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Wissenswertes und Tipps für Reisen in die Länder dieser Erde!

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Indien

 


 

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: Bharat

Fläche: 3.166.414 km² 

Einwohnerzahl: 1.173.108.000 (2010) 

Größte Städte (mit Umland): Bombay – 13,92 (20,04) Mio., Neu-Delhi (Hauptstadt) – 12,26 (22,16) Mio., Kalkutta (Kolkata) – 5,08 (15,55) Mio., Madras – 4,59 (7,55) Mio., Bangalore – 5,31 (7,22) Mio., Hyderabad – 4,03 (6,75) Mio., Ahmadabad – 3,91 (5,72) Mio., Pune – 3,34 (5,00) Mio., Kanpur – 3,14 (3,36) Mio., Lucknow – 2,69 (2,87) Mio., Nagpur – 2,40 (2,61) Mio. Einwohner (2009) 

Offizielle Landessprachen: Hindi; Englisch. Zugelassene Regionalsprachen: Bengali, Telugu, Marathi, Tamil, Urdu, Gujarati, Malayalam, Kannaresisch, Oriya, Pandschab, Assamesisch, Kaschmirisch, Sindhi, Sanskrit

Bevölkerungsgruppen: Hindi 41,03 %, Bengali 8,11 %, Telugu 7,19 %, Marathi 6,99 %, Tamil 5,91 %, Urdu 5,01 %, Gujarati 4,48 %, Kannada 3,69 %, Malayalam 3,21 %, Oriya 3,21 %, Punjabi 2,83 %, Assamese 1,28 %, Maithili 1,18 %, Bhili/Bhilodi 0,93 %, Santhali 0,63 %, Kashmiri 0,54 %, Nepali 0,28 %, Gondi 0,26 %, Sindhi 0,25 %, Konkani 0,24 %, Dogri 0,22 %, Khandeshi 0,20 %, Tulu 0,17 %, KurukhOraon 0,17 %, Manipuri 0,14 %,Bodo 0,13 %, Khasi 0,11 %, Mundari 0,10 %, Ho 0,10 %, Sanskrit 0,0013 %, Andere ca. 1,41 % (2001) 

Religion: Hindu 77,04 %, Muslime 12,26 %, Christen 6,81 %, Traditionelle 3,83 %, Sikh 1,87 %, Buddhisten 0,67 %, Jain 0,51 %, Bahai 0,17 %, Parsi 0,02 %, Nichtreligiöse 1,22 %, Atheisten 0,17 %, Andere 0,43 % (2005)

Lebenserwartung: Männer – 63,0; Frauen – 67,0 (2008)

Auskunft

Indisches Fremdenverkehrsamt 

Baseler Str. 48

60329 Frankfurt

Tel.: 069 242949-0

Fax: 24294977

www.india-tourism.com

Besonderheiten

Sprache

Die offizielle Sprache ist Hindi. Es gibt insgesamt sechzehn regionale registrierte Sprachen. Englisch ist weit verbreitet.

Umgangsformen

Namaste ist der häufigste Gruß in Indien. Dabei legt man die Handflächen aneinander, sodass die Fingerspitzen unter dem Kinn nach oben zeigen. Im Süden sagt man Namaskaram. Gegenüber Vorgesetzten oder als Respektsbekundung wird eine leichte Verbeugung hinzugefügt. Auch ein „Hello” oder „Hi” ist gebräuchlich. Höflichkeitsformen sind Titel wie Shri für einen Mann, Shreemati für eine verheiratete Frau, Kumari für eine unverheiratete Frau oder die Endung -ji hinter dem Nachnamen. Muslime führen die typische Geste in Verbindung mit dem Salaam aus. Dabei heben sie die rechte Hand und legen den Zeigefinger auf die Stirn, sodass die übrigen Finger nach oben zeigen. Bei gesellschaftlichen Anlässen hängt der Gastgeber den Gästen oft einen Blumenkranz um, welchen diese dann zum Zeichen der Demut abnehmen und in der Hand halten. Gäste, die zum Essen kommen, überreichen ihren Gastgebern meist Süßigkeiten, Blumen oder Früchte. Gastgeber bieten ihren Gästen Tee oder Kaffee sowie Obst oder Süßigkeiten an. Tempelbesucher bekommen Safranpulver, heiliges Wasser aus dem Ganges und manchmal Speisen als Prasad oder Segen der Götter angeboten. Es gilt als unhöflich, diese Gaben abzulehnen. Frauen bedecken ihren Kopf, wenn sie einen heiligen Ort betreten.

