Vereinigtes Königreich
Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland) ist ein auf den Britischen Inseln vor der Nordwestküste Kontinentaleuropas gelegener Staat.
Das Vereinigte Königreich (UK) besteht aus den Landesteilen England und den ehemals unabhängigen Einzelstaaten Wales und Schottland sowie dem Gebiet Nordirland. Über die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich soll ein Referendum entscheiden, das für den 18. September 2014 geplant ist.
Die Isle of Man und die Kanalinseln Guernsey und Jersey sind als autonomer Kronbesitz (crown dependency) direkt der britischen Krone unterstellt. Sie sind weder Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie, sondern stellen ein gesondertes Rechtssubjekt dar. Sie sind ebenfalls nicht Teil der Europäischen Union.
Das Vereinigte Königreich unterhält ferner Beziehungen zu fünfzehn Commonwealth Realms. Zu diesen souveränen Mitgliedstaaten des Commonwealth of Nations, die mit der britischen Krone in Personalunion verbunden sind, zählen Antigua und Barbuda, Australien, die Bahamas, Barbados, Belize, Grenada, Jamaika, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, die Salomonen, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen und Tuvalu.
Des Weiteren bestehen die 14 Überseegebiete, die ebenfalls nicht Teil des Vereinigten Königreiches sind, aber unter seiner Souveränität stehen: Anguilla, Bermuda, das Britische Antarktis-Territorium, die Britischen Jungferninseln, das Britische Territorium im Indischen Ozean, die Falklandinseln, Gibraltar, die Kaimaninseln, Montserrat, die Pitcairninseln, St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha, die Souveränen Militärbasen Akrotiri und Dekelia, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln sowie die Turks- und Caicosinseln.
Das Vereinigte Königreich zählt mit seinen etwa 64 Millionen Einwohner zum drittbevölkerungsreichsten Staat der Europäischen Union. Es ist Gründungsmitglied der NATO sowie der Vereinten Nationen und als Atommacht ständiges Mitglied des Sicherheitsrates sowie Mitgliedstaat der Gruppe der Acht.
Der Wahlspruch des Vereingten Königsreichs ist der Wahlspruch der britischen Monarchen. Er lautet Dieu et mon droit (Gott und mein Recht) und bedeutet, dass der König nur gegenüber Gott verantwortlich ist, aber keiner irdischen Macht oder einem anderen Monarchen (Gottesgnadentum).
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Englisch
regional: Kornisch, Irisch, Manx, Schottisch-Gälisch, Scots, Ulster Scots und Walisisch
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London
{tab Staatsform | info}
parlamentarisch-konstitutionelle Monarchie
{tab Regierungssystem | info}
parlamentarische Demokratie (Westminster-System)
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Königin Elisabeth II.
{tab Regierungschef | info}
Premierminister David Cameron
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244.820 km²
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63.705.000 (2012)
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260 Einwohner pro km²
{tab Bevölkerungsentwicklung | info}
+0,55 % pro Jahr
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1 Pfund Sterling (£ GBP) = 100 Pence
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God Save the Queen (Gott schütze die Königin! / Gott schütze den König!)
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UTC±0 WEZ
UTC+1 WESZ
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GB
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GB, GBR, 826
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.uk, .gb (ungenutzt)
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+44
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Staatsname
In Deutschland und Österreich lautet die amtliche Langform des Staatsnamens »Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland«, in der Schweiz »Vereinigtes Königreich von Grossbritannien und Nordirland«. In der Politik, den Medien und selbst der britischen Botschaft wird vereinfachend die Bezeichnung »Großbritannien« für das Vereinigte Königreich benutzt. Korrekt ist dies nicht, denn Großbritannien ist lediglich die größte der Britischen Inseln, auf der zweitgrößten – Irland – befinden sich Nordirland und die Republik Irland.
Häufig wird das Vereinigte Königreich wegen der über Jahrhunderte anhaltenden Dominanz auch einfach als »England« bezeichnet. Die Briten selbst sprechen von ihr Land als UK oder Britain. Britannia stammt übrigens von dem keltischen Begriff brith, was buntfarbig oder gefleckt bedeutet.
Geographie
Das Vereinigte Königreich besteht aus der Hauptinsel Großbritannien und etwa einem Sechstel der Insel Irland. Um die Hauptinsel verteilt liegen mehrere Inselgruppen mit über 1.000 kleineren Inseln. Die wichtigsten sind:
- Shetland und Orkney | nördlich von Schottland in der Nordsee
- die Äußeren und Inneren Hebriden | westlich von Schottland im Atlantischen Ozean
- Anglesey | nördlich von Wales in der Irischen See
- die Scilly-Inseln | südwestlich von England in der Keltischen See
- die Isle of Wight | vor der englischen Südküste im Ärmelkanal
Sowie die nicht zum Vereinigten Königreich gehörenden, jedoch der britischen Krone unterstehenden Inseln:
- die Isle of Man | westlich von Schottland in der Irischen See
- die Kanalinseln mit Guernsey, Alderney und Jersey | vor der Nordküste Frankreichs im Ärmelkanal
England
Den größten Teilstaat des Vereinigten Königreichs bildet England mit einer Fläche von 130.395 km2 und rund 53,5 Millionen Einwohnern. England nimmt etwa 57 % der Insel Großbritanniens ein und besteht zum größten Teil aus Tiefebenen, die von Hügelketten durchzogen sind. Die Tees-Exe Line, eine zwischen den Flüssen Tees in Yorkshire und Exe in Devon gezogene imaginäre Linie, unterteilt England in zwei unterschiedliche Regionen.
Der Nordwesten und der Norden sind geprägt von Mittelgebirgen zu denen die Cumbrian Mountains und die Pennines gehören. Südlich an die Pennines schließt sich der Peak District in Mittelengland an. Weitere Mittelgebirge sind Dartmoor und Exmoor im äußersten Südwesten.
Im Süden und entlang der Ostküste liegen bedeutend flachere Hügelzüge wie die Kalksteinhügel der Yorkshire Wolds, der Lincolnshire Wolds, der Cotswolds und der Isle of Purbeck. Die Südenglischen Kreideformationen bestehen aus den Salisbury Plain, Chiltern Hills, North Downs und South Downs. Der höchste Berg Englands ist mit 978 Metern der Scafell Pike in den Cumbrian Mountains.
Die wichtigsten Flüsse sind Themse, Severn, Trent, Great Ouse und Humber. Die größten Städte London, Birmingham, Manchester, Sheffield, Liverpool, Leeds, Bristol und Newcastle-upon-Tyne.
Wales
Westlich an England grenzt Wales mit 20.779 km2 und mehr als drei Millionen Einwohnern. Das Land besteht fast gänzlich aus Mittelgebirgen, wobei die Erhebungen von Norden nach Süden generell niedriger werden. Höchster Berg ist der Snowdon mit 1.085 Metern. Nach diesem ist Snowdonia benannt, das nördlichste der drei walisischen Gebirge. Im zentralen Landesteil liegen die Cambrian Mountains, daran anschließend in Südwales die Brecon Beacons.
Der mit 354 km längste Fluss des Vereinigten Königreichs, der Severn, entspringt in Zentralwales in den Cambrian Mountains. Der größte Teil der Bevölkerung konzentriert sich auf einen schmalen Küstenstreifen entlang des Bristolkanals im Süden mit den Städten Cardiff, Newport und Swansea sowie auf die vom Küstenstreifen abzweigenden südwalisischen Täler.
