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Südkorea

 

 

Allgemeines

Die in Ostasien gelegene Republik Korea ist der südliche Teil des bis 1948 vereinten Koreas. Es wird demokratisch regiert. Im Norden grenzt Nordkorea an. Im Süden liegt die Koreastraße, die zwischen Gelbem Meer und dem Japanischen Meer (in Korea Ostmeer genannt) verläuft. Auf Koreanisch wird das Land Daehan Min'guk genannt. Der koreanische Name bedeutet

Name

Südkorea

Amtssprache

Koreanisch

Hauptstadt

Seoul

Staatsoberhaupt

Roh Moo Hyun

Regierungschef

Hae Chan Lee

Staatsform

Präsidialrepublik

Fläche

98.480 km²

Einwohnerzahl

48.324.000

Bevölkerungsdichte

491 Einwohner pro km²

Währung

südkoreanischer Won

Zeitzone

UTC +9

Nationalhymne

Aegukka

Kfz-Kennzeichen

ROK

Internet-TLD

.kr

Vorwahl

+82

Nationalfeiertag

15. August (Ausrufung der Republik am 15. 8. 1948)

Feiertage

Feste des Mondkalenders Traditionelle Glocke Der Koreanische Mondkalender ist in 24 Wendepunkte (Jeolgi) unterteilt, welche je 15 Tage dauern. Während der agrarischen Zeit in der Vergangenheit war der Mondkalender der einzige Kalender. Im heutigen modernen Leben der Koreaner verschwindet der Mondkalender aber langsam. Traditionelle Feste werden aber noch immer nach dem Mondkalender gefeiert. Das größte Fest ist der Neujahrstag (Gujeong). Weitere große Feste sind der erste Vollmond (Jeongwol Daeboreum), das Frühlingsfest (Dano) und das Erntedankfest (Chuseok). Ältere Generationen feiern ihren Geburtstag noch immer nach dem Mondkalender, jüngere Semester eher nicht.

Es gibt auch eine Anzahl von regionalen Festen, die nach dem Mondkalender gefeiert werden.

Geografie

Südkorea belegt den südlichen Teil der koreanischen Halbinsel. Die Landschaft besteht aus zum Teil bewaldeten Bergen im Osten und dicht bevölkerten Ebenen entlang der Küste im Süden und Westen.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea im Jahre 1945 unfreiwillig aufgeteilt. Bis 1948 wurden die zwei Hälften von verschiedenen Regierungen verwaltet: ein kommunistisches Nordkorea und ein Südkorea, von den USA beeinflusst. 15. August 1948 kam es zur Staatsgründung Südkoreas. Im Juni 1950 drangen Truppen von Nordkorea in den Süden ein, was zum Koreakrieg führte. Die USA und die damals von Amerika dominierte UNO unterstützten den Süden, China den Norden. Der Krieg endete im Jahr 1953 mit einer Pattsituation entlang dem 38. Breitegrad. Ein Waffenstillstand wurde unterzeichnet, und die Koreanische Halbinsel mit einer demilitarisierten Zone (DMZ) geteilt. Nach dem Koreakrieg konnte Südkorea sich in rasantem Tempo wirtschaftlich entwickeln. Dies wurde erreicht durch ein Zusammenspiel von Wirtschaft und gezielten Förderprogrammen von der Regierung. Die Regierung war autokratisch und zivile Unruhen dominierten. Diese wurden immer wieder blutig niedergeschlagen, wie zum Beispiel im Kwangju-Massaker 1980.

Dass es sich bei Südkorea nach wie vor trotz verschiedenen Wechseln der politischen Führung nicht um einen Rechtsstaat handelt, zeigt z. B. die Verhaftung und Verurteilung des deutschen Staatsbürgers und Exilkoreaners Prof. Du-yul Song, der aufgrund des Nationalen Sicherheitsgesetzes, das jede Kritik Südkoreas mit Gefängnis bedroht, im November 2003 bei einer Vortragsreise verhaftet und im März 2004 zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er in seinen Büchern die südkoreanische Regierung kritisiert und zu viel Sympathie für Nordkorea gezeigt habe. Im August 2004 erging das Revisions-Urteil, welches ihn zu 3 Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilte. Er kehrte nach Münster zurück, wo er im Wintersemester 2004/2005 wieder seine Lehrtätigkeit aufnehmen wird. Die Wiedervereinigung mit dem Norden bleibt politisch ein aktuelles Thema, aber ein Friedensvertrag wurde noch immer nicht unterzeichnet. Im Juni 2000 trafen sich die Regierungen von Nord und Süd offiziell. Dieses Treffen wird als Erfolg der Sonnenscheinpolitik des Südens betrachtet. Im März 2004 wird Präsident Roh Moo Hyun vom Parlament des Amtes enthoben. Als Übergangspräsident amtiert Regierungschef Goh Kun. Dem alten Präsident wird vorgeworfen, aus Wahlkampfgründen gegen das strenge Gebot der Neutralitätspflicht im Amt verstoßen zu haben.

