Reiseinfos Patagonien
Auskunft
Botschaft der Argentinischen Republik
Kleiststraße 23-26
10787 Berlin
Tel.: 0049 (0)30 – 2266890
Fax: 0049 (0)30 – 2291400
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Mohrenstr. 42
10117 Berlin
Tel.: +49 (030) 72 620 35 / +49 (030) 72 6203 600
Fax: +49 (030) 726 203 603
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Besonderheiten
Umgangsformen
Wird man vorgestellt, so spricht man die Personen mit Señor („Herr”) oder Señora („Frau”) an. Händeschütteln und ein leichtes Nicken zeugen von Respekt. In manchen Gegenden, z. B. in der Region Buenos Aires, küssen sich die Frauen sowie Bekannte beiderlei Geschlechts auf die Wangen. Das Spanische ¡Buenos días! („Guten Morgen!”/“Guten Tag”), ¡Buen día! in der Region Buenos Aires, oder ¡Buenas tardes! („Guten Tag!”) sind angebracht, wenn jemand auf der Straße vorbeigeht oder zur Begrüßung von Freunden und Bekannten. Chau und Hasta luego sind gängige Abschiedsformeln. Argentinier besuchen sich häufig ohne vorherige Ankündigung. Gäste werden gerne zu Hause empfangen und mit Erfrischungen bewirtet, wie z. B. mit einer Art Espresso. Pünktlichkeit wird nicht so genau genommen und sogar eine Verspätung von einer Stunde fällt meistens nicht ins Gewicht.
Reisebilder aus Patagonien
Diplomatische Vertretungen
Deutsche Botschaft Buenos Aires
Villanueva 1055
C1426 BMC Buenos Aires
Öffnungszeiten: Montags bis Freitags von 08.30 Uhr bis 11.00 Uhr
Tel.: +54 (11) 4778-2500 (Montags bis Donnerstags 08:00 - 17:00 Uhr und Freitags 08:00 - 14:00 Uhr)
Fax: +54 (11)4778-2550
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Österreichische Botschaft Buenos Aires
French 3671
1425 Buenos Aires
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 12:00
Tel.: +54 (11) 4809 5800
Fax: +54 (11) 4805 4016
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Schweizer Botschaft Buenos Aires
Avenida Santa Fe 846
12° piso
1059 Buenos Aires
Tel.: +54 (11) 4311 6491
Notfall-Tel.: +54 911 5867 5768
Fax: +54 (11) 4313 2998
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Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Santiago de Chile
Las Hualtatas 5677 - Vitacura
Casilla 220, Correo 30
Santiago de Chile
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 7.45 bis 17.00 Uhr und Freitag: 7.45 bis 13.45 Uhr
Tel.: +56 (2) 2 463 2500
Notfall-Tel.: +56- 9- 9885 860
Fax: +56 (2) 2 463 2525
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Österreichische Botschaft Santiago de Chile
Barros Errazuriz 1968, 3. Stock
Providencia, Santiago
Tel.: +56 (2) 2223 4774
Fax: +56 (2) 2204 9382
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Schweizer Botschaft Santiago de Chile
Américo Vespucio Sur 100, piso 14
Santiago (Las Condes), Chile
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr
Tel.: +56 (2) 2928 01 00 (Montag bis Donnerstag von 08.00 bis 10.00 und 14.00bis 7.00 Uhr sowie Freitags von 08.00 bis 10.00 und 12.00 bis 14.00 Uhr)
Fax: +56 (2) 2928 01 35
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Familienstruktur
Die meisten Paare heiraten im Alter von 23 bis 27 Jahren. Die Hochzeitsfeiern finden gewöhnlich im großen Rahmen statt. Nach der Eheschließung im Standesamt und einer kirchlichen Zeremonie folgt ein Empfang mit Festessen und Tanz. Die Geschenke werden nicht auf der Hochzeitsfeier übergeben, sondern in einem von dem Paar gewählten Geschenkladen gekauft und von diesem geliefert. Die Kernfamilie mit durchschnittlich vier Mitgliedern ist vorherrschend in Argentinien. Immer mehr Frauen sind berufstätig.