Weltkulturerbe

Felsentempel von Ajanta; Höhlentempel Ellora; Rotes Fort in Agra; Tadsch Mahal in Agra; Sonnentempel von Konarak; Tempelbezirk von Mahabalipuram; Nationalpark Kaziranga; Wildschutzgebiet Manas; Nationalpark Keoladeo; Kirchen und Klöster von Goa; Tempelbezirk von Khajuraho; Tempelbezirk von Hampi; Mogulstadt Fatepur Sikri; Tempelanlage von Pattadakal; Höhlen von Elephanta; Tempel von Brihadisvara in Thanjavur; Nationalpark Sundarbans; Nationalpark Nanda Devi; Buddhistisches Heiligtum bei Sanchi; Grabmal Kaiser Humajuns in Delhi; Kutub Minar mit seinen Moscheen und Grabbauten in Delhi; Himalaja-Gebirgsbahn nach Darjeeling.

Diplomatische Vertretungen

Indische Botschaft in Deutschland

Pohlstraße 20, 10785 Berlin, Tel.: 030 485 30 02, Fax: 485 30 00.

Indische Botschaft in Österreich

Kärntnerring 2, 1015 Wien, Tel.: 01 505 86 66 – 0, Fax: 505 92 19.

Indische Botschaft in der Schweiz

Effingerstr. 45, 3008 Bern, Tel.: 031 35 11 10, Fax: 351 15 57.

Deutsche Botschaft in Indien

P.O. Box 613, No. 6 Shantipath, Chanakyapuri, New Delhi 110021, Tel.: 011 687 18 31, Fax: 687 31 17.

Österreichische Botschaft in Indien

Chandergupt Marg, Chanakyapuri, New Delhi 110021, Tel.: 011 688 68 34, Fax: 688 69 29.

Schweizer Botschaft in Indien

Nyaya Marg, Chanakyapuri, New Delhi 110021, Tel.: 011 6879132 und 68 79 03, Fax: 687 83 72.

Familienstruktur

Oftmals bestimmen auch heute noch die Eltern den Lebenspartner ihrer Kinder. Inwieweit dabei die Meinung der Betroffenen berücksichtigt wird, hängt von der jeweiligen Familie ab. Für die meisten Inder ist die eheliche Verbindung eine heilige Angelegenheit, die auch über den Tod hinaus Bestand hat. Zu einer Hochzeit gehören deshalb immer prunkvolle Zeremonien, Bankette und kostspielige Feierlichkeiten. Inder gelten als religiös und ihr Leben ist tief in Traditionen verwurzelt. Im Allgemeinen steht das Interesse der Familie über dem Interesse des Einzelnen. Kinderreiche Familien sind die Regel, dennoch setzt sich die Regierung stark für die Geburtenkontrolle ein, um das schnelle Bevölkerungswachstum einzudämmen. Großfamilien leben oft unter einem Dach oder in unmittelbarer Nachbarschaft. Aus wirtschaftlicher Notwendigkeit gehen die meisten Frauen der unteren und mittleren Schicht einer Erwerbstätigkeit nach.

Flora & Fauna

Heute ist weniger als ein Fünftel der Landesfläche bewaldet. Die meisten Flussmündungen haben an ihrem seewärts gewandten Ende Mangrovenwälder. Die Sundarbans an der Gangesmündung sind mit 4000 qkm einer der größten Mangrovensümpfe der Welt. In Assam im Nordosten und die Westghats an der Südwestküste wachsen feucht-tropische Regenwälder und im niederschlagsreichen Osthimalaja herrschen immergrüne Eichen und Kastanien vor. In den höheren Lagen gedeihen Rhododendren. 

Indiens artenreiche Tierwelt ist gefährdet, da durch Rodungen die Lebensräume der Tiere zerstört werden. Zahlreiche Naturschutzgebiete wurden geschaffen, um die Tiere vor dem Aussterben zu bewahren. Zu den geschützten Arten gehören der Indische Elefant, das Indische Rhinozeros, das Gaurarind, der Asiatische Löwe, der Tiger, der Schneeleopard, der Moschushirsch, die große indische Trappe und der Gavial.