Schottland
Schottland ist 78.772 km2 groß und zählt rund 5,3 Millionen Einwohner. Es umfasst den nördlichen Teil Großbritanniens und besteht aus drei Teilen: den Highlands im Norden und Westen, dem Central Belt im Zentrum und den Southern Uplands im Süden. Der höchste Berg Schottlands und ganz Großbritanniens ist der im Westen gelegene, 1.344 m hohe Ben Nevis bei Fort William.
Durch die zerklüftete Landschaft der Highlands entstanden viele Seen und teils tief eingeschnittene Meeresarme, die in Schottland gleichermaßen als Loch bezeichnet werden. Die bekanntesten sind der Loch Ness mit 56 km2 und der Loch Lomond mit 71 km2.
Schottland westlich vorgelagert ist die Inselgruppe der Hebriden, deutlich getrennt in die Äußeren und Inneren Hebriden, die gleichsam für das schottische Hauptland einen Wall vor dem Atlantik bilden. Nördlich liegen die Inselgruppen der Orkneys und deutlich weiter entfernt die Shetland-Inseln.
Im Central Belt zwischen Edinburgh und Glasgow konzentriert sich der größte Teil der Bevölkerung, und hier in den Ballungsgebieten der Großstädte Glasgow, Edinburgh und Dundee. Einzige Großstadt außerhalb dieser Region ist Aberdeen an der Nordostküste. Am südlichsten liegen die dünn besiedelten Southern Uplands; sie erstrecken sich entlang der englischen Grenze von der Irischen See bis zur Nordsee. Central Belt und Southern Uplands werden zusammen auch als Lowlands bezeichnet.
Die Westküste Schottlands ist aufgrund der vielen vorgelagerten Inseln und zahlreicher tief in das Landesinnere reichender Fjorde (Firths) stark zergliedert. Die bekanntesten Meeresarme sind der Firth of Clyde und der Solway Firth. Die Ostküste ist wenig zergliedert, mit Ausnahme des Firth of Forth, des Firth of Tay und des Moray Firth.
Nordirland
Nordirland ist mit 13.843 km2 der kleinste Teilstaat des Vereinigten Königreichs. Rund 1,8 Millionen Einwohner leben hier im nordöstlichen Teil der Insel Irland. Das einzige Mittelgebirge sind die im Südosten gelegenen Mourne Mountains, der höchste Berg ist mit 849 Metern der Slieve Donard. Ungefähr in der Mitte Nordirlands liegt der Lough Neagh, mit einer Oberfläche von 388 km2 der größte Binnensee der Britischen Inseln. Die größten Städte sind Belfast mit rund 280 Tausend und Derry mit 85 Tausend Einwohnern.
Klima
Das Vereinigte Königreich liegt ganz in der gemäßigten Klimazone. Das Klima ist feucht und aufgrund des Golfstroms wärmer als in Gebieten gleichen Breitengrades. Aufgrund der Lage des Landes in der Konvergenzzone von kalter polarer und warmer tropischer Luft ist das Wetter sehr unbeständig. Im Süden und Osten ist es allgemein wärmer und trockener als im Norden und Westen des Landes. Die Regenmenge beträgt im Norden durchschnittlich 1.000 mm und im Süden 700 mm pro Jahr. Am feuchtesten ist es in den westlichen Highlands mit über 3.000 mm, am trockensten in Essex mit durchschnittlich 600 mm jährlich. Im Vergleich dazu betragen die durchschnittlichen Regenmengen in Berlin 570 mm, in Köln 798 mm und in München 967 mm pro Jahr.
Während zwei Dritteln des Jahres ist der Himmel bewölkt, sodass die durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer relativ gering ist. An der englischen Südküste beträgt diese zwischen 1.750 und 2.100 Stunden, im westlichen Teil Schottlands oft weniger als 1.000 Stunden. Das Land ist relativ selten von Naturkatastrophen betroffen, vor allem im Winter können jedoch starke Sturmwinde (bis zu Orkanstärke) und Überschwemmungen auftreten. Nebel tritt vor allem im Winter in den bergigen bzw. hügeligen Regionen sowie an der Küste auf.
Die höchste im Vereinigten Königreich gemessene Temperatur war 38,5 °C am 10. August 2003 bei Faversham in Kent, etwa 70 Kilometer östlich von London. Der tiefste Temperatur wurde am 30. Dezember 1995 im nordschottischen Altnaharra in Sutherland mit −27,2 °C gemessen. Da die Durchschnittstemperatur auch im Winter meist über dem Gefrierpunkt liegt, fällt nur wenig Schnee. Ausnahme sind die schottischen Highlands, wo während einigen Wochen die Schneedecke dick genug ist, um Wintersport ausüben zu können.
Flora und Fauna
Der früher weit verbreitete Laub- und Mischwald ist aufgrund von Raubbau und Landwirtschaft auf 8 % der Fläche des Vereinigten Königreichs geschrumpft. Die Gebirge sind mit Mooren und Heiden bedeckt.
Wild lebende Großsäugetiere sind Rothirsche und Rehe sowie die eingebürgerten Damhirsche, Sikahirsche und Wasserrehe. Der ehemals heimische Wolf wurde im 19. Jahrhundert ausgerottet, das Wildschwein bereits im Mittelalter. In Exmoor, auf den Shetland-Inseln und im New Forest gibt es halbwilde Ponys. Das Eichhörnchen wird durch das ausgesetzte nordamerikanische Grauhörnchen verdrängt. In Südengland lebt das ebenfalls eingebürgerte Benett-Känguru; eine weitere ursprünglich nicht heimische Säugetierart ist der Mink, ein nordamerikanischer Verwandter des Nerzes. In den Küstenregionen leben Seehunde und Kegelrobben.
Die Pflanzen- und Tierwelt Nordirlands entspricht in weiten Teilen der der britischen Hauptinsel. Einzig eine Spezies wilder Orchideen (Spiranthes stricta) stellt eine Besonderheit dar, die in den Tälern der Nebenflüsse des Upper und Lower Bann zu finden ist.
Bevölkerung
Im Vereinigten Königreich lebten im Jahre 2013 63,76 Millionen Einwohner. Davon 84,0 % in England, 8,3 % in Schottland, 4,8 % in Wales und 2,9 % in Nordirland.
Sprachen
Das Vereinigte Königreich hat keine Amtssprache, Englisch ist jedoch de facto offizielle Sprache und wird von 95,5 % der Bevölkerung als einzige Landessprache verwendet. Als Hochsprache gilt die so genannte Aussprachevariante der Received Pronunciation, die hauptsächlich im Süden des Landes, in der Region um London, im Alltag gesprochen wird. Dies ist auch das Englisch, dass in den meisten Schulen Deutschlands unterrichtet wird. Allerdings haben zwei Teilstaaten offizielle Sprachen: In Wales sind sowohl Englisch als auch Walisisch offizielle Sprachen. In Schottland wird seit 2005 die schottisch-gälische Sprache neben Englisch als offizielle Amtssprache anerkannt. In Nordirland sind Irisch und Ulster Scots offiziell anerkannte Minderheitensprachen. Daneben gibt es im Vereinigten Königreich diverse lokale Dialekte des Englischen, die aber keinen offiziellen Status haben und meist rein mündlicher Natur sind. Noch bis in die jüngste Vergangenheit hinein empfand man Dialekte und dialektal gefärbte Aussprache im klassenbewussten Königreich als sozialen Makel.
