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Kasachstan

 

 

Allgemeines

Kasachstan liegt in Zentralasien und – betrachtet man den Fluss Ural als Grenze zwischen Europa und Asien – zu einem sehr kleinen Teil im äußersten Osteuropa. Es grenzt im Norden und Westen an Russland, im Südosten an die Volksrepublik China, im Süden an Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan und im Südwesten an das Kaspische Meer.

Name

Qazaqstan Respublikasï (kasach.) 

Respublika Kasachstan (russ.) 

Republik Kasachstan

Amtssprache

Kasachisch als amtliche „Nationalsprache“, Russisch als „Verkehrssprache“ zwischen den Ethnien

Hauptstadt

Astana

Präsident

Nursultan Nasarbajew

Regierungschef

Danial Achmetow

Staatsform

Republik

Fläche

2.717.300 km²

Einwohnerzahl

14 895 000 (Stand: Aug. 2003)

Bevölkerungsdichte

5,5 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von der Sowjetunion am 16. Dezember 1991

Währung

Tenge

Zeitzone

UTC +4 bis +6

Nationalhymne

Zharalghan namystan qaharman

Kfz-Kennzeichen

KZ

Internet-TLD

.kz

Vorwahl

+7

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geografie

Kasachstan liegt ziemlich genau in der Mitte Eurasiens und zieht sich von der Ebene der Wolga im Westen bis zum Altai im Osten. Die südliche Begrenzung bildet der Tien-Shan-Gebirgszug, der Aralsee und die Kysylkum-Wüste. Nach Norden reicht Kasachstan ohne natürliche Begrenzung in das Mittelsibirische Tiefland hinein. Der größte Teil des Landes besteht aus Ebenen (Steppe und Wüste), im Nordwesten befinden sich die Mugodscharberge, im Zentrum die Kasachische Schwelle, während sich im Südosten im Tien Shan Höhen bis zu 4973 m finden.

Landschaften

Der Relief von Kasachstan ist sehr vielfältig. Dennoch kann man behaupten, dass den größten Teil des Territoriums Ebenen, niedrige Berge und Hügel beherrschen. Der Westen des Landes wird von der Kaspischen Senke geprägt. Bei der Kaspischen Senke handelt es sich um ein meist sumpfiges Gebiet unterhalb des Meeresspiegels. Im Süden übergeht Kaspische Senke in Ustjurt-Plateau. Westlich des Plateaus, am Mangystau-Halbinsel befindet sich auch die tiefste Stelle Kasachstans – Karagije-Höhle (–132 m). Von Osten wird die Kaspische Senke durch ein Ausläufer der Ural-Gebirge begrenzt, Mugodscharberge, Mittelhöhe 500 Meter. Weiter südöstlich liegt um Aralsee die Turan-Senke, die auch größte Wüste des Landes miteinschließt, Kysylkum, sowie Aralkarakum. Im Zentrum von Kasachstan befindet sich die Kasachische Schwelle, Saryarka. Saryarka ist ein von Steppen und Halbwüsten geprägtes Gebiet mit vielen mittelgroßen (500–1.500 m) Bergen wie Ulytau, Kokschetau oder Karkaraly. Im Nordwesten wird Saryarka von dem Torgaj-Plateau und im Norden von der Westsibirischen Ebene begrenzt. In diesen Regionen wird die Landschaft von fruchbaren Steppen und Waldsteppen geprägt, mit vielen Seen und Flüssen. Im Osten der Republik thront Altai, die von Wäldern bedeckten Gebirge, die Sibirien von den mittelasiatischen Wüsten trennen. Der höchste Berg ist Belucha (4.506 m). Südlich von Saryarka liegt das Plateau Betpak-Dala, was „Hungersteppe“ bedeutet. Weiter südlich des Plateaus und des Balchaschsee liegt ein Gürtel der Wüsten Mojynkum und das in der Vergangenheit fruchtbare Siebenstromland. Ganz im Süden Kasachstans liegen Gebirge, die Teil des großen Hochplateau von Tibet sind – Alatau, Karatau und vor allem Tian Shan (chinesisch: „Himmelsgebirge“). Tian Shan ist eine der höchsten Gebirgsketten der Welt. Die von Wäldern und Gletschern bedeckten Gebirge erreichen in benachbarten Kirgisien fast 7.500 m Höhe. Der höchste Berg Kasachstans ist Khan-Tengri (6.995 m), im äußersten Südosten gelegen.