Fotografieren

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geografie

Die verschiedenartigen Landschaften Indiens sind ein Beispiel für die Plattentektonik (Bewegung kontinentaler Landmassen). Das Himalaja-Gebirge – das höchste Gebirge der Welt – und der Große Graben im Süden entstanden durch den Zusammenstoß zweier erdgeschichtlich alter Kontinentalplatten. Die Gebirge des Himalaja fallen nach Süden zu einer fruchtbaren Schwemmlandebene ab, die das Land in einem breiten Band von Osten nach Westen durchzieht. Die nördlichsten Ausläufer des Himalaja verlaufen quer durch das nördliche Kaschmir und ziehen sich tief in das benachbarte Tibet hinein. Sie sind die Quellgebiete der großen Flüsse Indus und Brahmaputra. Weiter südlich liegt der Hochhimalaja, dessen Gipfel immer mit Schnee und Eis bedeckt sind. Nach Süden schließt sich der Niedere Himalaja an, der in die Sandsteinketten des Siwalik-Gebirges übergeht, die Indiens nördliche Ebenen umgeben. Die Ebenen entstanden aus einem Graben, der bis zu 2000 m tief war und der nun mit Stein und Schwemmland gefüllt ist. Der Indus fließt weiter nach Südwesten bis nach Pakistan, während der Ganges durch die Ebenen nach Südosten ins Bengalische Meer fließt. Indiens anderer großer Fluss, der Brahmaputra, strömt nach Südwesten und vereinigt sich mit dem Ganges und bildet in Bangladesch und Westbengalen ein gewaltiges Delta. Im Süden liegt das massive Hochland von Dekkan mit Teilen des ältesten Gesteins der Erde.

Geschichte

Bereits vor mehr als 4.500 Jahren entstand eine Hochkultur (Indus-Kultur) mit großen Städten, wie Ausgrabungen von Mohenjo Daro und Harappa im Industal zeigen. Die Arier, Nomaden aus Zentralasien, begründeten um 1000 v. Chr. Das Indien bis heute herrschende Kastenwesen, laut Max Weber „die denkbar unerschütterlichste geburtsständische Gliederung“, nach Ansicht auch indischer Kritiker ein perfektes gesellschaftliches Unterdrückungssystems. Um 530 v. Chr. begründete Siddharta Gautama die Lehre des Buddhismus, die zu einer der großen Weltreligionen wurde. 327 v. Chr. drang Alexander der Große bis Indien vor, musste aber im Fünfstromland (Pandschab) umkehren, da seine Soldaten meuterten. Kurz danach entstand mit der Maurya-Dynastie (320–185 v. Chr.) das erste indische Großreich, das unter dem zum Buddhismus bekehrten König Ashoka eine neue Staatsphilosophie sozialer Verantwortlichkeit erlebte, nach seinem Tod aber wieder zerfiel. Erst ein halbes Jahrtausend später kam es unter der Gupta- Dynastie zur Bildung eines Zweiten Großreichs. Diese Periode wurde später als goldenes Zeitalter betrachtet mit wirtschaftlicher Prosperität und der Blütezeit der klassischen Sanskrit-Literatur.

Von 1000 an eroberten islamische Eindringlinge große Teile Nordindiens und begründeten Anfang des 16. Jh. das Mogulreich, das unter Akbar (1556–1605) seine Blütezeit erlebte, von der heute noch imposante Baudenkmäler zeugen. In der Folgezeit wurde die Linie der religiösen Toleranz verlassen. Räuberische Glaubensbrüder zerstörten das Reich. Der Perser Nadir Shah verwüstete 1739 Delhi und nahm den Pfauenthron als Beute mit. So hatten die europäischen Kolonialmächte leichtes Spiel in dem Riesenland ohne zentrale Autorität. Die Briten setzten sich gegen portugiesische und vor allem französische Konkurrenz durch. Ihre East India Company erhielt 1765 die Verwaltungshoheit über Bengalen, eignete sich in der Folgezeit große Teile des Subkontinents an und beutete ihn so erfolgreich aus, dass die Aktionäre in London bis zu 200 % Devisen kassierten. 1833 verlor die Handelskompanie ihre Privilegien, 1858, nach einem blutig niedergeschlagenen Aufstand eingeborener Soldaten, übernahm die Krone das Juwel des Empires. 1876 nahm Königin Victoria den Titel „Kaiserin von Indien“ an und ließ das Land fortan von einem Vizekönig regieren. 1885 formierte sich mit dem Indian National Congress eine Unabhängigkeitsbewegung, die durch den Ersten Weltkrieg und ein Massaker, das der britische General Dyer 1919 unter friedlichen Demonstranten in Amritsar verübte (379 Tote), gewaltigen Auftrieb erlebte. Die charismatische Symbolfigur der Bewegung wurde zu einer Jahrhundertgestalt: Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Mahatma, die Große Seele. Ihm gelang es, die Macht der Kolonialherren mit seiner Kampagne des gewaltlosen Widerstands zu zermürben. 