Am 14. Mai 2004 hat das südkoreanische Verfassungsgericht die Amtsenthebung von Präsident Roh Moo Hyun aufgehoben. In der Begründung des Urteils heißt es, dass die vor zwei Monaten im Parlament vorgebrachten Gründe für eine Amtsenthebung nicht ausreichen.

Politik

Das Staatsoberhaupt der Koreanischen Republik ist der Präsident, der vom Volk gewählt wird. Der Präsident wird jeweils für fünf Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden. Der Präsident ist der höchste Vertreter der Republik und der Befehlshaber über die Armee. Der Premier wird vom Präsidenten ausgewählt, muss aber vom Parlament bestätigt werden. Das Kabinett wird ebenfalls vom Präsidenten ernannt. Das Koreanische Parlament hat eine Kammer und wird Kukhoe genannt. Die Parlamentarier werden für vier Jahre gewählt. Von den 273 Sitzen werden 227 direkt vom Volk gewählt, während der Rest proportional zwischen den Parteien aufgeteilt wird, die fünf oder mehr Sitze gewannen. Das System wird im Jahr 2004 überholt. Das dritte wichtige Organ im System Südkoreas ist das Verfassungsgericht. Es überwacht die Arbeit der Regierung und entscheidet im Falle von Misstrauensanträgen etc. Das Gericht besteht aus 9 obersten Richtern. Der Präsident ernennt 3 Richter für den höchsten Gerichtshof direkt, das Parlament bestimmt ebenfalls 3, muss diese aber vom Präsidenten bestätigen lassen. Der Vorsitzende des obersten Gerichtshofs ernennt die letzten 3 Richter.

Bevölkerung

Die Bevölkerung Koreas gilt als die reinste in ethnischen und sprachlichen Bereichen. Die einzige Minderheit ist eine kleine Chinesische Gemeinschaft. Auf der anderen Seite wohnen viele Koreaner im Ausland, namentlich in China und Zentralasien. Josef Stalin sandte tausende von Koreaner dorthin. Als Folge der Japanischen Kolonie wohnt auch eine ansehliche Anzahl von Koreanern in Japan. Politische, soziale und wirtschaftliche Unruhen in Südkorea haben dazu geführt, dass viele Koreaner in die USA und Kanada ausgewandert sind.

Sprache 

Die Koreanische Sprache wird von einigen Sprachwissenschaftlern zu den Altaisprachen gezählt, von anderen als isolierte Sprache angesehen. Die Koreanische Schrift (Hangul) wurde 1446 vom König Sejong erfunden, um der allgemeinen Bevölkerung Zugang zu Bildung schaffen. Zuvor wurden chinesische Schriftzeichen, Hanja, verwendet, was sich für viele als zu schwierig herausstellte. Die Einführung des phonetischen Alphabets Hangeul erreichte das Ziel und die Mehrheit der Bevölkerung wurde alphabetisiert. Viele Koreanische Wörter stammen von den chinesischen Schriftzeichen und deren Anwendung ist immer noch gang und gäbe, speziell unter älteren und gebildeten Leuten. Die chinesischen Schriftzeichen werden Hanja genannt und haben eine ähnliche Bedeutung wie das Latein in Europa. Hanja wird nicht in Nordkorea gebraucht. Es gibt verschiedene offizielle Romanisationen des koreanischen Alphabets. 2000 veranlasste die Regierung zum letzten Mal eine Aktualisierung des Systems. Englisch wird als zweite Sprache von der Primarschule an gelehrt. Später werden auch Chinesisch oder Japanisch gelehrt. Die Europäischen Sprachen Französisch, Deutsch und Spanisch werden auch gelehrt, sind aber allgemein weniger beliebt.

Klima

Das Klima ist relativ gemäßigt, mit ausgeprägten Regenfällen im Sommer. Die kurze Regenzeit wird Jangma genannt. Der Winter kann äußerst kalt sein. Temperaturen weit unter dem Nullpunkt sind die Regel. Winde bringen kalte Luft aus Sibirien. Die größte Stadt ist Seoul im Nordwesten. Weitere Großstädte sind Incheon westlich von Seoul, Daejeon in Zentralsüdkorea, Kwangdschu im Südwesten, und Daegu und Busan im Südosten.