Wasserressourcen

In Kasachstan gibt es einige bedeutende Flüsse, die auch schiffbar sind. Sie alle fließen aber in den Randregionen des Landes, im zentralen Teil gibt es dagegen fast ausschließlich abflusslose Steppenströmchen, die im Hochsommer häufig austrocknen, ähnlich wie australische Creeks. Die längsten Flüsse Kasachstans sind Irtysch (4.284  km, davon 1.700 in Kasachstan), Syrdarja (2.219/1.400 km), Zhajyk (russ. und dt. Ural (2.428/1.100 km und Ili 1.439/815 km). Weitere wichtige Flüsse sind Ischim, Tobol, Emba, Sarysu (der längste abflusslose Steppenstrom), Tschu, und Nura. Irtysch und Nura verbindet der bedeutendste Kanal des Landes – Irtysch-Karaganda-Kanal (500 km). Kasachstan ist reich an Seen, besonders was den Norden des Landes angeht. Im ganzen Land gibt es ca. 4000 große und kleine Seen, die mehrheitlich Salzwasserseen sind. Der größte See Kasachstans ist das Kaspische Meer. Das Kaspische Meer ist ein Süßwassersee, 390.000 km² groß, ungefähr 1/4 der Fläche entfällt auf Kasachstan. Das Kaspische Meer verfügt über reiche Naturreserven, z. B. in Form von Fischen, hier lebt auch der artengeschützte kaspische Seerobbe. Der zweitgrößte See ist der Aralsee, der auszutrocknen droht. Dieser Prozess dauert seit 1975 an und hat bereits nachhaltige Schäden für Mensch und Natur hinterlassen. Inzwischen hat sich der See in zwei Teile aufgeteilt. Soweit bekannt, hat sich aber die Verkleinerung der Wasseroberfläche in den letzten Jahren sehr verlangsamt. Der Balhaschsee zählt auch zu den weltweit bedeutendsten Seen. Er ist 18 200km² groß (gehört vollständig Kasachstan) und 614 km lang. Zu den Besonderheiten Balhaschs zählt, dass er als einziger See der Erde zur Hälfte aus Süß- und zur anderen Hälfte aus Salzwasser besteht. In den Bergen des Altai liegt der wunderschöne und naturreiche Saisansee. Weitere größere Seen Kasachstans sind der Siletinizsee im Norden, der Tengiz- und der Karakojynsee im Zentrum und der Alakolsee im Westen des Landes. Touristisch bedeutend sind die prächtigen Seen von Borowoje und Marakol. Die größten Stauseen sind Kaptschagai und Buchtarma.

 

 

Flora & Fauna

Dank seiner Größe und der Ausdehnung über viele Naturzonen besitzt Kasachstan eine ausgesprochen reiche Palette von Flora und Fauna. Im Norden, wo die Steppen und Waldsteppen vorherrschen, die zusammen 28,5 % der Fläche Kasachstans ausmachen, wachsen viele Getreidepflanzen, Gräser, besonders häufig in Steppen ist Federgras. Viele medizinisch nützliche Pflanzen wie Adonis, Johanniskraut, Baldrian. Sehr verbreitet ist Wermut. In den Wald-„Inseln“ wachsen Birken, Espen, Weiden, Johannisbeersträuche; weiter westlich Fichten; nach Westen hin Eiche und Linde. In den Wäldern gibt es viele Beeren. Typischen Bewohner dieser Zone sind Nagertiere wie Hase, Zieselmaus, Murmeltier, Hermelin, Springmaus, Dachs, Eichhörnchen. Es gibt aber auch viel Wölfe und Füchse. In den Wäldern leben vereinzelt Hirsche und Rehe, in der Steppe seltene und geschützte Saigaantilope. Vögel gibt es besonders viele, auch Wasservögel, da es in dieser Region über 1.500 Seen gibt. Man kann nur einige hervorheben: Schwäne, Adler, Trappen (diese sind die größten Vögel Kasachstans, erreichen bis zu 16 kg. Gewicht), Geier, Kraniche, Reiher, Enten, Gänse, Waldhühner, Spechte, Lerche u.v.a.