Als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs der britische Premier und Empire- Fanatiker Winston Churchill abgewählt wurde, der Gandhi als „halb nackten Fakir“ zutiefst verabscheut hatte, war der Weg frei für Indiens Unabhängigkeit- allerdings zu einem furchtbaren Preis. Denn der „Transfer of Power“, wie London die überhastete Entlassung seiner kostbarsten Kolonie in die Freiheit unterkühlt taufte, geriet zum blutrünstigen Fiasko: Indiens Muslime, die jahrhundertelang über die Hindu- Mehrheit geherrscht hatten, wollten nun nicht unter Hindu- Regime leben und verlangten ihren eigenen Staat. Der Liquidator der Kolonialherrschaft, Lord Mountbatten, fand keinen anderen Ausweg, als sich dem Ultimatum des Muslimführers Mohammed Ali Jinnah zu beugen: „Indien wird geteilt, oder aber es wird zerstört werden.“ Indiens Muslime erhielten gegen den leidenschaftlichen Protest Gandhis ihr „Pakistan“, je einen Landstrich im Westen und im Osten des Subkontinents. Dessen hastig gezogene Grenzen durchtrennten über Generationen gewachsene Siedlungsgebiete von Hindus, Muslimen und Sikhs- den Pandschab und Bengalen. Während die neuen Herren am 14. und 15. August 1947 in Karatschi und Delhi die Geburt ihrer freien Staaten feierten, gingen sich die Völker in einem beispiellosen Blutrausch an die Kehle, Nachbarn fielen wie besessen übereinander her, folterten, vergewaltigten, plünderten und mordeten Angehörige der jeweils anderen Religion, bis buchstäblich das Blut in Strömen durch die Straßen von Städten wie etwas Lahore rann. Bilanz: etwa 1 Mio. Tote und 12 Mio. Flüchtlinge, eine der größten Tragödien in der Menschheitsgeschichte und Quelle fortdauernder Todfeindschaft zwischen den verfeindeten Brüdern. Gewalt verfolgte den Subkontinent fortan wie ein Fluch. Der gewaltlose Gandhi selbst fiel 1948 unter den Kugeln eines Hindu- Fanatikers. 

Die beiden neu geschaffenen Staaten begannen ihre Geschichte mit dem ersten von bislang vier Kriegen gegeneinander- um das Himalaja- Fürstentum Kaschmir, dessen Hindu- Maharadscha seine mehrheitlich muslimische Bevölkerung an Indien anschließen wollte. Resultat ist eine noch immer andauernde Teilung des Territoriums entlang der laut internationalen Beobachtern „gefährlichsten Grenze der Welt“, vereinnahmte die portugiesische Kolonie Goa (1961), führte Krieg mit China (1962), das die Grenze im Himalaja gewaltsam zu seinen Gunsten korrigierte und verleibte sich das Himalaja- Königreich Sikkim (1975) ein. Delhi intervenierte schließlich auch militärisch im Bürgerkrieg des Nachbarn Sri Lanka. Bürgerkriege plagten aber auch das eigene Land- mit Sikhs im Pandschab, die für einen unabhängigen Staat „Khalistan“ kämpften, mit Aufständischen in den abgelegenen nordöstlichen Bundesstaaten. Und kommunale Unruhen mit Tausenden von Opfern brechen landesweit immer wieder zwischen Hindus und Muslimen aus. Der Niedergang der nach fast einem halben Jahrhundert an der Macht verbrauchten Kongresspartei der Nehru- Gandhi- Dynastie brachte im März 1998 die hindu- nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) an die Regierung, die eine nach innen und außen forciert hinduistische Politik verfolgt. Nur 2 Monate nach ihrem Machtantritt katapultierte Premier Vajpayee Indien durch 5 unterirdische Atomwaffentests in die Reihe der erklärten Atommächte. Er löste damit, das Erzfeind Pakistan dem Beispiel sogleich folgte, auf dem Subkontinent ein ebenso kostspieliges atomares Wettrüsten aus- auf Kosten des Lebensstandards einer Bevölkerung, die in Indien um die Jahrtausendwende die Milliardengrenze überschreiten wird. Der Streit mit Pakistan um die Zugehörigkeit Kaschmirs kann jederzeit wieder offen ausbrechen- diesmal möglicherweise atomar. Separatistische Bestrebungen der Sikhs und anderer Minderheiten stellen ein weiteres Dauerproblem dar. 