Kleidung und Reisegepäck

Wirtschaft

Südkorea ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Südkorea gilt als einer der vier Ostasiatischen Tigerstaaten. Noch vor etwa dreißig Jahren war das Bruttoinlandsprodukt des Agrarlands auf dem Niveau von armen Staaten in Afrika und Asien. Heute ist das Pro-Kopf-Bruttoinlandprodukt Südkoreas größer als das von etwa Portugal oder Griechenland. Dieses wirtschaftliche Wachstum wurde mit einem Bündnis von Wirtschaft und Regierung erreicht. Maßnahmen beinhalteten gerichtete Kredite, Importrestriktionen, Sponsoring von bestimmten Wirtschaftssektoren und Industrien, und einen enormen Aufwand von Seiten der Arbeiter. Der Import von Rohmaterialien wurde forciert, Investment wurde der Konsumation vorgezogen. Die Asienkrise im Jahr 1997 hat die Schwachstellen des Wundermodells offenbart, unter anderem hohe Schulden/Eigenkapital-Verhältnisse, massive Überschuldung und Vernachlässigungen im Finanzsektor. Nach der Asienkrise fielen die Wachstumsraten der Koreanischen Wirtschaft, aber sind noch immer wesentlich höher als in Europa oder den USA.

Die Geldautomaten der Banken bieten nur stark begrenzte Summen zur Auszahlung an, typischerweise 50.000 bis 70.000 Won (etwa 40–55 Euro). Die Geldautomaten in den großen Einkaufszentren lassen die Auszahlung von bis zu 300000 Won zu.

Film

Seit dem Erfolg des einheimischen Film Shiri 1999 genießt die koreanische Filmindustrie einen beispiellosen Höhenflug. Heute ist Südkorea eines der wenigen Länder, wo Hollywoodproduktionen nicht ohne weiters dominieren, was vor allem an dem koreanischen Rate-System liegt, dass den Kinos vorschreibt einen bestimmten Prozentsatz der Säle mit einheimischen Filmen zu bespielen. Shiri war ein Film von Kang Jae-gyu und handelte von einer nordkoreanischen Spionin, die in Seoul einen Coup vorbereiten sollte. Der Film war der erste koreanische Film, der in Seoul über 2 Millionen Eintritte erreichte. Damit wurden die Filme Matrix, Titanic oder Star Wars übertroffen. Das Budget des Films war mit 5 Millionen US Dollar äußerst bescheiden. Der Film hat in Korea über 60 Millionen Dollar eingespielt. Dieser Erfolg motivierte andere Filme mit für koreanische Verhältnisse großen Budgets. Im Jahr 2000 war JSA (Joint Security Area) ein Hit. Dieses mysteriöse Drama um die Teilung Koreas war sogar erfolgreicher als Shiri. Dies glückte auch dem Film Friend im Jahr 2001. Die romantische Komödie My Sassy Girl war in Südkorea bei weitem beliebter als Der Herr der Ringe oder Harry Potter. Und 2004 gewann der Film Oldboy in Cannes den Großen Preis der Jury und konnte so in viele Länder exportiert werden. Dieser Erfolg hat Hollywood aufmerksam gemacht. Filme wie Shiri werden nun in den USA verkauft. Miramax hat sich die Rechte an My Wife is a Gangster gesichert, das 2001 einige Hollywoodproduktionen übertrumpfte. Miramax arbeitet nun an einem Remake für den amerikanischen Markt. Koreanische Filme haben auch in Europa und den USA vereinzelt Beachtung gefunden. Viele der Filme reflektieren, wie sehr die Teilung der Halbinsel die Koreaner beschäftigt. Viele Filme sind äußerst gefühlsbetont. Oft werden koreanische Filme daher mit französischen Filmen verglichen, aber die koreanische Filmindustrie produziert unterdessen ein breites Spektrum.

Kultur

Südkorea teilt die traditionelle Kultur mit der von Nordkorea. Die gegenwärtige Kultur ist aber sehr verschieden.

Traditionelle Musik 

Die traditionelle Musik in Korea ist auf der Stimme basiert. Es wird geglaubt, dass die Koreanische Stimme sich von anderen Stimmen unterscheidet. Dies besonders, weil nur die Koreanische Stimme das Temperament und die Geschichte Koreas wiedergeben kann. Es gibt zwei verschiedene Arten von traditioneller Musik: Jeongak und Minsogak.