Über 14 % des Territoriums erstrecken sich Halbwüsten. Hier trifft man auf deutlich weniger Gewächs und Getier als in den Steppen. Besonders häufig ist Wermut, Kamillen, Federgras. Hier leben auch Hasen, Zieselmäuse und Springmäuse, man trifft überall auf Wölfe und Korsak-Füchse sowie weniger häufig auf Saiga und Kropfgazelle. Es gibt viele Eidechsen und Schlangen wie Natter und Otter. Wüsten stellen die Größte Naturzone Kasachstans dar – 44 % seiner Fläche. Es sind in der Regel Sandwüsten und Kieswüsten. Es herrschen dort extreme Klimabedingungen, die Kälte im Winter erreicht bis zu –40 °C und im Sommer ist es über +40 °C heiß. Die Temperatur des Sandes geht bis an die Marke von +70 °C! Hier wachsen nur trockene, kleinwüchsige Pflanzen mit langen Wurzeln. Riedgras, Wüstenfedergras, Wermut, Stachelbarsch sind die häufigsten. Im Sommer verbrennen die meisten Pflanzen an der Sonne. Aber Sträucher sind ziemlich verbreitet, besonders Saksaul.

Auf die großen Tiere trifft man in der Wüste sehr selten, es sind dann meistens Antilopen und Saiga, sowie Eber, die nahe der Wasserquellen vegetieren. Noch seltener sieht man Wölfe und Schilfkater. Die kleinen Tiere wie Igel, Schildkröten, Springmäuse könnten sich an die extremen Bedingungen gut anpassen. In der Wüste sind natürlich ebenfalls Eidechsen (Agama, bis zu 2 Meter lange Warane) und Schlangen – Otter, Levanteotter, Pfeilschlange, Mittelasiatische Kobra – überall verbreitet. Außerdem gibt es viele Giftspinnen wie Skorpione, Falangas, Tarantel und den besonders giftigen Karakurt. In den riesigen Bergen von Tian Shan, die meist von Fichtenwäldern bedeckt sind, trifft man heute noch auf den Schneeleopard – eins der Nationalsymbole Kasachstans. Auch der Luchs ist ziemlich verbreitet, und in Altai gibt es viele Bären. Vor der letzten Eiszeit existierte eine Verbindung vom Nordpolarmeer bis zum Kaspischen Meer. Diesem Umstand verdanken wir, dass am Kaspischen Meer noch heute große Kolonien von Robben vorzufinden sind. Sie leben nirgendwo sonst, außer eben Polarmeere.

Verwaltung

Kasachstan besteht aus 14 Gebieten (Regionen, russisch Oblast, kasach. Oblysy) und 3 Städten mit Sonderstatus. Alle unten angegebenen Bezeichnungen sind in kasachischer Transkription. Russische Namen, die bis 1994 galten und unter denen die Städte in Europa bekannt sind, werden nach dem Schrägstrich angegeben. Da diese Bezeichnungen aber nicht mehr offiziell sind, sollte man sich an die neuen, kasachischen Bezeichnungen gewöhnen. In Klammern die Hauptstädte.