Die wirtschaftlichen Erfolge und das Heranwachsen einer Mittelschicht haben auch neuen sozialen Sprengstoff geschaffen. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist noch größer geworden. Bei den vorgezogenen Neuwahlen zum indischen Unterhaus erreichte das bisherige Regierungsbündnis unter der Führung der Hindu-Partei BJP von Ministerpräsident Atal Bikari Vajpayee am 7.10.1999 die absolute Mehrheit der 543 Mandate. Die oppositionelle Kongress-Partei unter Sonia Gandhi, der Witwe des ehemaligen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi, musste das schlechteste Ergebnis nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 hinnehmen. Es war die dritte Parlamentswahl in dreieinhalb Jahren. Vajpayee schaffte es als erster Regierungschef seit zehn Jahren, nicht abgewählt zu werden. Die Regierungskoalition bestand zuletzt aus zwölf, meist regionalen Interessen verpflichteten Parteien. Vajpayee hatte im April 1999 nach nur 13 Monaten die parlamentarische Mehrheit verloren und stürzte über ein Misstrauensvotum. Jedoch scheiterte die in sich zerstrittene Kongresspartei mit dem Versuch, eine Regierung zu bilden, sodass Präsident Kocheril Raman Narayan das Unterhaus auflöste und Neuwahlen ansetzte. Diese gingen am 3.10.1999 zu Ende; sie hatten sich innerhalb eines Monats über fünf Wahltage erstreckt. Am 6.10. begann die Auszählung. Außenpolitisch steht die Regierung vor einer Entscheidung über den Beitritt Indiens zum Atomteststoppabkommen und vor Verhandlungen mit dem benachbarten Pakistan über den im Sommer 1999 wieder aufgeflammten Konflikt um Kaschmir. Mit der Bildung von drei neuen Bundesstaaten im Norden, die im Oktober 2000 offiziell in Kraft getreten ist, hat die Furcht in dem Milliarden-Einwohnerland vor blutigen Unruhen und Zerfall der weltweit größten Demokratie zugenommen. Schon verlangen Rebellengruppen mehr Souveränität innerhalb anderer Staaten, wie in Assam, für die sie schon seit Jahrzehnten kämpfen. Streit droht auch in dem zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan umkämpften Krisengebiet Kaschmir, wo Buddhisten eine souveräne Provinz Ladakh fordern. Dabei steckt vor allem wirtschaftliches Kalkül hinter der ersten Gebietsreform Indiens seit 30 Jahren: Kleine Verwaltungsgebilde haben sich als wirtschaftlich effektiv erwiesen. 