Die Minderheitensprachen sind durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt und geschützt. In Schottland sind dies die Scots sowie die schottisch-gälische Sprache, in Cornwall die kornische Sprache, in Nordirland das Ulster Scots sowie die irische Sprache. Walisisch genießt in Wales Gleichberechtigung mit Englisch. Im Vereinigten Königreich wird als Gebärdensprache der Hörgeschädigten die sogenannte British Sign Language verwendet.
Ethnische Gruppen
Die Bevölkerung des Vereinigten Königreiches wird, unabhängig von der Staatsbürgerschaft, nach ethnischen Gruppen (ethnic groups/races) erfasst: Unterteilt wird in Weiße (Whites), also Engländer, Waliser, Schotten, Iren sowie der relativ geringen Anzahl Einwanderer aus Ost- und Südeuropa, Schwarze (Black) und Asiaten (Asian). Diese Einteilung beruht nicht auf einer wissenschaftlichen Einstufung gemäß einer Rassentheorie, sondern auf einer subjektiven Selbstzuschreibung. Bei der Volkszählung 2001 wurden auch die Chinesen (Chinese) als separate Gruppe erfasst. 92,1 % der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs sind Weiße. Daneben gibt es eine Minderheit von 7,9 %, die sich aus verschiedenen nicht-weißen Ethnien zusammensetzt. Zu über 50 % sind ihre Angehörigen im Vereinigten Königreich selbst geboren worden. Der relativ große Anteil der nicht-weißen Menschen erklärt sich vornehmlich aus Einwanderungsbewegungen aus ehemaligen britischen Kolonien in der Karibik, Afrika und aus dem indischen Subkontinent, insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren.
1,1 Millionen Menschen sind Black Caribbean bzw. Black African. Der Großteil kam in den 1950er Jahren, in der Hoffnung auf Arbeit und um der schlechten Lebensqualität in ihren Heimatländern zu entfliehen. Die meisten aus Jamaika, Dominica sowie Trinidad und Tobago. Bei der letzten Volkszählung 2001 wurden 1.148.738 Menschen gezählt (davon 565.876 aus dem karibischen Raum und 485.277 aus Afrika), was etwa 2,1 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Zur Volkszählung 2011 stieg diese Zahl auf 1.877.000, vor allem durch Einwanderung aus afrikanischen Staaten wie Ghana, Nigeria Somalia und dem Kongo.
2001 lebten über eine Million Inder in Großbritannien. Diese stellen die größte Einwanderergruppe aus einem einzigen Land. Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt 1,8 %. Bei der letzten Volkszählung (2001) wurden 1.053.411 Menschen gezählt. Obwohl sie als eine einzige Minderheitengruppe zusammengefasst werden, gibt es weitere Unterschiede innerhalb derselben. 45 % der britischen Inder sind Hindus, die Sikhs folgen mit 29 % und an dritter Stelle die indischen Muslime mit 13 %. Diverse Gründe haben die Inder dazu veranlasst, ins Vereinigte Königreich auszuwandern; neben wirtschaftlichen Gründen wie Armut, Arbeitssuche oder dem Wunsch nach einem höheren Lebensstandard spielt auch politische Verfolgung eine Rolle.
Pakistaner sind die zweitgrößte südasiatische Minderheit. 2001 lebten 747.285 Pakistaner in Großbritannien. Sie kamen mit Seefahrern ins Vereinigte Königreich und suchten dort für kurze Zeit Arbeit, um Geld für ihre Familien zu verdienen, und um dann wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Viele von ihnen aber blieben im Vereinigten Königreich. Der größte Teil der Pakistaner sind Anhänger des Islam.
Weitere Minderheiten sind Bangladescher (ca. 300 Tsd.) , Chinesen (ca. 250 Tsd.) und Singhalesen (150 Tsd.).
Unter dem englischen Begriff Gypsy oder Traveller versteht man eine Vielzahl ethnischer Minderheiten. Die Minderheit, die den traditionellen Zigeunern in ihrer Lebensweise am nächsten kommt, sind die Roma, deren Ursprung in Nordindien liegt. Die Hauptprobleme der Roma und auch der relativ wenigen britischen Sinti sind Diskriminierung, Armut und eine hohe Kindersterblichkeitsrate.
Insgesamt lebten 2011 nach EU-Angaben im Vereinigten Königreich etwa 4,02 Millionen Ausländer, das sind 6,6 % der Bevölkerung, was etwa dem EU-Durchschnitt entspricht. Fast alle Einwanderer aus ehemaligen Kolonien und deren Nachfahren haben die britische Staatsbürgerschaft angenommen.
Religionen
Etwa 60 % der Einwohner des Vereinigten Königreichs verstehen sich als Christen. Wie in anderen Ländern auch, ist die Kirchenmitgliedschaft nicht mit der Religionszugehörigkeit gleichzusetzen. Genaue Statistiken der Kirchenmitgliedschaft sind schwer zu erstellen, da man im Vereinigten Königreich gewöhnlich nur dann offiziell Mitglied einer Kirche wird, wenn man sich über den gelegentlichen Gottesdienstbesuch hinaus am Gemeindeleben beteiligt. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 1995 fühlen sich ca. 27 Millionen (45 %) der anglikanischen Kirche zugehörig, 11 Millionen (19 %) anderen protestantischen Kirchen und nur knapp 6 Millionen (10 %) der katholischen Kirche.
Zu den großen Kirchen (grob nach Größe und Einfluss geordnet) zählen
- in England die
- Church of England (anglikanisch) – Kirchenoberhaupt (Supreme Governor of the Church of England) ist der jeweils regierende britische Monarch
- römisch-katholische Kirche mit der Bischofskonferenz von England und Wales
- United Reformed Church (reformiert)
- und die Methodist Church of Great Britain in England, Wales und Schottland
- in Wales die
- Church in Wales (anglikanisch)
- römisch-katholische Kirche
- Presbyterian Church of Wales (“calvinistisch-methodistisch”)
- United Reformed Church (reformiert)
- in Schottland die
- Church of Scotland (reformiert/presbyterianisch)
- römisch-katholische Kirche mit der Schottischen Bischofskonferenz
- United Reformed Church (reformiert) (in Schottland entstanden aus der Congregational Union bzw. Church und anderen reformierten Gemeinden)
- Scottish Episcopal Church, Mitgliedskirche der Anglikanischen Gemeinschaft
- in Nordirland die
- Church of Ireland (anglikanisch)
- römisch-katholische Kirche mit der Irischen Bischofskonferenz (Irish Bishops’ Conference)
- Presbyterian Church in Ireland
- sowie weitere presbyterianische Kirchen
Muslime, Hinduisten, Sikhs und andere Religionen verteilen sich wie folgt:
Islam (Muslime) | 1.625.700 – 2,7 % |
Hindu | 559.000 – 1,0 % |
Sikhs | 336.000 – 0,6 % |
Juden | 267.000 – 0,5 % |
Buddhisten | 152.000 – 0,3 % |
andere | 179.000 – 0,3 % |
Über neun Millionen Einwohner gehören keiner Religion an.
Geschichte
In der Antike war fast ganz Großbritannien, abgesehen vom Gebiet des heutigen Schottlands, rund 350 Jahre lang von den Römern besetzt. Als diese sich zurückzogen, bildeten sich mehrere kleine Königreiche, die von den eingewanderten Angeln und Sachsen, Jüten und später auch von den Normannen beherrscht wurden. Die keltische Urbevölkerung wurde in die westlichen Randgebiete verdrängt. Im 10. Jahrhundert entstanden die voneinander unabhängigen Königreiche Schottland und England. 1066 eroberten französisierte Normannen aus der Normandie die Insel und prägten sie für die folgenden Jahrhunderte.