Jeongak 

Jeongak ist Hofmusik und hat einen intellektuellen Einfluss. Diese Art von traditioneller Musik wird mit der Oberklasse verbunden. Jeongak wird äußerst langsam gespielt. Einige Schläge können über drei Sekunden andauern. Dies ist so, weil die Schlagrate darauf aus ist, dem Atem gleich zu kommen, nicht dem Herzschlag, wie dies im Westen oft der Fall ist. Wegen der Langsamkeit fühlt sich Jeongak eher statisch und meditativ an. Die meisten Leute genießen den Klang von Jeongak nicht außerordentlich. Der Klang von Jeongak ist weich und ruhig. Dies ist der Fall, weil die traditionellen Instrumente aus nichtmetallischen Materialien gebaut sind. Saiteninstrumente haben Saiten aus Seide, und fast alle Blasinstrumente sind aus Bambus.

Minsogak 

Minsogak ist Koreas Folkloremusik und ist voller Ausdruck und Emotionen. Diese Art von Musik wird mit dem gemeinen Volk verbunden. Im Gegensatz zu Jeongak wird die Musik im Minsogak schnell gespielt, das heißt, die passt sich dem Herzschlag an. Wie im Jeongak ist auch im Minsogak Improvisation häufig. Dies ist aber in der emotionalen Musik des Minsogak viel evidenter.

Traditionelle koreanische Instrumente 

Traditionelle Koreanische Blasinstrumente sind die folgenden: zylindrische Oboe (Piri), Metalschalmei (Taepyeongso), Querflöte (Daegeum), Flöte (Danso), Mundorgel (Saenghwang) und die Okarina (Hun). Traditionelle Koreanische Saiteninstrumente sind: zwölfsaitige Zither (Gayageum), sechssaitige Zither (Geomungo), siebensaitige Zither (Ajaeng) und die Fiedel (Haegeum). Es gibt auch eine große Anzahl von traditionellen Perkussionsinstrumenten: Handgong (Kkwaenggwari), hängender Gong (Jing), Fasstrommel (Buk), Sanduhrentrommel (Janggu), Klatscher (Bak), Glockenspiel (Pyeonjong), steinernes Glockenspiel (Pyeongyeong), der tigerförmige Schaber (Eo), und die Holzschachtel (Chuk).

Merkmale traditioneller Musik 

Die traditionelle Koreanische Musik ist nicht nur von den Instrumenten charakterisiert, die verwendet werden. Improvisation ist ein wesentliches Merkmal, wie auch die Tatsache, dass es zwischen den Musikstücken keine Pausen gibt. Der Pansori ist das bekannteste Beispiel von pausenloser Vorführung. Ein Pansori kann ohne weiteres acht Stunden dauern und wird ununterbrochen von einer einzelnen Person gesungen. Die Koreanische Musik unterscheidet sich von westlicher Musik auch darin, dass es keinen Kontrast zwischen verschiedenen Tempi gibt. Stattdessen beginnt die Koreanische Musik mit dem langsamsten Teil und beschleunigt während der Vorführung.

Traditioneller Tanz 

Traditionelle Tänze waren Teil der Koreanischen Kultur seit Menschengedenken. Die kulturellen Austausche mit China und den drei Reichen hat eine große Vielfalt von traditionellen Tänzen hervorgebracht. Die Tänze werden unterteilt in einheimische Tänze (Hyangak Jeongjae) und importierte Tänze (Dangak Jeongjae) was für Tänze steht, die mehr oder weniger unverändert von China übernommen wurden.

Hoftänze 

Wie mit der Musik gibt es einen Unterschied zwischen Hoftänzen und Volkstänzen. Verbreitete Hoftänze sind die Jeongjaemu welche an Banketten vorgeführt werden. Ilmu ist eine andere verbreitet Form von Hoftanz: ein Linientanz, der an Konfuzianischen Ritualen vorgeführt wurde. Jeongjaemu wird unterteilt in einheimische Formen (Hyangak Jeongjae) und importierte Formen (Dangak Jeongjae). Ilmu wird unterteilt in zivile Tänze (Munmu) und militärische Tänze (Mumu). Die traditionelle Choreographie von Hoftänzen ist in vielen modernen Produktionen anzutreffen, wenn auch angepasst.