Die drei Bundesstaaten Chhattisgarh, Uttaranchal und Jharkhand werden aus den ökonomisch kranken Staaten im Norden Madhya Pradesh, Uttar Pradesh und Bihar abgetrennt, die bei den Sozialindikatoren Nahrung, Bildung und Gesundheit die schlechtesten Werte vorweisen. Gleichzeitig soll das Ungleichgewicht zwischen dem kleinsten und größten Staat, 340 zu 1 (Bevölkerung) und 63 zu 1 (Fläche) deutlich verringert werden. Trotz aller politischen Bedenken werden in Indien weitere Gebietsreformen nicht ausgeschlossen, sodass in den kommenden Jahren die Zahl der Bundesstaaten von nun 28 weiter steigen könnten. Indien hat am 14.12.2001 Moslemextremisten aus Pakistan für den Selbstmordanschlag auf das Parlament in Neu-Delhi verantwortlich gemacht, bei dem am 13.12.2001 zwölf Menschen getötet wurden. Man habe Beweise, dass der Anschlag das Werk der in Pakistan beheimateten Gruppe Lashkar-e-Tayyaba sei. Pakistan forderte daraufhin Indien auf, die Beweise auch vorzulegen. Die Regierung in Islamabad hatte den Anschlag offiziell verurteilt. Durch den Anschlag wurde der stetige Dauerkonflikt um das Kaschmirgebiet wieder verschärft. Hintergrundinformationen zur aktuellen Krise finden Sie hier, Informationen über das Dauerthema Kaschmir hier. Vor den Feiern zum indischen Nationalfeiertag am 19.01.2002 sind in der zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Region Kaschmir 11 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Wie die indische Nachrichtenagentur UNI meldete, stürmten in der Nacht 20 Mitglieder der militanten Moslemgruppe Lashkar-e-Toiba zwei Häuser eines Dorfes im Bezirk Poonch und töteten die Bewohner, die ihnen zuvor Unterschlupf verweigert hatten. Ungeachtet der ohnehin angespannten Beziehungen zu Pakistan hat Indien am 25.01.2002 eine für Atomsprengköpfe geeignete Rakete getestet. Die Rakete gilt als Schlüsselelement für Indiens atomare Abschreckung. Der Test solle die Glaubwürdigkeit der atomaren Abschreckung unterstreichen, teilte das Außenministerium mit. Er habe keine politische Botschaft vermitteln sollen. Verteidigungsexperten werteten den Test dennoch als Botschaft an Pakistan und die internationale Gemeinschaft, dass Indien im Kaschmir-Konflikt bei seiner entschlossenen Haltung bleiben werde. 

Seit einem Anschlag auf das indische Bundesparlament Mitte Dezember ist die Lage zwischen Indien und Pakistan extrem gespannt. Pakistan warf Indien vor, die Stabilität in der Region zu gefährden. Der Sprecher des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf, Generalmajor Rashid Qureshi, erklärte, Pakistan verurteile den Raketentest. Zur Frage, ob Pakistan mit einem eigenen Raketentest reagieren werde, sagte er: Pakistan befinde sich nicht in einem Rüstungswettlauf mit Indien, werde aber zu einer Entscheidung kommen, wenn Tests notwendig seien. Indien hat nach eigenen Angaben mehrere Länder, darunter Pakistan, China, die USA und Deutschland, von dem Raketenstart vorab informiert.

Staats- und Regierungsform

Mehrparteiensystem; Bundesrepublik; zwei gesetzgebende Organe.

Kleidung und Reisegepäck

Küche

Die indische Grundnahrung, die man auch im entlegensten Winkel bekommt, besteht aus Reis (Pullao – gekochter Reis, es gibt sehr viele verschiedene Reissorten in Indien und ebenso viele Namen dafür), Dahl (Linsenbrei), Gemüse und Chapati. Reis wird vielfach mit Safran gekocht, was ihm seine gelbe Farbe verleiht.

Chapati ist ein Fladenbrot, das aus Mais-, Weizen- oder anderem Mehl mit Wasser angerührt wird. Daraus werden flache Fladen geformt, die auf einer runden Platte über dem Feuer unter mehrmaligem Wenden gebacken werden. Neben den genannten Chapatis gibt es noch Puris, Paratha und Nan, alle ähnlich wie Brot:

Puris werden auch aus Mehl, Wasser, Salz gemacht. Im Unterschied zu den Chapatis wird Ghee, geschmolzene Butter, hinzugefügt. Der Teig wird dünn ausgerollt und anschließend in Öl schwimmend gebacken, wobei die Puris sich aufblähen. Lecker!

Paratha besteht aus Vollkornmehl, Wasser und Ghee. Zu Fladen geformt werden sie in der Pfanne geröstet. Es gibt sie auch mit allen erdenklichen Füllungen.

Nan ist ein Brot aus Hefeteig, das besonders häufig in Moslemgegenden gebacken wird.

Curry: Bei den Zutaten zum Reis kann man zwischen verschiedenen Curries aussuchen, z. B. Gemüsecurry, Fleisch-, Fisch- und Eiercurry. Curry ist nicht das bei uns bekannte Currygewürz, sondern eine in vielen Variationen auftretende Gewürzmischung bzw. die daraus hergestellte Sauce. Jede Hausfrau bereitet ihren Curry nach ihrem eigenen Rezept mit bis zu 300 Körnern und Kräutern selbst zu.