Wales, das seit 1284 unter der Kontrolle Englands war, wurde mit der Act of Union 1536 Teil des Englischen Königreichs. Mit der Act of Union 1707 wurden die Königreiche Schottland und England zum Königreich Großbritannien vereinigt; beide Staaten hatten seit 1603 durch Personalunion denselben Monarchen. Die Act of Union 1800 vereinigte das Königreich Großbritannien mit dem Königreich Irland, das von 1169 bis 1603 mehr und mehr unter englische Kontrolle geraten war. Durch diese Verschmelzung entstand das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland. 1922 bildeten 26 irische Grafschaften den Irischen Freistaat (ab 1937 Éire, ab 1949 Republik Irland). Die restlichen 6 Grafschaften in der Provinz Ulster verblieben beim Vereinigten Königreich. Der heutige Staatsname Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland wird seit 1927 verwendet.
Am 21. November 1806 verhängte Napoleon eine Kontinentalsperre über die britischen Inseln. Sie blieb bis 1814 in Kraft. Sie sollte Großbritannien mit Mitteln des Wirtschaftskrieges in die Knie zwingen und die französische Wirtschaft gegen europäische und transatlantische Konkurrenz schützen. Großbritannien erschloss sich neue Absatzmärkte, insbesondere in Nordamerika.
Das Vereinigte Königreich, die dominierende Industrie- und Seefahrtsnation im 19. Jahrhundert, spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der parlamentarischen Monarchie, in Literatur und Wissenschaft. Großbritannien trat über viele Jahrhunderte für ein Mächtegleichgewicht auf dem europäischen Kontinent ein (Pax Britannica) und schloss dafür wechselnde Bündnisse. Auf seinem Höhepunkt umfasste das Britische Weltreich zwei Fünftel der Landfläche der Erde, die in vielen Kriegen erobert worden waren. Durch die beiden Weltkriege verlor das Land seine Weltmachtstellung, obwohl es beide Male auf der Siegerseite stand. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Reich bis auf einige kleine Reste aufgelöst (Dekolonisation: Britisch-Indien wurde im August 1947 unabhängig, die Staaten Indien und Pakistan entstanden; in Afrika wurden z. B. am 26. Juni 1961 Britisch-Somaliland und am 1. Oktober 1961 Nigeria unabhängig). Das Vereinigte Königreich sah sich gezwungen, sich mehr Kontinentaleuropa zuzuwenden; es hält sich aber bis heute bei der Integration zurück. Das Land ist zwar Mitglied der Europäischen Union, hat aber den Euro wegen innenpolitischer Widerstände und Einfluss von Quantum Funds auf dem Devisenmarkt nicht eingeführt. Im Zuge einer Verfassungsreform (z. B. Scotland Act 1998) erhielten Schottland, Wales und Nordirland 1999 eigene Parlamente.
Politik
Das Vereinigte Königreich ist formal eine konstitutionelle Monarchie, da der britische Monarch theoretisch die Regierung absetzen kann, in der Praxis aber aufgrund eines jahrhundertelangen Gewohnheitsrechts nicht von diesem Recht Gebrauch macht. Es handelt sich daher de facto um eine parlamentarische Monarchie, da auch das Parlament das Recht hat, die Regierung abzusetzen. Das Staatsoberhaupt ist Königin Elisabeth II., der Regierungschef ist seit 2010 Premierminister David Cameron, er steht dem Kabinett Cameron vor. Das Parlament besteht aus dem House of Lords (Oberhaus) sowie dem House of Commons (Unterhaus). Die Mitglieder des House of Lords sind heute größtenteils Angehörige des nichterblichen Verdienstadels, einige Adelige mit vererblichen Adelstiteln sowie 26 anglikanische Bischöfe. Die Abgeordneten des House of Commons werden nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt. Das demokratisch legitimierte House of Commons ist der heutzutage dominierende Zweig des Parlaments, in dem alle Gesetze eingebracht und verabschiedet werden. Aufgrund der parliamentary sovereignty ist das Parlament, neben der Königin (de facto die Regierung), die einzige gesetzgebende Institution in Großbritannien. Die Parlamentssouveränität ist zudem der Grund, weshalb es keine Verfassungsgerichtsbarkeit gibt.
Die Magna Carta bildete das erste Staatsgrundgesetz (1215), allerdings räumte sie nur einer kleinen Oberschicht von Adligen (Council of Barons) gewisse Rechte ein. Dennoch bleibt Großbritannien das Land Europas mit der ältesten demokratischen Tradition, da das Parlament spätestens seit der Glorious Revolution (1688/89) und der damit verbundenen Bill of Rights stetig an Bedeutung gewonnen hat.
Eine geschriebene Verfassung gibt es nicht, de jure hat jedes Gesetz Verfassungsrang, da grundsätzlich alle Gesetze gleichwertig sind und das Parlament das Recht hat (parliamentary sovereignty), jedes bestehende Gesetz zu ändern oder abzuschaffen. Es gibt allerdings Gesetze mit De-facto-Verfassungsrang, wie beispielsweise die Bill of Rights. Grundsätzlich gilt, dass große Ausgestaltungsfreiräume für Gesetze bei den Gerichten liegen (common law), da das britische Rechtssystem auf dem Prinzip des Gewohnheitsrechts (conventions) und der richtigen Auslegung von Präzedenzfällen (common law) durch Gerichte fußt.
Verwaltungsgliederung
Wales, Schottland und Nordirland besitzen seit den 1990er Jahren eigene Landesteilparlamente und -regierungen mit einem sogenannten Ersten Minister als Chef (vergleichbar einem Ministerpräsidenten in Deutschland oder einem Landeshauptmann in Österreich). England besitzt keine Landesverwaltung. Die Bildung einer Northern Assembly (Nordenglische Versammlung) wurde in einem Referendum am 4. November 2004 von den Wählern mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Aufgaben einer Staatsspitze Englands werden von Parlament und Regierung des Vereinigten Königreiches mit wahrgenommen. Dabei ist es inzwischen üblich geworden, dass sich im Parlament die Abgeordneten der anderen Landesteile enthalten, wenn eine Entscheidung nur England betrifft.
Die unteren Verwaltungsebenen sind seit dem späten 19. Jahrhundert mehrmals neu strukturiert worden, weitere Veränderungen sind in der Zukunft zu erwarten. Traditionell bestand England seit dem Mittelalter aus 39, Schottland aus 34, Wales aus 13 und Nordirland aus sechs Grafschaften (counties). Heute gibt es in England 27 Grafschaften mit Verwaltungsfunktion, 56 Unitary Authorities, sechs Metropolitan Counties sowie Greater London. Wales ist in 22 und Schottland in 32 Unitary Authorities gegliedert. In Nordirland gibt es 26 Distrikte, die ebenfalls den Status einer Unitary Authority besitzen. Die Namen der alten Grafschaften werden aber im Alltagsgebrauch aller Landesteile oft weiterhin verwendet.