Gebiet Südkasachstan Batys Kasakstan Oblysy (Oral/Uralsk) Gebiet Atyrau Atyrau Oblysy (Atyrau/Gurjew) Gebiet Mangystau Mangystau Oblysy (Aktau/Schewtschenko) Gebiet Aktöbe Aktöbe Oblysy (Aktöbe/Aktjubinsk) Gebiet Nordkasachstan Soltustik Kasakstan Oblysy (Petropawl/Petropawlowsk) Gebiet Kostanaj Kostanaj Oblysy (Kostanaj/Kustanaj) Gebiet Akmola Akmola Oblysy (Kokschetau/Koktschetaw) Gebiet Pawlodar Pawlodar Oblysy (Pawlodar/Pawlodar) Gebiet Ostkasachstan Schygys Kasakstan Oblysy (Öskemen/Ust-Kamenogorsk) Gebiet Almaty Almaty Oblysy (Taldykorgan/Taldy-Kurgan) Gebiet Südkasachstan Ontustik Kasakstan Oblysy (Schymkent/Tschimkent) Gebiet Shambyl Shambyl Oblysy (Taraz/Dshambul) Gebiet KysylordassKysylordassOblysy (Kysylordass/Kysyl-Ordass) Gebiet Karaganda Karaganda Oblysy (Karaganda)

Städte mit Sonderstatus: Astana Almaty (Alma-Ata) Bajkonyr (Bajkonur, Leninsk) Nach der Verwaltungsreform von 1997 wurden folgende Gebiete aufgelöst: Turgaj (Arkalyk) Sheskasgan (Dscheskasgan) Kokschetau (Koktschetaw) Taldykorgan (Taldy-Kurgan) Semej (Semipalatinsk).

Geschichte

Im Altertum entstanden auf dem Gebiet des späteren Kasachstan verschiedene Reiche, die z. T. Weltbedeutung erreichten. Am bekanntesten sind die Reiche der turkstämmigen Kangly, Scha-t'o, Kirgisen, Kimek und Naimanen, die vor allem das nördliche, südliche und östliche Kasachstan beherrschten. Der Süden wurde vor allem durch das türkisch-geprägte Reich des Choresm-Schah gebildet, dem auch formal die Gebiete der turkstämmigen Karakhaniden und der Türgesch untertan waren. Das spätere Westkasachstan unterstanden den Reichen der Kyptschaken und der Oghusen. Im 13. Jahrhundert wurde Kasachstan von den Mongolen Dschingis Khans überrannt und seinem Reiche einverleibt: Große Teile des heutigen Kasachstans zählten zu der Ordass-Horde. Im Westen des Landes befand sich das Gebiet der Goldenen Horde, während der Süden formal durch das Khanat Tschagatai kontrolliert wurde – de facto herrschten aber im südlichen Kasachstan die Khane der Roten Nogaier-Horde. Im 14./15. Jahrhundert von Timurs Eroberungen betroffen, bildete sich nun das Usbekische- und Kasachische Khanat heraus.

Im 17./18. Jahrhundert fielen noch einmal Mongolen in Kasachstan ein, wo es zeitweise einen Bestandteil der Westmongolischen Föderation der Oiraten bildete. Es war die Zeit des „Großen Unglücks“ für die Kasachen. Mitte des 18. Jahrhunderts unterstellte sich das spätere Kasachstan nach und nach dem russischen Zarenreich. Es kam nun dort zur Bildung der drei „kasak-kirgisischen Horden“. Im 19. Jahrhundert beginnt der kasachische Widerstand gegen die russische Fremd- und Vorherrschaft: Auf dem Gebiet des einstigen Kasachen-Khanates wird nun die Buqai-Horde begründet, die das Khanat wieder herstellen wollte. Doch wird das nachmalige Kasachstan durch General Kaufmann unterworfen und dadurch dem Generalgouvernement Turkestan unterstellt. 1917 wurde in Kasachstan die Alasch Orda begründet, die den bewaffneten Kampf gegen die Kommunisten aufnahm. Kasachstan war de facto wieder ein Stammes-Khanat, das allerdings 1919 von den Sowjets blutig unterworfen wurde. Das Gebiet der Alasch Orda wurde zusammen mit Kirgisistan und Turkmenistan ein Teil der kurzlebigen Sozialistischen Autonomen Sowjetrepublik Turkestan und schließlich – im Rahmen Russlands – zur Kirgisischen Autonomen Sowjetrepublik zusammengefasst. 1936 Gründung der SSR Kasachstan.