Als kleine Zwischenschleckereien sind Pakoras und Samosas sehr zu empfehlen. Pakora: z. B. Eggpakora: in Teig gewälzte Eier, die frittiert werden. Die Gemüsepakoras gibt es in zig Variationen. Samosas: Gemüse, meist Kartoffeln (Kartoffeln fallen in Indien ganz klar unter die Kategorie Gemüse), in Teigtaschen gefüllt und frittiert. Dosas: knusprig gebackene Teigrollen, gefüllt mit Gemüse, bis zu 50 cm lang! Halwa: farbige, kleine quadratische Süßigkeiten, mit Nüssen gefüllt und manchmal mit einer dünnen Haut essbaren Silbers überzogen.

Gulbas: dunkelbraune Bällchen aus dicker Milch, Zucker und etwas Mehl. Berfis werden aus Kokosmus, Mandeln und Pistazien hergestellt.

All diese Sachen sind meist sehr, sehr süß, also keine deutschen Mengen einkaufen! Auch bei der Auswahl von Obst gibt es keine Schwierigkeiten; verschiedene Bananensorten, Apfelsinen, Ananas, Papayas, Kiwis, Mangos und vieles mehr. Schälbare Früchte wegen der Hygiene bevorzugen!

Jede Region Indiens hat ihre eigenen Spezialitäten, die genauso unterschiedlich sind wie englisches und griechisches Essen. Wenn du also von Nordindien in den Süden kommst, gibt es viele neue Sachen, über die du dich wieder wundern kannst. Mir fällt mein erstauntes Gesicht ein, als ich zum ersten Mal an einem südindischen Bahnhof Frühstück bestellte. Der Kellner brachte Iddlis, das sind flache, dampfende Reiskuchen mit gewürztem Linsengemüse und frisch zubereitetem Chutney. Auch das Mittagessen in einem billigen Restaurant, wo außer uns nur Inder aßen, war nicht weniger überraschend. Wir bekamen ein Bananenblatt, das man mit Wasser etwas abwäscht, dann kam jemand mit einem Eimer, in dem sich verschiedene Gemüsecurries befanden. Von jedem Curry gab's einen Schlag fein säuberlich neben den Reis aufs Bananenblatt. Jeder konnte so viel Nachschlag haben wie er wollte, und nach dem Essen wurde das schmutzige Blatt mit den Resten in die Tonne für das Vieh geworfen: das ökologische Wegwerfgeschirr! Besteck gab es nicht. In Südindien heißt dieses Essen Thali. Mit der Zeit konnte ich die Inder verstehen, die sagen: 'Nur mit den Fingern schmeckt das Essen richtig gut.' Gemeint sind dabei natürlich nur die Finger der rechten Hand, die der linken werden für die entgegengesetzte Körperöffnung gebraucht! Die Kunst des Essens besteht nicht nur darin, das Essen mit den Fingern in den Mund zu bekommen (das sollte auch noch möglichst auf die indische Art sein, ohne die Finger dabei zu verschlucken), sondern auch in der richtigen Mischung der scharfen und weniger scharfen Curries. Gegen Schärfe hilft immer geraspeltes Kokosfleisch oder heißer Tee. Ein solches Mittagessen kostet vier bis acht Rupien.

Das Essen ist im Allgemeinen sehr scharf, was jedoch die Magensaftproduktion anregt, somit zu einer geregelten Verdauung beiträgt und manche Darminfektion infolge unsauberer Zubereitung vom Leibe hält. Kräftiges Salzen ist notwendig, damit der Körper genug Wasser binden kann, was man zusammen mit dem Salz in der Hitze schnell wieder ausschwitzt. Zu den Mahlzeiten trinkt man Wasser oder Chai (Tee). Mit Wasser sollte man wegen der Krankheitserreger sehr vorsichtig sein. Zu trinken gibt's neben Chai (Tee, 50 bis 100 Paisa) Kaffee (selten), Kokosmilchsaft (am billigsten), Lassi (Joghurt mit Milch oder Wasser), Softdrinks (sehr oft gepanscht und gesundheitsschädlich) und für den, der es nicht lassen kann – Bier. Die Prohibition wurde aufgehoben und gleichzeitig der Preis in einigen Bundesstaaten erhöht.

Harte Sachen: Fenny und Toddy werden aus Palmsaft, Arrak aus Reis oder Palmsaft destilliert.