Flora & Fauna
Das Land weist sehr unterschiedliche Vegetationen auf. Das Strauchland besteht vorwiegend aus Zwergbüschen, während in den Regenwäldern Riesenzedern und Lorbeerbäume wachsen. Die Quebrachobäume, aus denen das Tannin gewonnen wird, sind in Mesopotamia heimisch.
Zu der für Südamerika typischen artenreichen Tierwelt gehören u. a. Lama, Jaguar, Gürteltier, Affen und Schlangen. Weiterhin gibt es den Tukan, Kolibris, Papageien und den Pampastrauß (Nandu). In den fischreichen Flüssen leben auch Piranhas. Die Küste bietet Seelöwen gute Lebensbedingungen. Die heute in Patagonien wild lebenden Schweinerassen stammen vom Hausschwein ab, das europäische Siedler einst ins Land brachten.
Kleidung und Reisegepäck
Für Südamerikaner ist gepflegte Kleidung das A und O. Daher sind Badelatschen oder Shorts in den Städten verpönt. Frauen legen großen Wert auf Frisur und Make-up.
Geografie
Patagonien ist eine Region im südlichen Teil Argentiniens. Das weite Gebiet erstreckt sich vom Rio Colorado bis nach Feuerland. Patagonien erstreckt sich über zwei Länder, der argentinische Teil auch genannt Ostpatagonien und dem chilenischen Teil (Westpatagonien). Die Argentinier nennen Patagonien respektvoll „El Sur“ (der Süden) und meinen Freiheit, Grenzenlosigkeit und Abenteuer. Das Rückgrat Patagoniens sind die Anden, die eine natürliche Grenze zwischen Argentinien und Chile bilden. Sie gehören zu den niederen Bergketten und erreichen selten eine Höhe von mehr als 3 700 Metern. Westpatagonien (chilenischer Teil) besteht größtenteils aus unzugänglichen und unerforschten Fjorden und Gletschern sowie aus wild gezackten Bergen. Markant präsentiert sich die Felskrone des Torres del Paine. In der gezackten Silhouette verdichtet sich die Naturschönheit des chilenischen Südens. In dem extrem regenreichen Gebiet existieren nur wenige Ortschaften. Am Ostrand der Anden, wo die Berglandschaft alsbald in Steppe übergeht, stehen die Berggiganten Cerro Torre und Fitz Roy. Dazwischen befindet sich das „Campos de Hielo“ (Inlandeis), das größte zusammenhängende Eisfeld außerhalb der Antarktis. Der größte Einzelgletscher ist der Upsala-Gletscher, mit einer Fläche von 595 km² gehört er auch zu den größten der Welt. Mehr bestaunt wird aber der grandiose Perito Moreno-Gletscher. Diese bizarre Welt aus Eis ist nur von argentinischer Seite aus zugänglich. Der etwa 40 Millionen Jahre alte Perito Moreno gehört zu den wenigsten Gletschern der Erde, die nicht kleiner werden, denn 30 km weiter westlich, hoch in den Bergen, wächst er durchschnittlich um eineinhalb Meter pro Tag. Das liegt daran, dass der beständig aus Südwesten vom Pazifik her wehende Wind auf die Barriere der Anden trifft. Dort regnen die meisten Wolken ab und gefrieren am Boden zu Eis.
Feuerland (Isla Grande de Tierra del Fuego), eine Inselgruppe, die der Südspitze von Südamerika vorgelagert ist, wird oft zum Gebiet Patagoniens hinzugerechnet. Die Insel wird vom Festland durch die Magellanstraße getrennt. Der Archipel besteht aus einer Hauptinsel (Tierra del Fuego) und vielen kleinen Nebeninseln. Die Inseln werden im Osten vom Atlantischen Ozean und im Westen vom Pazifischen Ozean begrenzt. Die Südspitze Feuerlands ist Kap Hoorn. Die Hauptinsel und die Staaten-Insel im Südosten des Archipels gehören zu Argentinien. Der Ostteil der Hauptinsel ist geografisch gesehen eine Fortsetzung Patagoniens. Die Inseln südlich des Beagle-Kanals und der westliche Teil gehören zu Chile. Alle Inseln Feuerlands sind gebirgig, ihre höchste Erhebung ist der Cerro Yogan (2.469 m).