1990 erklärte Kasachstan seine Souveränität innerhalb der UdSSR. Nursultan Nasarbajew wurde zum Staatsoberhaupt ernannt. Am 16. Dezember 1991 erklärte die Republik Kasachstans ihre Unabhängigkeit. Kasachisch wurde Amtssprache, die Hauptstadt Alma-Ata hiess ab sofort Almaty, der 16. Dezember wurde Nationalfeiertag. Nursultan Nasarbajew war bereits am 1. Dezember 1991 in den ersten direkten Wahlen zum Präsidenten gewählt worden. 1997 zogen Regierung und Parlament von Almaty nach Akmola um. Akmola wurde als offizielle Hauptstadt proklamiert und 1998 in Astana („Hauptstadt“) umbenannt.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung von 2003 besteht die Bevölkerung Kasachstans heute zu 54 % aus Kasachen. Die größeren Minderheiten sind die Russen (30 %), Ukrainer(3,7 %) und Kasachstandeutschen (300.000). Zu den turkvölkischen Minderheiten zählen die Usbeken(2,5 %), Tataren(1,7 %), Uiguren(1,4 %), Baschkiren, Tschuwaschen und Mescheten. Aufgrund der zwischenzeitlich von der Regierung angeordneten Turkisierung Kasachstans nehmen die Minderheiten stetig ab, da sie es vorziehen, auszuwandern bzw. in die Länder ihrer Vorfahren abzuziehen. In den letzten Jahren scheint sich der Trend verlangsamt zu haben. In Kasachstan wird nach wie vor größtenteils Russisch gesprochen (83,1 %), obwohl die Rolle des Kasachischen (40,2 %) dank den Bemühungen der Regierung in den Jahren nach der Unabhängigkeit stark gewachsen ist. Es herrschen 8 Jahre Schulpflicht. Die Rate der Analphabeten ist mit 2,5 % ungefähr so hoch wie in Deutschland. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Kasachstan beträgt 6,2 Menschen pro Quadratkilometer und ist damit eine der niedrigsten der Welt. Am dichtesten besiedelt sind die Kreise im äußersten Süden, um Almaty, Schymkent und Taraz, sowie Steppenregionen im Norden, Gebiete von Astana, Petropawl, der Norden von Gebieten Kostanai und Karagandass; rechter Ufer des Irtysch. Dazu muss man natürlich bemerken, dass die höchste Bevölkerungsdichte in Kasachstan lediglich 25/km² beträgt, niedriger als in Vorpommern.

Wirtschaft

Kasachstan ist ein rohstoffreiches Schwellenland. Erdöl- bzw. Erdgasförderung sowie Ölprodukte bilden den Basis kasachischer Wirtschaft und Exporte. Sehr gut entwickelt ist auch Hüttenindustrie (Schwarz- und Buntmetalle) sowie deren Erzeugnisse. Als Energieträger hat Steinkohle nach wie vor große Bedeutung. Kasachstan besitzt außerdem reiche Reserven an Zinn, Uran, Blei, Zink, Bauxit, Eisen, Gold, Silber, Phosphor, Mangan und anderem. In Kasachstan werden zudem chemische Erzeugnisse (Dünger, Kunststoffe), Maschinen, Ausrüstungen, Textilien und Lebensmittel hergestellt. Die wichtigsten Industriezentren sind Almaty, Karagandass, Schymkent, Pawldar und Aktöbe. Nur ein Viertel der Landesfläche ist landwirtschaftlich nutzbar. Trotzdem deckt Kasachstan seinen Bedarf an Getreide dank der fetten, fruchtbaren Steppenböden vollständig selber und verkauft die überflüssigen Bestände nach China.