Volkstänze 

Volkstänze werden häufig in religiöse und nicht-religiöse Tänze unterteilt. Religiöse Tänze werden von einem Mönch oder Schamanen geleitet, nicht-religiöse Tänze sind vom gemeinen Volk getanzt. Religiöse Tänze werden an schamnischen Riten (Gut) vorgeführt. Nicht-religiöse Tänze umfassen sowohl Gruppentänze als auch Tänze für einzelne Personen.

Traditionelle Volksfeste 

Viele traditionelle Volksfeste sind eng mit den schematischen Riten verbunden. Diese werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Drei Riten sind von größerer Bedeutung: Yeonggo, Dongmaeng und Mucheon. Yeonggo ist ein Trommelfest dies die Geister beleben soll. Dongmaeng ist ein Erntedankfest, und Mucheon beinhaltet Tänze für den Himmel. Diese Aufführungen wurden über die Jahrhunderte verfeinert und zur Zeit der drei Reiche wurden auch Spiele hinzugefügt. Ssireum ist eine Art von Ringkampf. Andere Spiele sind Pfeile in einen Topf werfen (Tuho) und ein Spiel, bei dem Stecken geworfen werden (Jeopo). Es gibt auch traditionelle Steinkämpfe (Seokjeon), Schaukeln (Geune Tagi), Maskentheater, und ein Ballspiel (Gyeokgu). Die Tage, an welchen die Volksfeste abgehalten werden, variieren zwischen den Regionen, den ehemaligen Reichen und über die Zeit, aber sie finden stets zusammen mit anderen Festen oder Riten statt.

Koreanische Malerei 

Die ältesten überlieferten Malereien auf der Koreanischen Halbinsel sind Höhlenmalereien. Mit der Ankunft des Buddhismus aus China wurden auch Malereitechniken übernommen. Diese konnten sich schnell etablieren, aber einheimische Techniken wurden nicht vollständig verdrängt. Eine Tendenz in Richtung von Naturalismus kann festgestellt werden. Beliebte Motive sind Landschaften. Blumen und Vögel. Meistens wird mit Tinte auf Maulbeerenpapier oder Seide gemalt. Im 18. Jahrhundert wurden die einheimischen Techniken verfeinert. Speziell in den Bereichen von Kalligrafie und Siegelprägung wurden markante Fortschritte gemacht.

Koreanisches Handwerk 

Spezielle Handwerksartikel werden in Korea verfertigt. Die meisten Artikel sind gebaut, um einen Alltagszweck zu erfüllen. Dies führt dazu, dass der praktische Aspekt oft dem ästhetischen Vorrang geben muss. Traditionelle Materialien sind Metall, Holz, Stoff, Lack und Ton. Später wurden auch Glas, Leder und Papier verwendet, aber nur sporadisch. Altertümliche Handwerksartikel wie rote und schwarze Töpfereien haben erkennbare Ähnlichkeiten mit deren von Chinesischen Kulturen entlang dem Gelben Fluss. Überreste aus der Bronzezeit hingegen sind ausgeprägt. Viele ausgeprägte und hoch entwickelte Handwerksartikel wurden ausgegraben. Darunter höchst detaillierte Kronen, gemusterte Töpfereien, Töpfe und Verzierungen. Während der Goryeo Zeit wurde Bronze vermehrt angewandt, aber auch Blech wurde vermehrt eingesetzt. Die Goryeo Dynastie ist aber vor allem für die Seladonglasur bekannt. Während der Joseon-Dynastie waren Artikel aus Porzellan beliebt. Diese wurden häufig mit blauer Farbe dekoriert. Holzartikel waren auch fortgeschritten. Dies spiegelt sich vor allem in anspruchsvolleren Möbeln wider, speziell Schränken, Kommoden oder Tischen.

Keramik 

Die Verwendung von Ton war in Korea schon im neolithischen Zeitalter verbreitet. Während der Zeit der drei Reiche wurde Töpferei vor allem im Königreich Silla vorangetrieben. Eine deoxidierende Flamme wurde verwendet, und die Produkte hatten eine charakteristische blaue Farbe. Die Oberfläche wurde dann mit verschieden geometrischen Mustern dekoriert. In der Goryeo Zeit war grünes Seladon beliebter. Im 12. Jahrhundert wurden Methoden zur Täfelung verbessert und mehrfarbige Dekorationen wurden verbreitet. Weißes Porzellan kam im 15. Jahrhundert auf. Bald schon war das Porzellan beliebter als die seladonglasierten Töpfereiprodukte. Das Porzellan wurde oft bemalt oder mit Kupfer dekoriert. Als Japan im 16. Jahrhundert zweimal in Korea einmarschierte wurden mehrere führende Töpferer nach Japan verschleppt. Dies führte zum aufblühen von Japanischer Keramik. Im späten 17. Jahrhundert war blauweißes Porzellan beliebt. Die weißen Produkte wurden in Kobaltblau verziert. Als Japan gegen das Ende des 19. Jahrhundert langsam die Vorherrschaft über die koreanische Halbinsel übernahm, ging die Keramikproduktion zurück.