Abhängige Gebiete (Britische Überseegebiete):
- Akrotiri und Dekelia (Militärbasen auf Zypern)
- Anguilla
- Bermuda
- Britische Jungferninseln
- Britisches Antarktis-Territorium
- Britisches Territorium im Indischen Ozean
- Falklandinseln
- Gibraltar
- Kaimaninseln
- Montserrat
- Pitcairninseln
- St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha
- Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
- Turks- und Caicosinseln
Gebiete, die nur der britischen Krone unterstehen und nicht dem Vereinigten Königreich (Crown dependencies):
- Kanalinseln
- Man
Beide haben eigene Legislativen und Rechtssysteme, werden jedoch im Bereich Verteidigung und internationale Beziehungen von der britischen Regierung vertreten. Der britische Monarch ist nicht nur Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs, sondern auch einer ganzen Reihe weiterer, unabhängiger Commonwealth-Staaten.
Verkehr
Das Verkehrsnetz orientiert sich in Nord-Süd-Richtung und geht hauptsächlich radial von London aus. Im Straßenverkehr wird links gefahren, im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern. Das Straßennetz ist rund 388.000 Kilometer lang. Davon sind rund 3.500 km Autobahnen, die seit den 1950er Jahren errichtet worden sind. Neben den Autobahnen gibt es auch ein dichtes Netz von vierspurigen richtungsgetrennten Fernstraßen.
Das seit 1994 privatisierte Schienennetz des Vereinigten Königreichs besteht aus zwei voneinander unabhängigen Teilnetzen, in Nordirland und auf Großbritannien. Seit 1994 ist Letzteres durch den Eurotunnel mit dem europäischen Festland verbunden. Das nordirische Netz ist mit jenem in der Republik Irland verbunden. Das Schienennetz ist insgesamt 16.878 Kilometer lang, über die Hälfte weniger als noch in den 1950er Jahren.
Das Vereinigte Königreich ist eine der wichtigsten Drehscheiben des Weltluftverkehrs. Das gesamte Fluggastaufkommen ist mit rund 200 Mio. Passagieren pro Jahr (davon 125 Mio. auf den Londoner Flughäfen) das größte Europas. Größter Flughafen des Landes ist London-Heathrow, gefolgt von London-Gatwick und dem Manchester Airport.
Durch die Insellage des Landes, die räumliche Trennung Nordirlands vom restlichen Staatsgebiet und die vielen vorgelagerten Inseln besitzt die Seeschifffahrt traditionell eine große Bedeutung. Die wichtigsten Häfen sind Felixstowe, Tilbury, Southampton und Teesport.
Wirtschaft
Das Vereinigte Königreich zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Die britische Wirtschaft ist der Ursprung des sogenannten angelsächsischen Kapitalismus, der auf den Prinzipien der Liberalisierung, des freien Marktes, niedriger Besteuerung und geringer Regulierung beruht. Das Land hat das weltweit sechstgrößte Bruttoinlandsprodukt (BIP), nach Deutschland und Frankreich das drittgrößte in Europa. Bei der Kaufkraftparität (KKP) liegt es auf dem siebten Platz.
Die Industrielle Revolution hatte ihren Ursprung im Vereinigten Königreich. Zu Beginn gab es eine Konzentration auf die Schwerindustrie, vor allem den Schiffbau, den Kohlebergbau, die Stahlproduktion und die Textilienherstellung. Das weltumspannende Reich schuf einen Überseemarkt für britische Produkte, was es dem Land erlaubte, während des 19. Jahrhunderts den internationalen Handel zu kontrollieren. Als sich aber auch andere Staaten industrialisierten und die Landwirtschaft keine überschüssigen Arbeitskräfte mehr stellen konnte, folgte im Verlaufe des gesamten 20. Jahrhunderts der langsame Niedergang der Schwerindustrie. Der Dienstleistungssektor hingegen wuchs ständig an und hat nun einen Anteil von 73 % am BIP.
Dominiert wird der Dienstleistungssektor von den Finanzdienstleistungen, insbesondere Banken und Versicherungen. Die City of London mit ihren privilegierten Sonderrechten ist der größte Finanzplatz der Welt. Die City ist Sitz der London Stock Exchange, von Lloyd’s of London, der Bank of England und zahlreichen Banken wie HSBC, Citigroup und Barclays. Aufgrund ihres Charakters als Offshore-Finanzplatz besitzt die City of London die größte Konzentration von ausländischen Bankniederlassungen in der Welt. Die schottische Hauptstadt Edinburgh ist der fünftgrößte Finanzplatz Europas und Hauptsitz bekannter Unternehmen wie Royal Bank of Scotland und HBOS.
Ebenfalls von großer Bedeutung ist der Tourismus; mit über 27 Millionen Touristen pro Jahr ist das Vereinigte Königreich die sechstwichtigste Touristendestination der Welt.
Die industrielle Fertigung hat heute noch etwa einen Anteil von einem Sechstel am BIP. Ein bedeutender Zweig ist die Automobilindustrie, wenn auch alle Unternehmen mittlerweile in ausländischer Hand sind. Die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie wird dominiert von BAE Systems und Rolls-Royce hat einen bedeutenden Anteil an der weltweiten Raumfahrtindustrie. Ein weiteres wichtiges Standbein sind die chemische und die pharmazeutische Industrie.
Die britische Landwirtschaft ist im europäischen Vergleich klein, mit einem Anteil von 0,9 % am BIP. Hingegen besitzt das Land große Reserven an Kohle, Erdgas und Erdöl. Die Industrielle Förderung der Bodenschätze trägt zu 10 % zum BIP bei, was für einen Industriestaat ein außerordentlich hoher Anteil ist. Allerdings dürfte dieser Anteil trotz steigender Rohstoffpreise sinken, da die Förderung von Kohle, Erdgas und Erdöl ihren Höhepunkt etwa 2000 erreicht hat. Seit 2005 ist Großbritannien Nettoimporteur von Erdöl und die Fördermenge betrug 2010 nur noch 45,9 % verglichen mit der 1999 erreichten Höchstmenge. Erdgas und Kohle müssen seit einigen Jahren ebenfalls in immer größeren Mengen importiert werden. Bedeutende weltweit tätige britische Unternehmen dieser Branche sind unter anderem BP und Royal Dutch Shell.
Kultur
Medien
Im Vereinigten Königreich gibt es ein vielfältiges Angebot an Medien, die aufgrund der Verbreitung der englischen Sprache auch international einen großen Einfluss besitzen.
Die BBC ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Landes und zugleich die älteste und größte der Welt. Sie wird durch obligatorische Rundfunkgebühren und teilweise durch Werbung finanziert und betreibt mehrere Fernseh- und Hörfunkstationen, sowohl im Inland als auch im Ausland. BBC World, der internationale Nachrichtenkanal der BBC, wird in die ganze Welt ausgestrahlt und die Radiostation BBC World Service sendet Programme in 33 verschiedenen Sprachen. Die wichtigsten Konkurrenten des BBC sind ITV, Channel 4, Five und BSkyB.
Auch beim Hörfunk dominiert die BBC, die zehn landesweite und über 40 lokale Stationen betreibt. Die beliebteste Radiostation, gemessen an den Zuhörerzahlen, ist BBC Radio 2, gefolgt von BBC Radio 1. Darüber hinaus gibt es mehr als 200 kommerzielle Radiostationen, die hauptsächlich lokal verankert sind. Die größten privaten Stationen sind Virgin Radio, Classic FM und talkSPORT. Das mit Abstand bedeutendste Lokalradio ist Capital Radio aus London.
