ost-Achse. Dies zeigt sich am geringen Anteil der gepflasterten Autostraßen, der gerade einmal 9.331 km bzw. 13 % beträgt. Dadurch verstärkt sich der periphere Charakter der Selva-Region, die kaum besiedelt ist, was wiederum bedeutet, dass die Landbevölkerung in diesen Gebieten nicht von dem wirtschaftlichen Aufschwung der Küstenregionen profitiert.
Zeit
UTC –5