Traditionelle Lebensweisen

Traditionelle Häuser 

Der Ort eines Hauses ist traditionellerweise mittels Geomantie festgelegt. Es wird geglaubt, dass jede topografische Konfiguration unsichtbare Kräfte von Gut und Böse produziert (Gi). Für einen Bauplatz müssen die positiven und negativen Energien (Yin und Yang) im Einklang stehen. Ein Haus sollte mit dem Rücken gegen einen Hügel gebaut sein. Im Süden sollte soviel Sonnenlicht wie möglich dem Haus zugänglich sein. Diese Ausrichtung wird in Korea noch immer vorgezogen. Geomantie beeinflusst auch die Form des Gebäude, in welche Richtung es gebaut wird, und die Materialien, die verwendet werden. Traditionelle Koreanische Häuser bestehen aus einem inneren Flügel (Anchae) un einem äußeren Flügel (Sarangchae). Das individuelle Layout ist abhängig von der Region und dem Reichtum der Familie. Aristokraten benutzen den äußeren Flügel für Empfänge, aber Bauern hielten dort das Vieh und die Vorräte. Allgemein galt, je reicher die Familie, desto größer das Haus, aber es war allen Familien verboten eine Residenz von mehr als 99 Kan zu haben. Ein Kan ist die Fläche zwischen zwei Holzpfeilern der Außenwand, wie sie in traditionellen Häusern verwendet wurden.

Traditionelles Bauernhaus 

Der innere Flügel beinhaltet normalerweise einen Wohnraum, eine Küche und einen zentralen Raum mit Bodenheizung. Weitere Räume wurden diesem zentralen Raum angehängt. Arme Familien hatten gar keinen äußeren Flügel. Bodenheizung (Ondol) wurde in Korea seit Jahrhunderten verwendet. Die meist verwendeten Baumaterialien sind Holz, Lehm, Kacheln, Stein und Dachstroh. Weil Holz und Lehm die meistverwendeten Materialien waren, haben nicht viele Gebäude in die Gegenwart überlebt.

Gärten

Die Prinzipien von Tempelgärten in Korea sind die selben wie in privaten Gärten. Gärten gleichen im allgemeinen denen von China und Japan. Dies ist der Fall, weil Gärten in Ostasien sehr fest vom Taoismus beeinflusst sind. Der Taoismus unterstreicht das Mystische und die Natur. Im Gegensatz zu Chinesischen und Japanischen Gärten vermeiden Koreanische Gärten Künstlichkeiten. Der Lotus Weiher ist ein wichtiger Teil von Koreanischen Gärten. Wenn es einen natürlichen Bach gibt, wird oft ein Pavillon neben dem Bach gebaut. Dies ermöglicht ein bequemes Beobachten und Genießen des Wassers. Blumenbeete werden terrassenförmig angelegt und sind in vielen traditionellen Gärten anzutreffen.

Poseokjeong 

Der Garten Poseokjeong nahe Gyeongju wurde in der Silla Zeit gebaut und ist der Höhepunkt bezüglich der Bedeutung des Wassers in Koreanischen Gärten. Der Garten hat eine Meerschneckenförmige Wasserbahn im Zentrum. Während der letzten Tagen des Silla Königreich saß der König an dieser Wasserbahn und unterhielt sich mit seinen Gästen. Gleichzeitig wurden Weingläser in der Wasserbahn geflößt, von denen sich die Gäste bedienen konnten.