Reiseführer und Reiseberichte
Geschichte
Relikte von etwa 9000 v. Chr. weisen auf eine lange Besiedlungszeit hin. Insbesondere steinerne Geschossspitzen und Knochenreste ausgestorbener Pferde und Faultierarten. Der erste Europäer – Ferdinand Magellan – gelangte im Jahr 1520 unbeschadet vom Atlantik in den Pazifik. Er gab der Region (der Überlieferung) auch ihren Namen. Magellan und auch andere Seefahrer fürchteten sich vor dem südlichen Teil Südamerikas, denn dort gab es Riesen. Diese Riesen waren etwa 1,80 m groß, was für die damalige Zeit riesig war. Zudem hatten diese Leute auch sehr große Füße. Wissenschaftler glauben, dass die Ureinwohner Felle um die Füße wickelten und daher große Abdrücke hinterließen. Magellan habe bei einem Landgang erstaunt „Pata grande“ (großer Fuß) ausgerufen. Magellan blieb lange der Einzige, dem die 500 km lange Fahrt vom Atlantik in den Pazifik gelang. Das riesige Gebiet von Pampas und Patagonien wurde von zahlreichen Stämmen besiedelt. Der erste und bekannteste Stamm waren die Querandi im Gebiet von Buenos Aires. Weiter westlich lebten die Huarpe und südlich von ihnen die isolierten Puelche, mitunter auch Pampa genannt. Südlich der Puelche begann Patagonien, wo unzählige Stämme und Gruppen der Chon-Sprache lebten, die von den späteren araukanischen Einwanderern „Tehuelche“, d. h. Südleute, genannt wurden. Die Araukanergruppen beeinflussten das Leben in Pampa und Patagonien nachhaltig und bewirkten, dass das araukanische zur allgemeinen Verständigungssprache wurde.
Feuerland war zu Zeiten Magellans von vier Indianerstämmen besiedelt. Zum einen die Ona (indianische Urbevölkerung) und Haush, sie waren Jäger und lebten in Hütten die aus Fellen und Ästen gemacht waren. Und zum anderen die Yamanas und Alacaluf, sie lebten in den Fjorden. Feuer waren die Lebensgrundlage dieser Indianer. So führten die Yamanas selbst auf ihren Kanus offene Feuer mit sich. Juan Manuel de Rosas (1793–1877), General, Gouverneur und Diktator, organisierte 1833 einen Ausrottungsfeldzug gegen die Indianer. Der Naturforscher Charles Darwin, der sich damals anlässlich einer Weltreise in der Gegend aufhielt, zeigte sich entsetzt über das grausame Vorgehen. Er schreibt, dass durch den Krieg ganze Stämme vernichtet und die übrig gebliebenen noch barbarischer geworden seien. 1878/79 begann ein erneuter Feldzug, um die Indianer auch südlich des Rio Negro zu schlagen. Der Krieg wurde als Vernichtungskrieg geführt, um die Indianerfrage ein für alle Mal zu klären. Verschiedene Häuptlinge, die sich rechtzeitig ergaben, erhielten für ihre Gruppen in Patagonien einige kleinere und wenig fruchtbare Reservationen zugewiesen, wo sie bald am ungewohnten Klima starben und die Reste sich in der umgebenden Bevölkerung vermischten und auflösten. Auf Feuerland gibt es heute keine Indianer mehr. Sie wurden von den Siedlern ausgerottet oder fielen zum größten Teil den Zivilisationskrankheiten wie Masern und Tuberkulose zum Opfer.