Bis vor wenigen Jahren unterschied man bei den britischen Zeitungen strikt zwischen Broadsheet-Zeitungen mit Artikeln von hoher Qualität und den Tabloid-Zeitungen, die im Boulevard angesiedelt sind. Aufgrund der größeren Lesefreundlichkeit haben aber zahlreiche quality newspapers vom Broadsheet- auf das Tabloidformat umgestellt, sodass zumindest diese Unterscheidung weggefallen ist. Die höchste Auflage aller britischen Zeitungen hat das von Montag bis Samstag erscheinende Boulevardblatt The Sun, während ihre Schwesterzeitung News of the World bis zu ihrer Einstellung am 10. Juli 2011 den Sonntagszeitungsmarkt dominierte. Die höchste Auflage bei den sogenannten Qualitätszeitungen haben The Daily Telegraph und The Times, die im politischen Spektrum rechts der Mitte stehen, sowie The Guardian, das links der Mitte steht. Führende Wirtschaftszeitung ist die Financial Times.
Der Nutzung von Social Media kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite der Social Networks betrug im Januar 2011 27,2 Millionen der im Vereinigten Königreich lebenden Personen.
Sport
Sport spielt eine bedeutende Rolle im Vereinigten Königreich. Bei den einzelnen Sportarten sind jedoch teilweise deutliche regionale und soziale Unterschiede zu erkennen. In weiten Teilen der englischen und schottischen eher unteren sozialen Schichten (working class) ist Fußball mit deutlichem Abstand die beliebteste Mannschaftssportart, wohingegen in Wales und in mittleren und höheren sozialen Schichten (upper class) Englands und Schottlands Rugby Union meist der Mannschaftssport Nummer eins ist. Cricket ist ebenfalls traditionell ein eher sozial elitärerer Sport. Diese Gegebenheiten haben meist historische Ursachen. So war es in den englischen Arbeitervierteln der Großstädte ohne Rasenflächen nicht möglich, Rugby zu spielen, für Fußball dagegen bedurfte es nur eines Hinterhofs. Die höheren Schulen der Upper Class verfügten allesamt über Rasenplätze, auf denen man Rugby und Cricket spielen konnte. Im Laufe der Zeit wurde der jeweilige Sport auch eine Möglichkeit der Identifikation mit seiner Klasse. Gerade wenn man auf die Zuschauerränge eines Rugby- und eines Fußballspiels beispielsweise der englischen Nationalmannschaften schaut, erkennt man heute deutliche Unterschiede im Klientel. Gewalt unter und durch Fans war lange im englischen Fußball ein enormes Problem, hat im Rugby jedoch nie eine Rolle gespielt.
Eine weitere beliebte Mannschaftssportart ist Rugby League. Bedeutende Einzelsportarten sind Leichtathletik, Fechten, Darts, Golf, Motorsport und Pferderennen. Das Regelwerk vieler bedeutender Sportarten entwickelte sich im Vereinigten Königreich. Dazu gehören unter anderem Fußball, Tennis, Squash, Golf, Boxen, Rugby, Cricket, Snooker, Billard, Badminton und Curling.
Die vier Teilstaaten besitzen in den meisten Mannschaftssportarten getrennte Nationalmannschaften. Zu den Olympischen Spielen werden aber gemeinsame Mannschaften aller vier home nations entsandt (nicht jedoch zu den Commonwealth Games). Diese starten formell unter der Bezeichnung Great Britain and Northern Ireland, was jedoch üblicherweise zu Great Britain verkürzt wird. Vereinsmeisterschaften werden in den meisten Mannschaftssportarten ebenfalls getrennt durchgeführt; britische Meisterschaften sind deshalb eher selten. Wintersport ist nicht weit verbreitet, da trotz der Lage in den hohen nördlichen Breitengraden nur in wenigen Regionen genügend Schnee fällt.
Zu den bekanntesten Sportanlässen gehören neben den Fußballmeisterschaften die Wimbledon Championships (Tennis), The Ashes (Cricket), das Six-Nations-Turnier (Rugby Union), der London-Marathon (Leichtathletik), die Open Championship (Golf), der Große Preis von Großbritannien (Formel 1), der Motorrad-Grand-Prix,der Speedway-WM-Grand-Prix von Großbritannien, das Boat Race (Rudern) und Royal Ascot (Pferderennen). Darüber hinaus war London dreimal Austragungsort Olympischer Spiele (1908, 1948 und 2012).
Küche
Die britische Küche (insbesondere die englische) stand lange in dem Ruf, fade, eintönig, schwer verdaulich und wenig gewürzt zu sein, sowie ungewohnte Geschmacksrichtungen zu kombinieren. Die traditionelle Kombination von Fleisch, Kartoffeln und Gemüse (meat and two veg) findet ihre etablierteste Form im Sunday roast. Kartoffeln spielen auch sonst eine entscheidende Rolle und werden auf vielfältige Weise zubereitet, meist aber in Form von Brei. Weit verbreitet sind Pasteten mit Fleischfüllung. Das bekannte britische Frühstück ist eine umfangreiche warme Mahlzeit. Unter den kalten Gerichten spielen diagonal durchgeschnittene Sandwiches eine herausragende Rolle. Inbegriff des britischen Fast-Food ist Fish and Chips. Als Nachspeise werden Kuchen bevorzugt. Darüber hinaus ist insbesondere England für diverse Käsesorten bekannt.
Immigranten aus Indien und Afrika haben dazu beigetragen, dass die lange Zeit als konservativ geltende englische Küche sich in den letzten Jahrzehnten der Welt geöffnet hat. Tatsächlich ist die typisch englische Küche im Alltag auf breitem Rückzug, zugunsten einer breiteren, (post-kolonial) britischen Identität. Starköche wie Jamie Oliver trugen außerdem dazu bei, dass die mediterrane Küche einen immer stärkeren Einfluss ausübt.
Die Küche Schottlands weist einige Unterschiede auf. Vor allem die Esskultur der gehobenen Schichten übernahm infolge der Auld Alliance zahlreiche Merkmale der französischen Küche. In den letzten Jahren wurde auch die schottische Küche durch internationale kulinarische Elemente beeinflusst, konnte sich aber im Großen und Ganzen ihren bodenständigen Charakter erhalten.
Beliebtestes nichtalkoholisches Getränk der Briten ist der Tee; die britische Teekultur ist weltweit bekannt und gehört zur typisch britischen Lebensart. Kaffee spielt dagegen eine völlig untergeordnete Rolle. Bei den leichten alkoholischen Getränken dominiert das Bier (hauptsächlich Ale und Stout), bei den hochprozentigen Gin und Whisky. Seit Jahrhunderten ist der britische Markt der Hauptabnehmer für süße Weine wie Sherry, Portwein und Madeira.
Tourismus
Einreise und Anreise
Großbritannien ist zwar Vollmitglied der Europäischen Union, nimmt aber nicht in vollem Umfang am Schengener Abkommen teil. Für den Reisenden bedeutet dies in der Praxis grundsätzlich eine Ausweiskontrolle bei der Ausreise aus Deutschland oder Österreich und bei der Einreise in Großbritannien. Diese ist unkompliziert und schnell erledigt (abgesehen von teils langen Warteschlangen), erforderlich ist für Erwachsene und Kinder lediglich ein bis zum Ende der Reise gültiger Personalausweis oder Reisepass. Auch vorläufige Ausweise und Pässe werden anerkannt.