Traditionelles Kleid 

Das traditionelle Kleid wird Hanbok genannt und seit geraumer Zeit getragen. Der Hanbok besteht entweder aus weiten Hosen oder einem Rock, und einem Gewand. Der traditionelle Hut wird Gwanmo genannt und hat eine spezielle Bedeutung. Je nach sozialem Status kleideten sich die Koreaner verschieden. Das bedeutete, dass Kleidung zu einer wichtigen Unterscheidung von sozialem Rank wurde. Die Aristokraten trug eindrucksvolle Kleidung, auch wenn manchmal etwas umständlich. Sie trugen auch Schmuck, was ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von der gemeinen Bevölkerung war. Das gemeine Volk konnte sich meist nur ungefärbte Kleider leisten. Im Winter wurde mit Baumwolle gefüttert. Auch Pelz war beliebt, besonders im Norden. Da die meisten Leute ungefärbte Kleider trugen, wurde das Koreanische Volk auch schon weißes Volk genannt. Der Hanbok wird unterschieden je nach dem Zweck des Anlasses: Alltagskleid , Festkleid oder Spezialkleid. Festkleider werden und formellen Festen getragen, wie erster Geburtstag eines Kindes, Heirat oder Beerdigung. Spezialkleider wurden nur für Schamanen und Offizielle gemacht. Heute wird der Hanbok noch manchmal während formellen Anlässen getragen, speziell am ersten Geburtstag eines Kindes und während einem Teil der Heiratszeremonie. Im Alltag ist der Hanbok aber nicht mehr zu finden.

Weltkulturerbe

Einige Stätten des UNESCO Weltkulturerbe sind in Südkorea zu finden.

Jongmyo Schrein 

Der Jongmyo Schrein wurde 1995 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe hinzugefügt. Der Schrein den Geistern der Königsfamilie der Joseon-Dynastie gewidmet und ist von der konfuzianischen Tradition beeinflusst. Es wird vermutet, dass der Schrein bei seinem Bau 1394 das längste Gebäude in Asien war. 19 Gedenktafeln von den Königen und 30 für deren Königinnen sind im Schrein zu finden. Im Jahre 1592 wurde der Schrein von Japanischen Truppen niedergebrannt, aber bis 1608 wieder aufgebaut.

Changdeokgung 

Changdeokgung ist ein Palast, der sehr für seine Umgebung gerühmt ist. Er wurde in 1405 gebaut, 1592 von Japanischen Truppen niedergebrannt und bis 1609 wieder aufgebaut. Während mehr als 300 Jahren war Changdeokgung der Königssitz. Der Palast passt sich sehr in die Umgebung ein. Viele der Bäume hinter dem Palast sind nun über 300 Jahre alt. Changdeokgung wurde 1997 der Liste der UNESCO Weltkulturerbe hinzugefügt.

Bulguksa 

Bulguksa ist auch bekannt als der Tempel im Buddhaland und beheimatet die Seokguram Grotte. Der Tempel wurde im Jahre 751 gebaut und hat eine große Anzahl von Räumen. Zwei Pagoden sind im Tempelgebiet aufgestellt. Die Seokguram Grotte ist eine Einsiedelei des Bulguksa Tempel. Die Grotte ist in den Granit geschlagen und in der großen Kammer befindet sich eine große Buddha Statue. Der Tempel und die Grotte wurden 1995 der List des UNESCO Weltkulturerbe hinzugefügt.

Tripitaka Koreana 

Haeinsa ist ein großer Tempel in der Nord-Gyeongsang Provinz. Der Tempel wurde 802 erbaut und beheimatet die Tripitaka Koreana Holzplatten. Die Schnitzerei diese Platten wurde 1236 begonnen und erst 1251 abgeschlossen. Diese Holzplatten gelten als Zeugnis der frommen Verehrung des Königs und seines Volks. Das Wort Tripitaka ist Sanskrit und bedeutet drei Körbe. Es bezieht sich damit auf eine Regel von Buddhistischer Ästhetik. Die Tripitaka Koreana besteht aus 81'258 Holzplatten. Erstaunlicherweise ist keine Spur von Fehlern, Auslassungen oder Reparaturen zu finden. Die Tripitaka Koreana gilt als die schönsten und genauesten Buddhistischen Ordensregeln die je in Chinesischen Schriftzeichen geschnitzt wurden. Der Haeinsa Tempel und die Tripitaka Koreana wurden 1995 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt.

Hwaseong 

Hwaseong ist die Befestigung der Stadt Suwon südlich von Seoul. Die Befestigung wurde 1796 fertiggestellt und zeigt alle Merkmale von Koreanischer Befestigungskunst, die damals bekannt waren. Die Festung bedeckt Flachland sowie hügeliges Gebiet, etwas das in Ostasien damals kaum bekannt war. Die Mauern sind 5.52 Kilometer lang und 41 Einrichtungen sind noch vorhanden. Darunter sind die vier Haupttore, ein Schleusentor, vier Geheimeingänge und ein Leuchtturm. Hwaseong wurde 1997 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt.