In manchen Gegenden wird Sodawasser angeboten. Es ist auch zum Zähneputzen gut zu verwenden.

Zum Schluss noch etwas Allgemeines zur indischen Küche. Ich beziehe mich dabei auf Syed Abdullah und dessen Buch „Die indische Küche“, mit dem man sich schon vor der Indienreise aufs Essen einstellen kann. Die meisten Leute nehmen an, dass die indische Küche rein vegetarisch sei. Vegetarisch zu essen ist jedoch die Entscheidung jedes Einzelnen. Es gibt sogar sehr viele Fleischgerichte. Nur essen verschiedene Religionsgemeinschaften überhaupt kein oder unterschiedliches Fleisch. Hindus und Muslime können Lamm- oder Hammelfleisch sowie Geflügel und Fisch essen. Hindus essen auf keinen Fall Rindfleisch und die Muslime nie Schweinefleisch. Jainas sind oft strenge Vegetarier.

Quelle: http://destination-asien.de/

Netzspannung

Meistens 220 Volt Wechselstrom. Reisenden wird empfohlen, die Stromspannung zu überprüfen, bevor man ein elektrisches Gerät benutzt. Die Steckdosenformen variieren ebenfalls, sodass es ratsam ist, einen Satz von Adaptersteckern mitzunehmen, der in den meisten Elektrogeschäften zu haben ist.

Notruf

Polizei: 100

Feuerwehr: 101

Ambulanz: 102

Post

Postämter sind Montag bis Freitag 10 bis 17.00 Uhr und Samstag 10 bis 13.00 Uhr geöffnet, Hauptpostämter in den Metropolen sogar rund um die Uhr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Sicherheit

Eingeschränkte und geschützte Gebiete

1) Für Darjeeling, Assam, Meghalaya und Tripura ist keine Genehmigung mehr vorgeschrieben. Ausländische Touristen können diese Gebiete besuchen und sich dort frei aufhalten.

Eingeschränkte Gebiete

2) Dia Andamanen und Nicobar-Inseln (Municipal Area, Port Blair, Davelok Island, Long, Mayabunder, Diglipur, Rangat, Jolly Buoy, South Cinque, Red Skin, Mount Darriet und Madhuban) sowie Sikkim (Gangtok, Phodang, Rumtek, Pemayangtse).

3) Lakshadweep (Lakkadiven) – Nur im Rahmen einer sog. „Package Tour“ durch das Hotel Casino, Willingedon Island, Kochi-682035, Tel.: 0091-484-668221, Fax: 0091-484-668001.

4) Arunachal Pradesh, Manipur, Mizoram – Nur Gruppen von min. 4 Personen sind zugelassen, vorausgesetzt, dass die gesamte Reise gebucht ist und die Landesarrangements durch einen staatlich anerkannten indischen Reiseveranstalter vorgenommen werden.

Genehmigung in Indien durch: Alle „Foreigner's Registration Offices“ in Delhi, Mumbai, Kalkutta und Chennai oder durch indische Botschaften/Konsulate

5) Nagaland kann von Touristen besucht werden!

Im Zuge der Unterstützung der Nord Ost Region hat die Indische Regierung beschlossen, Tourismus in Nagaland zuzulassen. Bis vor kurzer Zeit war Nagaland verbotenes Gebiet. Touristen können nun die Bezirke Dimapur, Kohima, Mokokchong und Wokha für maximal zehn Tage in einer Gruppe von mindestens vier Personen besuchen. Die Begrenzung der Gruppe gilt nicht für Ehepaare.

Genehmigungen sind anzufordern bei: Ministry of Home Affairs. South Block. New Delhi. Under Secretary, Ministry of Home Affairs, Foreigner's Division, Lok Nayak Bhavan, Khan Market, New Delhi 110 003

Directorate of Tourism, Nagaland, Kohima

Phone: 0091 370 21607/ 22214/ 21945

Secretary, Tourism, Nagaland, Kohima

Fax: 0091 370 3306.

Quelle: databank.nedfi.com

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes..

Telefon

Vorwahl von Indien nach Deutschland: 0049, nach Österreich 0043, Schweiz 0041.

Vorwahl von Deutschland nach Indien: 0091.

Unterkünfte

 

 

Zeit

Im Winter + 4,5 Stunden, im Sommer + 3,5 Stunden.

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