Anreise per Flugzeug
Von den meisten deutschen Flughäfen existieren Flugverbindungen zu den fünf internationalen Londoner Flughäfen (Heathrow, Gatwick, Stansted, Luton, City), sowie nach Manchester oder Birmingham. Hinzu kommt eine Vielzahl von Low-Cost-Airlines, die weitere Flughäfen im ganzen Land anfliegen. Bei diesen ist eine frühzeitige Buchung zu empfehlen, um günstige Tarife zu erhalten.
Anreise per Bahn
Großbritannien kann aus dem deutschsprachigen Raum trotz der Lage und Entfernung vergleichsweise einfach und schnell mit der Bahn erreicht werden – und zwar mit dem Hochgeschwindigkeitszug Eurostar, der den Bahnhof London St. Pancras etwa im Stundentakt mit Brüssel und Paris auf dem europäischen Festland verbindet. Dabei unterquert er im etwa 50 km langen Eurotunnel den Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa (die Fahrt durch den Tunnel selbst dauert etwa 35 Minuten). Brüssel ist beispielsweise mit dem Hochgeschwindigkeitszug Thalys direkt von Köln aus erreichbar. Die Deutsche Bahn bietet unter dem Namen London-Spezial durchgehende Tickets von zahlreichen deutschen Startbahnhöfen nach London an. Von der britischen Hauptstadt aus gibt es wiederrum regelmäßige Zugverbindungen in alle Teile des Landes.
Anreise per Schiff/Fähre
Es gibt zahlreiche Verbindungen ins Vereinigte Königreich. Die meisten führen dabei über die Straße von Dover im Ärmelkanal. Hier bestehen Verbindungen von Dünkirchen (Dunkerque), Calais und Boulogne nach Dover. Ferner gibt es Verbindungen zwischen zahlreichen weiteren Städten Nordfrankreichs und Südenglands. Für Reisende aus Deutschland (insbesondere aus NRW und Niedersachsen) besonders bequem zu erreichen sind die niederländischen und belgischen Fährhäfen. Hier bestehen u. a. Übernachtverbindungen zwischen Ijmuiden und Hull, zwischen Zeebrügge und Rosyth (bei Edinburgh), sowie zwischen Hoek van Holland (bei Rotterdam) und Harwich. Die Fährverbindung von Oostende nach Ramsgate existiert leider nicht mehr, da die Fährgesellschaft Konkurs angemeldet hat.
Mobilität
Bahn
Großbritannien besitzt ein dichtes Eisenbahnnetz. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Investitionen getätigt. Die Züge verkehren, außer in sehr ländlichen Regionen, häufig. Im Vergleich zu Deutschland oder Österreich besitzt Großbritannien jedoch seit der Zerschlagung und Privatisierung von British Rail keine große landesweite Bahngesellschaft mehr. Stattdessen werden einzelne Regionen und überregionale Strecken von verschiedenen Anbietern bedient, die unter dem Namen National Rail ein einheitliches Buchungs- und Fahrplansystem etabliert haben.
Große Anbieter sind beispielsweise First und Arriva mit jeweils mehreren Tochtergesellschaften wie First Capital Connect für Verbindungen im Großraum London, First Scotrail für die Strecken in Schottland oder Arriva Trains Wales. Weitere wichtige Anbieter für landesweite Verbindungen sind Virgin Trains und CrossCountry.
Fahrkarten können neben Automaten und Schaltern an den Bahnhöfen auch beliebig über die Internetseiten der einzelnen Anbieter (unabhängig von den bedienten Strecken) oder das Hauptportal National Rail gebucht werden. Wer rechtzeitig bucht, bekommt teils hohe Nachlässe (advance fares).
Für häufigere Bahnreisen innerhalb des Landes ist ein Interrail- oder BritRail-Pass zu empfehlen. Die Preise richten sich hier nach Geltungsdauer, Alter des Reisenden und Wagenklasse.
Bus
Das Vereinigte Königreich verfügt über ein umfangreiches Netz an Fernbussen, die eine kostengünstige Alternative zur Bahn bieten. Größte Anbieter sind National Express und Megabus. Vor allem Megabus zeichnet sich durch günstige Preise aus. Tickets für mittlere Distanzen gibt es bereits ab 1 Pound, selbst eine Fahrt von London nach Glasgow gibt es bei Megabus bereits für 17,5 Pound. wenn möglich sollten die Tickets im Voraus gekauft werden, um von den dann günstigen Tarifen zu profitieren.
Auto
Im Vereinigten Königreich herrscht Linksverkehr. Entfernungen und Tempolimits sind in Meilen (1 Meile = 1,6 Kilometer) angegeben. Einige Verkehrsregeln unterscheiden sich von den in Deutschland gewohnten. So gibt es zum Beispiel am Straßenrand zuweilen ein oder zwei gelbe oder rote Linien. Eine Linie bedeutet eingeschränktes Halteverbot, zwei Linien totales Halteverbot. Eine gelb-schraffierte Fläche auf einer Kreuzung bedeutet das es keinen Grund gibt auf dieser Fläche anzuhalten, also bitte nicht der deutschen Gewohnheit folgend auf die Kreuzung fahren und dort warten. Auf gelb-schraffierten Flächen, auch am Straßenrand, besteht zudem absolutes Halteverbot.
Auf den meisten Rastplätzen entlang der Motorways darf gebührenfrei maximal 2 Stunden geparkt werden.
Eine Autofahrt nach London ist nicht zu empfehlen da die Fahrt in die City mautpflichtig ist, der Verkehr sehr stark und die Parkplätze rar und sehr teuer sind.
Kaufen
- Landeswährung ist das Pfund Sterling mit der Abkürzung GBP und dem Symbol £.
- Nur die Banknoten der Bank of England für England und Wales gelten als gesetzliche Zahlungsmittel und werden im ganzen Land akzeptiert. Schottland und Nordirland geben eigene Noten aus, die in den anderen Landesteilen nicht zwingend akzeptiert werden müssen (auch wenn dies die Regel ist).
- Kreditkarten und Bankkarten der Marken MasterCard, Maestro und Visa (Credit/Debit/Electron) werden in fast allen Geschäften, Hotels und Restaurants akzeptiert. American Express ist weniger verbreitet.
Ausgehen
Gemütliche Pubs gibt es eigentlich überall. Zu beachten ist der frühe Schankschluss (normalerweise um 23 oder 24 Uhr, vorher kommt der Aufruf last orders (letzte Bestellungen). In den meisten Pubs kann man auch etwas essen; da die Portionen meistens recht ordentlich sind, reicht oft schon eine Vorspeise, z. B. die Tagessuppe oder eine gebackene Kartoffel (Baked/Jacket Potatoe), die etwa mit Cheddar-Käse, Krautsalat oder Baked Beans serviert wird.
Familien sollten beachten, dass Babys und jüngere Kinder in manchen britischen Restaurants nicht oder nur an bestimmten Wochentagen willkommen sind. Dies gilt vor allem für Gaststätten der gehobenen Kategorie, die ihren Gästen durch diese Beschränkung einen Besuch in einem ruhigen, gediegenen Ambiente garantieren möchten. Zum Teil wird aber auch ein Extra-Raum angeboten, in dem Familien mit Kindern Platz nehmen können. Es empfiehlt sich in jedem Fall, vor einem Besuch bzw. bei der Reservierung nachzufragen.
Unterkunft
In den meisten Städten finden sich Jugendherbergen und Hostels, in denen man recht preisgünstig übernachten kann. Für Youth Hostelling International braucht man einen Jugendherbergsausweis, den man in Deutschland beim DJH für 12 Euro (Junioren) pro Jahr erwerben kann.