Stätten von Gochang, Hwasun und Ganghwa 

Die Stätten von Gochang, Hwasun und Ganghwa wurden 2000 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt. Diese prähistorische Friedhöfe enthalten hunderte von verschiedenen Megalithen. Diese sind Grabmäler, die im 1. Jahrhundert v. Chr. aus großen Steinblöcken erbaut wurden. Megalithen können rund um den Globus gefunden werden, aber was diese Stätten einzigartig macht, ist die unglaubliche Konzentration der Grabmäler.

Gyeongju Gebiet 

Das Gebiet um Gyeongju wurde im Jahre 2000 des Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt. Gyeongju war die Hauptstadt vom Silla Reich. Die Grabhügel des damaligen Königshaus sind noch heute im Stadtzentrum anzutreffen. Rund um Gyeongju, besonders am Namsan Berg, sind Hunderte von Überbleibsel der Silla Zeit zu finden. Die Stätte von Poseokjeong ist nur ein Beispiel. Das Gebiet hat eine einzigartige Konzentration von Koreanischer Buddhistischer Kunst, Skulpturen, Reliefs, Pagoden sowie Überresten von Tempeln und Palästen, besonders zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Religion

51 % der Bevölkerung bekennen sich zu einer Konfession. Davon sind 46 % Buddhisten, 52 % Christen (39 % Protestanten und 13 % Katholiken), und 2 % sind Konfuzianer. Viele Menschen nehmen Religion nicht so streng und feiern Feste von verschiedenen Religionen. Schamanische Riten sind immer noch weitverbreitet. Konfuzianische Werte dominieren gegenwärtig noch immer die meisten Aspekte des Koreanischen Alltags.

Essen und Trinken

Reis ist das Grundnahrungsmittel in Korea. Da Korea bis vor Kurzem ausschließlich ein Agrikulturland war, sind traditionelle Gerichte davon beeinflusst. Die wichtigsten Getreide sind Reis und Bohnen, aber es werden viele andere Getreide verwendet. Meeresfrüchte sind von großer Bedeutung, speziell da das Land von drei Seiten vom Meer umgeben ist. Gegärte Gerichte wurden vor langer Zeit entwickelt. Eingelegte Fische und Gemüse helfen, im Winter wichtige Proteine und Vitamine zu sich zu nehmen. Eine Anzahl von speziellen Gerichten wurde entwickelt. Diese können in zeremonielle Gerichte und rituelle Gerichte unterteilt werden. Zeremonielle Gerichte werden verwendet, wenn ein Kind 100 Tage alt wird, am ersten Geburtstag, an der Hochzeit, und am 60. Geburtstag. Rituelle Gerichte werden an Beerdigungen, bei Vorfahrensriten, zu schamanischen Riten und in Tempeln verwendet. Die Gerichte in den Tempeln unterscheiden sich dadurch, dass sie die fünf stark schmeckenden Zutaten der koreanischen Küche (Knoblauch, Frühlingszwiebel, Rokambole und Ingwer) und Fleisch nicht verwenden. Für zeremonielle Gerichte sind Reiskuchen nicht wegzudenken. Die Farbe und die exakte Zusammensetzung werden entsprechend Yin und Yang angepasst, um ein Gleichgewicht zu erreichen. Die Zusammensetzung hängt auch von der Region und dem Fest ab. Heute ist diese Hofküche der allgemeinen Bevölkerung zugänglich. In der Vergangenheit waren Gemüse äußerst wichtig, aber der Konsum von Fleisch hat zugenommen. Weitere traditionelle Gerichte sind: Ssambap, Bulgogi, Sinseollo, Kimchi, Bibimbap und Gujeolpan.

Tee 

In Korea wurde Tee schon vor 2000 Jahren getrunken. Ursprünglich war der Tee ein Teil von Verehrungszeremonien in Tempeln. Es wurde geglaubt, dass der herrliche Duft vom Tee bis in den Himmel steigt und dort die Götter wohl stimmt. Der Tee wurde von China zusammen mit dem Buddhismus eingeführt. Tee wurde auch als Teil von Kräuterkunde eingesetzt. Grüntee, wie er in China und Japan getrunken wird, ist aber nicht die einzige Art von Tee, die in Korea getrunken wird. Eine große Vielfalt von Tee wird aus Früchten, Blättern, Samen oder Wurzeln hergestellt. Es werden fünf Geschmacksrichtungen von Tee unterschieden: süß, sauer, beißend sauer, bitter und salzig.