Im Norden besteht um die Hauptstadt Astana ein landwirtschaftlich gut erschlossenes Gebiet. Daran deutet auch der frühere russische Name der Stadt- Zelinograd – Neulandstadt. In südlichen Gebieten von Almaty bis Schymkent werden Früchte angebaut. Von großer Bedeutung vor allem für die Bewohner der Halbwüsten- und Wüstengebiete ist die Viehhaltung. Es werden hauptsächlich Schafe gezüchtet, seltener Ziegen, Kühe, Pferde. In russisch bzw. deutsch dominierten Regionen ist auch Schweinezucht verbreitet. Im Süden steht der Aralsee nach extensiver Bewässerung für die Landwirtschaft in der Region vor der Austrocknung, was eine der größten ökologischen Katastrophen der heutigen Zeit ist.

 

 

Verkehr

Für den Verkehr hat die Eisenbahn mit Abstand die wichtigste Bedeutung. Das Streckennetz ist 14.560 km lang. Straßennetz ist durchschnittlich entwickelt und umfasst 141.000 km., europäischen Standards entspricht lediglich die Magistrale Astana-Almaty. In Atyrau und Aktau befindet sich Häfen am Kaspischen Meer. Auf Irtysch und Zhajyk(Ural) gibt es Schifffahrt. In Baikonur befindet sich der größte Weltraumbahnhof der ehemaligen Sowjetunion. Er ist von Russland für 115 Millionen Dollar jährlich bis 2022 gepachtet worden. Siehe auch: Städte in Kasachstan Mitgliedschaften: UNO und alle UNO-Organisationen wie UNESCO; Rat für kollektive Sicherheit, Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft, GUS, OATCT, CENTO, Shanghaier Rat.

Naturressourcen

Kasachstan ist eins der rohstoffreichsten Länder der Erde. Von den 105 Elementen des Periodensystems kommen auf dem Gebiet der Republik 99 vor. Um den Kaspischen Meer liegen große Erdöl- und Gasfelder, die eigentlich den gesamten Westen des Landes einschließen, besonders die Gebiete von Mangystau, Atyrau und Aktöbe. Bedeutendste Quellen sind Makat, Dossor, Usen, Karazhanbas. Man vermutet außerdem Erdölvorkommen um den Aralsee. Weitere, ärmere Erdöl- und Gasfelder gibt es im Süden der Republik, in den Gebieten von Taraz, Schymkent, Sheskasgan und Ksylordass. Ein weltweit bedeutendes Steinkohlevorkommen ist der Becken von Karaganda. Diese Region war eines der wichtigsten Kohlelieferanten in der Sowjetunion. Auch die Becken von Ekibatuz und Astana sind längst nicht ausgeschöpft. Im Gebiet von Kostanaj befinden sich reiche Vorkommen vom reinen Eisen wie Sarybaj. Um Sheskasgan und Balchasch liegen die bedeutendsten Kupfervorkommen der Republik, und in den Altai-Bergen wird Gold gewonnen.

Ergiebige Manganvorkommen existieren um Atasu und Shesdy nahe Sheskasgan und im Gebiet von Aktöbe liegt Nickel unter der Erde. Kasachstan besitzt weltweit den Ersten Platz an Vorkommen folgender Rohstoffe: Chrom, Wanadium, Wismut, Ftor. Einen der führenden Plätze hat Kasachstan bei den Vorkommen von Uran, Eisen, Kupfer, Kohle, Wolfram, Blei, Zink und Molybdän. Kasachstan ist mit seinen 2.717.300 km² das neuntgrößte Land der Erde. Das Klima ist kontinental, d. h. nach kalten schneearmen Wintern folgen direkt heiße lange Sommer.

Religion

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung – größtenteils die Vertreter der Turkvölker – bekennt sich zum sunnitischen Islam, die andere Hälfte zum Christentum. Dabei handelt es sich größtenteils um russisch-orthodoxe Christen. Kasachstandeutsche bekennen sich zum Katholizismus und Protestantismus (größtenteils Lutheraner). Viele Ukrainer sowie Polen und Litauer sind ebenfalls Katholiken. In den Städten gibt es Gemeinden der Zeugen Jehovas und Juden.

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