Bis zu einem Alter von 18 Jahren zahlt man in den meisten Hostels einen ermäßigten Tarif, ansonsten hängt der Preis von Lage, Ausstattung usw. ab. Viele Hostels bieten zumindest Frühstück an, dies ist aber nicht immer im Preis inbegriffen. Eine Übernachtung für Erwachsene kostet durchschnittlich 10-12 Pfund. Ein bisschen teurer als Hostels sind B&B's (Bed & Breakfast), die man überall finden kann, oft auch in Privathäusern. Hier muss man für ein Doppelzimmer mit Frühstück 20 bis 30 Pfund einkalkulieren. Campingplätze sind eine weitere Möglichkeit, günstig zu übernachten, in Schottland ist teilweise Wildcampen erlaubt, hierüber sollte man sich jedoch vor Ort genau informieren.
Zudem existieren landesweite Hotelketten wie Travelodge, die Übernachtungen ab 25 Pfund anbieten. Diese sind vielfach auch in ländlichen Gegenden anzutreffen.
Arbeiten
Bürger der Europäischen Union benötigen keine Visa und besitzen ein permanentes Wohn- und Arbeitsrecht.
Feiertage
Die gesetzlichen Feiertage im Vereinigten Königreich und den abhängigen Gebieten:
Feiertag | Feiertag | Datum | Gültig in3 | |||||||
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AL | EN | GU | IM | JE | NI | SC | WA | |||
Neujahr | New Year's Day | 1. Januar | • | •1 | • | • | • | • | •2 | •1 |
2. Januar | •1 | |||||||||
Saint Patrick's Day | 17. März | •1 | ||||||||
Karfreitag | Good Friday | Ostersonntag - 2d | • | • | • | • | • | • | • | • |
Ostermontag | Easter Monday | Ostersonntag + 1d | • | • | • | • | • | • | • | |
Early May Bank Holiday | Erster Montag im Mai | • | • | • | • | • | • | • | • | |
Tag der Befreiung | Liberation Day | 9. Mai | • | • | ||||||
Spring Bank Holiday | Letzter Montag im Mai | • | • | • | • | • | • | • | • | |
Tourist Trophy Senior Race Day | Zweiter Freitag im Juni | • | ||||||||
Tynwald Day | 5. Juli | • | ||||||||
Battle of the Boyne | 12. Juli | •1 | ||||||||
August Bank Holiday | Erster Montag im August | • | ||||||||
Letzter Montag im August | • | • | ||||||||
Homecoming Day | 15. Dezember | • | ||||||||
1. Weihnachtsfeiertag | Christmas Day | 25. Dezember | •2 | •2 | •2 | •2 | •2 | •2 | •2 | •2 |
2. Weihnachtsfeiertag | Boxing Day | 26. Dezember | •1 | •1 | •1 | •1 | •1 | •1 | •1 | •1 |
1 | Fällt der Feiertag auf ein Wochenende, wird er am folgenden Montag nachgeholt. | ||||||||||||||||
2 | Fällt der Feiertag auf ein Wochenende, wird der folgende Dienstag arbeitsfrei. | ||||||||||||||||
3 | Es gelten folgende Abkürzungen:
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Sicherheit
Der Sicherheitsstandard in Großbritannien ist hoch, nicht zuletzt durch die flächendeckende Videoüberwachung an vielen Orten und in Verkehrsmitteln. Vor allem in den Großstädten sollte man sich vor Bandenkriminalität aber auch vor Taschendieben in Acht nehmen und ansonsten auf sein Bauchgefühl vertrauen – heißt, allzu dunkle Ecken nachts lieber umgehen und Ausweise, Kreditkarten etc. sicher verwahren. Die Benutzung von U-Bahnen und Bussen etc. ist auch spät Abends unproblematisch.
Vorsicht walten lassen sollte man, wenn rivalisierende Fußball- oder Rugby-Mannschaften aufeinandertreffen – hier kommt es nicht selten zu gewalttätigen Übergriffen zwischen den verschiedenen Fangruppen.
Gesundheit
Das britische Gesundheitssystem National Health Service (NHS) gilt als sanierungsbedürftig. Trotz deutlicher Verbesserungen in den letzten Jahren ist bei Ärzten und in Krankenhäusern mit längeren Wartezeiten zu rechnen, sollte es sich nicht um eine schwerwiegende Erkrankung oder Verletzung handeln. In nicht-akuten Fällen steht eine Informationshotline unter der Nummer 0845 4647 bereit, unter der beispielsweise der nächstgelegene Hausarzt erfragt werden kann. Die meisten ärztlichen Leistungen werden bei EU-Bürgern durch deren Krankenkassen übernommen. Rezepte und ärztliche Ateste sind häufig zuzahlungspflichtig. Für Notfälle verfügt das Vereinigte Königreich über ein flächendeckend gut ausgebautes System. Die einheitliche Notfalltelefonnummer ist 999. Empfohlen wird der Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung.
Respekt
Briten verhalten sich Ausländern gegenüber freundlich und hilfsbereit, Fremde werden korrekt und höflich behandelt. Von Gästen wird ein zurückhaltendes, zivilisiertes Benehmen erwartet. Darüber hinaus wird die Kenntnis der englischen Sprache vorausgesetzt. Briten, die selbst über Fremdsprachenkenntnisse verfügen (meist Französisch, gelegentlich Deutsch), sind durchaus bereit, diese auch einzusetzen. Die Kleiderordnungen bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen unterscheiden sich zum Teil deutlich von denen im deutschsprachigen Raum. Gäste sollten sich daher vorsichtshalber im Vorfeld erkundigen, welches Outfit als angemessen angesehen wird. Deutschen gegenüber bestehen nach wie vor einige Vorurteile, diese werden allerdings eher spielerisch angewendet und nicht sonderlich ernst genommen. Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich für deutsche Großbritannien-Besucher, im Zweifelsfall das Thema Zweiter Weltkrieg zu vermeiden. Das gilt vor allem in Gesprächen mit älteren Briten.
Familien sollten beachten, dass der Maßstab, mit dem das Verhalten von Kindern gemessen wird, in Großbritannien etwas höher angesetzt wird als in Deutschland: Briten gehen nicht unbedingt davon aus, dass ein Kind natürlicherweise etwas lauter ist, sondern erziehen bereits kleine Kinder dazu, sich in der Öffentlichkeit ruhig und im klassischen Sinn gesittet zu verhalten.
Kommunizieren
Mobiltelefone
Handys sind in Großbritannien sehr weit verbreitet, die größten Netzanbieter sind T-Mobile UK, Vodafone, Orange und O2, die alle ein flächendeckendes GSM- und UMTS-Netz anbieten. Deutsche Mobiltelefone mit Dual-, Tri- oder Quadband sind in Großbritannien ohne Einschränkungen nutzbar (es ist jedoch zu beachten, dass die Nutzung von mobilem Internet durch das Roaming je nach Tarif extrem teuer sein kann). Für längere Aufenthalte empfiehlt sich u.U. der Kauf eines Prepaid-Pakets eines der oben genannten oder weiterer kleinerer Anbieter.
Post
Die britische Post ist sehr effektiv. Ein Standardbrief nach Deutschland kostet zur zeit 1,47 £. Die Royal Mail bietet auf seiner Internetseite einen Portokalkulator an.
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